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General Mohamed Ould Abdelaziz, der im August 2008 die einzig demokratisch gewählte Regierung in einem Militärputsch stürzte, hat nach offiziellen Angaben die Präsidentschaftswahlen im ersten Wahlgang mit 52% der Stimmen gewonnen. Die vier Gegenkandidaten erklärten in einer gemeinsamen Stellungnahme, die Resultate seien 'vorfabriziert' und forderten eine Untersuchung. Die Wahlbeteiligung betrug 61%.  
Die nach dem Coup im letzten Jahr verhängten Sanktionen sollen nicht aufgehoben werden, obwohl der jetzige Vorsitzende der AU, Muammar Gaddafi, das gerne sähe. Die Afrikanische Union will weiter an dem Prinzip festhalten, unrechtmäßige Regierungen zu boykottieren und findet Gaddafis Einmischung unangebracht.
Die Afrikanische Union hat Sanktionen, wie Reisebeschränkungen und Kontrollen von Bankkonten, gegen das Militärregime in Nouakchott verhängt und den UN-Sicherheitsrat aufgefordert, diese auch international durchzusetzen. Der im August 2008 an die Macht geputsche General Mohamed Ould Abdelaziz will sich als Kandidat für die Wahlen im Juni präsentieren.  
Eine aus Norwegen stammende christliche Katechetin wurde des Landes verwiesen, nachdem sie schon mehrere Male wegen Missionstätigkeit verhaftet worden war. Mauretanien gehört zu den neun „islamischen Republiken“ weltweit, in denen der Islam Staatsreligion ist. Der Katholizismus wird lediglich toleriert.
Ein ländlicher Brauch, Mädchen im Kindesalter als Bräute abzugeben, nur mit einem symbolischen Geschenk als Gegengabe, ist in die Städte gekommen und lukratives Geschäft geworden. Mädchen werden für tausende Dollar an Männer in den Golfstaaten verkauft. Es sind meist die Armen, die ihre Kinder verkaufen; für sie gibt es keinen gesetzlichen Schutz. Schmuggler besorgen den Transport. Laut UNO Berichten wurden 2006 über 14 Millionen Mädchen in der Sahara Region zur Heirat gezwungen.
Premier Minister Yahia Ould Ahmed El-Waqef wurde von Sicherheitskräften auf dem Weg nach Nouadhibou zu einer Protestversammlung gegen den Militärputsch von neuem verhaftet. President Sidi Ould Cheikh Abdallahi befindet sich immer noch in der Gewalt der Militärs.  
Mehr als Zweidrittel der Mitglieder des Parlaments und des Senats haben in einer Erklärung ihre Unterstützung für die Militärs, die sich an die Macht putschten, ausgesprochen. Sie beschuldigen den ehemaligen Präsidenten, gegen die Verfassung gehandelt zu haben. General Abdelaziz verhandelt mit Politikern über die Bildung einer neuen Regierung. In Mauretanien hat es in den letzten drei Jahrzehnten 10 Coup gegeben.  
Die Afrikanische Union plant Mauretanien aus der Gemeinschaft afrikanischer Staaten auszuschließen, bis eine verfassungsgemäße Regierung wieder im Amt ist. Der Anführer des Militärputsches, General Mohamed Ould Abdelaziz, versprach Wahlen und hat eine eigene Kandidatur für das Präsidentenamt nicht ausgeschlossen.  
Als Präsident Sidi Mohamed Ould Cheikh Abdallahi mehrere Generäle entlassen wollte, putschten die Militärs und nahmen ihn und Premierminister Zeine Ould Zeidane fest. UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon verurteilte den Coup. Die EU drohte mit Sanktionen. Die Afrikanische Unionen entsandte einen Envoy nach Nouakchott. Die neuen Machthaber versprachen baldige Neuwahlen. Gruppen mauretanischer Bürger demonstrierten sowohl gegen wie auch für die Militärs.  
Mit Hilfe der Organisation 'Anti-Slavery International' hat die ehemalige Sklavin, Hadijatou Mani, die Regierung angeklagt, sie nicht vor dem Schicksal der Sklaverei geschützt zu haben. Mani wurde im Alter von 12 Jahren für 500 Dollar verkauft und von ihrem Herrn häufig geschlagen und sexuell missbraucht. Die Sklaverei wurde 2003 offiziell verboten.
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