Bei der ersten Parlamentswahl seit einem unblutigen Putsch vor 15 Monaten konnte die Opposition gegen den früheren Machthaber Maaoya Sid'Ahmed Ould Taya in der Runde vom November deutliche Gewinne verbuchen: Sie erzielte demnach 26 der bislang vergebenen 43 Sitze, zehn weitere Mandate gingen an Unabhängige.
52 der 95 Parlamentsitze in einer zweiten Wahlrunde entschieden werden, da kein Kandidat die 50% Mehrheit erhielt. Die 'Rally of Democratic Forces (RFD)' unter der Führung von Ahmed Ould Daddah konnte bereits 12 Sitze erobern. Islamistische Parteien waren verboten und mussten ihre Vertreter als unabhängige Kandidaten registrieren.
Die Parlaments- und Kommunalwahlen wurden von EU-Beobachtern als frei und fair bezeichnet. Nach ersten Auszählungen lagen die Partei der früherer Sklaven und die ehemalige Regierungspartei in Führung. Sklaverei wurde in Mauretanien erst 1981 abgeschafft. Präsidentschaftswahlen sind für März 2007 vorgesehen. Mitglieder der Militärjunkta dürfen nicht kandidieren.
Eine Koalition von 12 Oppositionsparteien hat der Miltärregierung, die im August 2005 durch einen unblutigen Putsch an die Macht kam, vorgeworfen, den Prozess einer Rückkehr zur Demokratie zu untergraben. Kommunalwahlen sind für den 18. November vorgesehen, Präsidentschaftswahlen für März 2007.
Mehr als 76 % der registrierten Wähler Mauretaniens haben mit überwältigender Mehrheit für eine Reform der Verfassung des westafrikanischen Landes gestimmt. Fast 97 % davon sprachen sich nach Regierungsangaben vom Montagabend für die Reform aus. Kommunal- und Parlamentswahlen sollen im Novemer 2006, die Präsidentenwahl im März 2007 stattfinden.
Am 25. Juni hat eine Volksabstimmung über die Amtszeit des Staatschefs stattgefunden. Die Bürger entschieden über einen Vorschlag der regierenden Militärjunta, wonach der noch zu wählende Staatspräsident nur während zweier Amtszeitperioden von je fünf Jahren an der Spitze des Staates stehen darf. Mauretanien hat seit seiner Unabhängigkeit im Jahr 1960 noch nie einen Amtswechsel erlebt, der nicht mit einem Staatsstreich herbeigeführt worden wäre.
China gewährt Mauretanien Hilfe in Höhe von 2.5 Millionen Dollar und will private Investitionen fördern. Mauretanien verkaufte das erste Erdöl, das seit Februar gefördert wird, an China.
Die Militärjunkta, die seit August 2005 regiert, hat eine neue Verfassung vorgelegt, nach der der Präsident in einer Direktwahl für fünf Jahre und maximal zwei Amtszeiten gewählt wird. Über die Verfassung soll am 24. Juni abgestimmt werden.
Spanische Behörden wollen die ersten 170 Flüchtlinge nach Mauretanien zurückschicken. In der letzten Woche kamen von dort über tausend illegale Einwanderer mit Booten auf die kanarischen Inseln.