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Sie haben mit ihren Wüsten-Taktiken wertvolle Dienste im Kampf gegen die Islamisten geleistet und die nördlichen Städte zurückerobert, sind aber für einen ausgedehnten Guerilla-Krieg nicht geeignet. Präsident Idriss Deby ist aber bereit, zu der geplanten UN-Friedensmission von 11,000 Mann beizutragen. Diese soll am 1. Juli die Kontrolle von Frankreich übernehmen, wenn sich die Lage genügend gebessert hat.
Es war ein Gastgeschenk an Frankreichs Präsidenten anlässlich seines Besuchs in Timbuktu. Hollande konnte sich nicht so schnell mit dem Tier anfreunden, wollte es aber "im Pariser Stau benutzen". Als die Pflegefamilie das Kamel dann verspeist hatte, wurde „ein schöneres und größeres“ Ersatzkamel besorgt, das aber gleich nach Paris geschickt werden soll.
Hunderte EU Militärausbilder und Sanitäter, darunter 80 Deutsche, haben heute ihren Einsatz begonnen. In 15 Monaten sollen 3,000 malische Soldaten ausgebildet werden, damit sie in Zukunft ihr eigenes Land verteidigen können. Auch soll die Armee zur politischen Versöhnung beitragen. So gibt es neben dem Umgang mit Waffen, auch Information über Völkerrecht und Schutz der Zivilbevölkerung. Ohne logistische Unterstützung könnte die malische Armee den Kampf gegen islamistische Extremisten im Norden nicht aufnehmen.
Im Ifoghas – Massiv an der Grenze zu Algerien sind 15 Islamisten umgekommen. Soldaten aus dem Tschad berichteten vom Tod von Mokhtar Belmokhtar, dem einäugigen Anführer, der auch für die Geiselnahme in Algerien verantwortlich war, und von einem weiteren Aqim Extremist Abdelhamid Abou Zeid. Die offizielle Bestätigung steht noch aus. Obwohl der Vorstoß gegen die in den Bergen verschanzten Islamisten schwierig ist und einem Guerillakrieg ähnelt, könnte die Moral der Wüstenkämpfer doch gelitten haben.
Die USA haben zur Unterstützung französischer Truppen in Mali mehrere unbemannte Flugzeuge ins Nachbarland Niger geschickt, wo auf dem Militärstützpunkt in Niamey auch 100 amerikanische Soldaten stationiert sind. Die Drohnen sollen nur zum Auskundschaften der Stellungen islamistischer Rebellen eingesetzt werden. Neben erneuten Kämpfen in der Stadt Gao kam es auch zu Gefechten mit den Islamisten im Ifoghas-Gebirge an der Grenze zu Algerien, wohin sich viele Islamisten nach Einmarsch der malischen und französischen Truppen zurück gezogen hatten.
Nach der Entscheidung der EU Außenminister, den Trainingseinsatz zu starten, berät auch der Bundestag über die Mission. Deutschland will sich mit Ausbildern und Sanitätern beteiligen und Unterstützung bei der Luftbetankung geben. Ein Kampfeinsatz ist nicht geplant.
1,800 Soldaten aus dem Tschad, bekannt als erfahrene Wüstenkämpfer, haben Kidal, die letzte größere Stadt im Norden Malis, eingenommen. Die islamistischen Rebellen haben sich in den Bergen nahe der algerischen Grenze versteckt, verfolgt von französischen Luftangriffen. Tuaregs haben im Grenzgebiet zwei ranghohe Islamisten gefasst. Inzwischen treffen sich Vertreter von UNO, AU und EU in Brüssel, um zu beraten, wie ein Wiederaufbau organisiert und finanziert werden kann, wie den Hunderttausenden Flüchtlingen geholfen werden kann und wie es faire Wahlen und solide Sicherheit geben soll.
Nach Gao und Timbuktu ist nun auch Kidal, die letzte der drei großen Städte im Norden Malis von französischen und malischen Truppen erreicht worden. Ein Sandsturm verhindert die sofortige Einnahme der Stadt. Erleichterung brachte die Gewissheit, dass die meisten der wertvollen Manuskripte in Timbuktu gerettet werden konnten. Ein weiterer Lichtblick: Mali ist im Viertelfinale bei dem Afrika-Cup 2013 Turnier in Südafrika.
Die Offensive gegen die Islamisten im Norden geht zügig voran. Städte wie Gao und Timbuktu wurden zurückerobert. Eine Geberkonferenz versprach 450 Mio. Dollar. ECOWAS stockt Truppen auf; technische Hilfe und Ausrüstung kommt vom Westen. Doch die islamistischen Kämpfer, nach maßloser Zerstörung (z.B. die wertvolle Bibliothek in Timbuktu), sind verschwunden. Die Angst wächst, dass sie sich in den menschenleeren Gebirgsgegenden entlang der durchlässigen Grenze verstecken und von dort ihre Hit-and-Run Angriffe machen. Die Instabilität der Sahel Zone und die überall präsenten libyschen Waffen begünstigen diesen Krieg, der schwer zu gewinnen ist.
Eine französische Menschenrechtsgruppe berichtet, dass im Vormarsch gegen den islamistischen Norden malische Soldaten regelrechte Hinrichtungen verübt haben. Opfer waren Araber und Tuaregs, die die Rebellen unterstützt haben sollen. Die Streitkräfte dementieren solche „ethnischen Kämpfe und Racheakte“. HRW fordert die Aufstellung von UNO-Beobachtern.
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