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Die Islamisten haben den alten von ihnen beherrschten Nationalkongress wieder zusammengerufen und dem gewählten Parlament und der Regierung jede Legitimität abgesprochen. Ministerpräsident Abdullah al-Thani hatte den Rücktritt seiner Regierung bei gewählten Parlament eingereicht, dass aber keine wirkliche Macht ausübt. Politisch wie auch militärisch befindet sich das Land im Chaos.  
Nach wochenlangen Gefechten hat das islamistische Bündnis Fajr Libyia den Flughafen von Tripolis erobert und die lokalen Al-Sintan Milizen vertrieben. Bei den Kämpfen wurde der Flughafen fast vollständig zerstört. Nach Medienberichten sollen auch Kampfflugzeuge aus den Vereinigten Emiraten von Ägypten aus in die Kämpfe eingegriffen haben. Das gewählte, aber machtlose Parlament, das in die Grenzstadt Tobruk geflohen ist, erklärte die Fajr Libya und die Answar al Sharia Milizen zur Terrororganisationen.  
Wegen immer heftigerer Kämpfe zwischen den verschiedenen Milizen um die Großstädte Tripolis and Bengasi haben Tunesien und Ägypten alle Flüge von und nach Libyen zeitweise suspendiert.  
Das neu gewählte Parlament versammelte sich zum erstem Mal offiziell in der Stadt Tobruk. Trotz heftiger Kämpfe in Trioplis und Bengazi konnten 170 der 200 Abgeordneten an der Sitzung teilnehmen. Sie forderten eine Waffenruhe, die von der UN überwacht werden soll. Wegen der eskalierenden Gewalt werden Hunderte von ausländischen Arbeitskräften evakuiert.  
Ihr Boot sank unweit der libyschen Küste. Die Küstenwache entdeckte Wrackteile nur 4 km von der Stadt al-Khum entfernt und Leichen der Opfer, die an den Strand gespült wurden, unter ihnen Frauen und Kinder.
Nachdem das größte Treibstofflager in Tripolis, von einer Rakete getroffen, in Flammen aufging, hat das Feuer auf einen zweiten Tank übergegriffen; eine schwarze Rauchwolke steht über der Stadt. Die Regierung hat um internationale Hilfe gerufen. Es sind die Auseinandersetzungen zwischen den rivalisierenden Milizen, die für die humanitäre und Umweltkatastrophe verantwortlich sind und die Sicherheitslage weiterhin sehr prekär machen. Viele Botschaften haben Personal zurückgezogen und drängen ihre Bürger zur Ausreise. Es ist die schlimmste Gewalt seit 2011 und könnte zum Auseinanderbrechen des Landes führen.
Nach den heftigen Gefechten zwischen rivalisierenden Milizen um den Hauptstadt Flughafen musste der Flugverkehr in Tripolis eingestellt werden. 90% aller parkenden Flugzeuge sind zerstört oder beschädigt und der Kontrollturm betriebsunfähig. Die Regierung schafft es nicht, die seit dem Sturz Gaddafis randalierenden Banden zu entwaffnen und überlegt zum ersten Mal, internationale militärische Hilfe anzunehmen, um Sicherheit im Land zu schaffen. Inzwischen hat auch die UNO ihr Personal zurückgezogen.
Wegen der instabilen Sicherheitslage sollen USA Bürger das Land sofort verlassen. Das Botschaftspersonal wurde bereits reduziert und in Sizilien sind Vorsichtsmaßnahmen getroffen. Die jüngsten Unruhen wurden durch die Offensive des früheren Generals Haftar gegen islamistische Milizen verursacht.
Nach den blutigen Angriffen der „Nationalen Armee“ auf Stützpunkte islamistischer Milizen in der Hafenstadt Bengasi, stürmten Bewaffnete das Parlament in Tripolis. Die Angreifer, „abtrünnige Soldaten“, geben vor, alle Islamisten und Sympathisanten aus dem Land verjagen zu wollen. Libyen müht sich vergebens um Stabilität. Die geplante Verfassung ist immer noch nicht geschrieben, und seit März hat das Land drei Premiers gehabt. Saudi Arabien hat aus Sicherheitsgründen seine Botschaft geschlossen.
Nur vier km vom Land entfernt, etwa 50 km östlich von Tripolis sank ein provisorisches Boot. 36 Migranten kamen um, 52 wurden gerettet, doch werden noch 42 vermisst. Die Suche geht weiter.
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