Etwa 1,5 Mio. Malawier und 60,000 Anrainer in Tansania sind für Nahrung, Transport und andere Bedürfnisse von Afrikas drittgrößtem See abhängig. Weil die Spannungen eskalierten und keine Einigung erzielt werden konnte, haben beide Länder das Forum früherer afrikanischer Staatschefs, unter dem Vorsitz von Joachim Chissano, um Vermittlung gebeten. Eine Entscheidung soll bis Ende März fallen. Die vor einiger Zeit entdeckten Öl – und Gasvorkommen unter dem See haben den jahrzehntelang schlafenden Konflikt wieder neu entfacht.
Norwegen stellte Malawi 600,000 Dollar zur Verfügung, um Bildungsprogramme gegen Hexerei durchzuführen, denn Vergewaltigungen, um das Opfer angeblich von Dämonen zu befreien, häufen sich dort. Im Nachbarland Tansania wurde einer Albino-Frau ein Arm abgehackt, um ihn für okkulte Zwecke zu verkaufen. Im Kampf gegen diese Bräuche fordert Südafrika von Medizinmännern schon länger eine offizielle Zulassung und befähigt sie durch medizinische Schulungen, ihren Teil zu Hygiene und Aidsbekämpfung beizutragen.
Joyce Banda war von Anfang ihrer Amtszeit an sicher, dass ein armes Land wie Malawi sich kein Präsidentenflugzeug leisten könne. Jetzt steht der 14-Sitzer Jet vor der Versteigerung. Der Kauf des Privatjets durch ihren Vorgänger Mutharika hatte Proteste ausgelöst und Geber ihre Fördermittel kürzen lassen. Jetzt will Frau Banda den Erlös für die Grundversorgung von Malawis Armen nutzen.
Die Vorsitzende des Internationalen Währungsfonds, Christine Langarde, würdigte bei ihrem Besuch in Malawi die Schritte, die Joyce Banda zur Stabilisierung der Wirtschaft unternommen hat, besonders die Abwertung der Landeswährung Kwacha. Nur dürfe Malawi sich nicht zu sehr auf die Landwirtschaft verlassen, die zurzeit ein Drittel der Staatseinnahmen ausmacht, besonders durch den Export von Tabak.
John Sampson besucht die 6. Klasse einer Schule für Waisenkinder in Blantyre. Als einer von 8,500 Jugendlichen aus 54 Commonwealth Ländern beteiligte er sich an einem Essay-Wettbewerb – und gewann. Er wurde von Königin Elizabeth im Buckingham Palast empfangen, konnte ihr ein Samsung-Tablet seiner rührenden Erzählung überreichen und wurde von der BBC interviewt.
Präsidentin Joyce Banda hat nach Abbruch der Gespräche mit Tansania über die Grenzlinie am Malawisee den Disput der AU übergeben. Malawi will den Anspruch Tansanias auf die Hälfte von Afrikas drittgrößtem See nicht anerkennen. Die Unstimmigkeiten bestehen seit der Unabhängigkeit der beiden Länder, werden aber ernster seitdem man weiß, dass es im See riesige Öl – und Gasvorkommen gibt.
Präsidentin Joyce Banda und ihr Vize-Präsident Kachali wollen eine 30%ige Kürzung ihres Gehalts hinnehmen im Rahmen der strengen Sparmaßnahmen der Regierung. Auch will Frau Banda in den nächsten Tagen das umstrittene Präsidentenflugzeug verkaufen, dessen Anschaffung durch ihren Vorgänger großen Unmut unter den Geldgebern erregt hatte. Sie würde sowieso nie damit fliegen.
Wegen der allgemeinen Nahrungsmittelknappheit und den steigenden Kosten sind manche Menschen in dem armen Land gezwungen, sich billigeres Essen zu suchen. In Malawis Straßen bieten junge Männer Maus Kebab an. Der Verkauf der gekochten Mäuse bringt ihnen noch ein wenig Geld ein.
Die etwa 60 Migranten, vermutlich vom Horn von Afrika und unterwegs nach Südafrika, sind wahrscheinlich von Tansania kommend im Malawisee ertrunken als ihr Schiff kenterte. Bis jetzt wurden 47 Leichen geborgen; Überlebende fand man nicht. Inzwischen soll ein weiteres Boot mit 200 Menschen an Bord im Indischen Ozean gekentert sein.
Die Staatschefin ist, im Vergleich zu ihren Vorgängern im Amt, mit einer bescheidenen Anrede zufrieden. Die Kirche setzt ihre Hoffnung auf den geschaffenen Neubeginn unter Joyce Banda: keine Korruption und Vetternwirtschaft, sondern gesunde Entwicklung und Gerechtigkeit für alle. Sie hat dem sudanesischen Präsidenten Bashir klar gemacht, dass er bei der AU Vollversammlung im Juli in ihrem Land nicht willkommen sei. Auch hat sie Mutharikas Witwe Callista aus dem Amt entlassen. Um das Vertrauen der Geldgeber zurück zu gewinnen, hat ihre Regierung den Kwacha um 33% entwertet, was ein panisches Einkaufen im Land auslöste, weil man massive Preissteigerung befürchtet.