In den beiden letzten Tagen soll es 47 Tote gegeben haben, die meisten von ihnen Rebellen. Vor drei Jahren hatten sie Frieden mit der Regierung in Bamako gemacht. Nun, gestützt durch gut bewaffnete Rückkehrer aus Libyen, die Gaddafi gedient hatten, nehmen sie den Kampf für ein autonomes Gebiet im Norden wieder auf. Die drei genommenen Wüstenstädte soll die Regierungsarmee zurück erobert haben.
Nach einer zweijährigen Debatte hat das Parlament einstimmig ein neues Familiengesetz verabschiedet. Der Mann ist darin alleiniger Chef der Familie. Die Frau muss dem Mann gehorchen, der Mann seine Frau beschützen. Menschenrechtler kritisieren das Gesetz als einen Rückschritt, islamische Verbände als einen Sieg.
Nach Berichten von Human Rights Watch arbeiten etwa 20,000 Kinder in Malis Minen. Viele von ihnen sind unter zehn Jahre alt, manche erst sechs. Sie tragen Lasten schwerer als sie selbst, klettern in ungesicherte Schächte und atmen Quecksilber ein. Obwohl im Gesetz Kinderarbeit verboten und der Schulbesuch verpflichtend ist, stört das kaum jemanden.
Nachdem in der vergangenen Woche fünf Ausländer (aus Frankreich, Schweden, Niederlande und Südafrika) entführt und ein Deutscher getötet wurden, ist die Regierung unter Druck, die Städte des Landes sicherer zu machen. Die Täter sind noch nicht bekannt, aber AQIM hat Verantwortung für ähnliche Angriffe in der Vergangenheit übernommen.
Die mauretanische Armee hat nahe der Grenze ein AQMI-Lager (al-Qaida im Islamischen Maghreb) zerstört, von dem Angriffe in Mauretanien vorbereitet worden seien; dabei wurde Teyeb Ould Sidi Aly getötet, dem der Anschlag auf die israelische Botschaft in 2008 in Mauretanien zur Last gelegt wird und der dieses Jahr zwei Bombenanschläge auf den mauretanischen Präsidenten Mohamed Ould Abdel Aziz und die französische Botschaft in Nouakchott in Auftrag gegeben hat.
Eine radikale Tuareg Rebellengruppe in Mali arbeitet zusammen mit ethnischen Tuareg-Kämpfern, die nach Gaddafis Sturz von Libyen zurück kamen, um möglicherweise einen Aufstand gegen die malische Regierung zu organisieren und sich „politisch und militärisch“ dafür vorzubereiten. Mali sowie Niger haben Bedenken über den Zustrom bewaffneter Tuareg geäußert. Aufstände gab es schon früher, meist weil die Tuareg die ethnischen Gruppen im Süden als bevorzugt sahen, während der Norden verarmte.
Das Parlament hat eine Verfassungsänderung gebilligt, über die die Bevölkerung in den nächsten Monaten in einem Referendum abstimmen soll. Neben dem Parlament soll ein Senat errichtet werden. Die Amtsbefugnisse des Präsidenten werden gestärkt, die des Ministerpräsident reduziert.
Schwere Waffen, die vermutlich aus Militärlagern in Libyen gestohlen wurden, tauchen jetzt bei Terrorgruppen in Mali auf, bestätigte Malis Außenminister. Die Gefahr extremistischer Gewalt würde die Stabilität des Landes ernstlich bedrohen. Schon jetzt verunsichert die Terror Organisation AQIM (Al-Qaida im Islamischen Maghreb) Mali und die Nachbarländer in der Sahel Zone.
Präsident Toure hat, nach Rücktritt des bisherigen Premierministers Sidibe, eine Frau für diesen Posten ernannt. Die 57-jährige frühere Ministerin Cisse Mariam Kaidama ist die erste Frau in Mali, die dieses Amt innehat. Ihre erste Aufgabe ist die Bildung einer neuen Regierung.
Frühere Tuareg Rebellen haben sich bereit erklärt, zusammen mit Malis Truppen die mit Al-Qaida assoziierten Kämpfer (AQIM) aus der Sahara zu vertreiben. Die „Al-Qaida im Islamischen Maghreb“ Gruppe nutzt die enormen Flächen von Sahara und Sahel, um ihre Angriffe auf die umliegenden Staaten zu machen und sich mit ihren Entführungsopfern dorthin zurück zu ziehen.