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Unbekannte, mit AK-47 Bewaffnete, haben ein großes Salzbergwerk im Norden Malis geschlossen, indem sie 800 Bergarbeiter gewaltsam vertrieben hatten. Das nördliche Mali wird immer noch von Tuaregs und arabischen Separatisten verunsichert.
Das wollte Ministerin von der Leyen sich machen, als die gleich nach der Entscheidung einer Ausweitung und Verlängerung des Bundeswehreinsatzes nach Senegal und Mali flog. Das Ringen dort um Sicherheit und Versöhnung ist lang und zäh. Zurzeit sind 627 Soldaten der Bundeswehr in sieben afrikanischen Ländern stationiert.
Die Präsidenten von Mali, Senegal, Mauretanien und Guinea eröffneten in der Nähe von Kayes am Senegalfluss ein Wasserkraftwerk mit einer anfänglichen Kapazität von 60 Megawatt, das die vier Länder mit Strom versorgen soll. Der Staudamm wurde von einem chinesischen Konsortium gebaut. Gleichzeitig wurde der Grundstein für eine weitere Staustufe gelegt, die zu 85% von der chinesischen Exximbank finanziert wird und in vier Jahren ans Netz gehen soll.  
Bei der zweiten Runde der Parlamentswahlen hat die Partei von Präsident Ibrahim Boubacar Keita, 'Rassemblement pour le Mali' zusammen mit Koalitionspartei 'L'Alliance pour la Democratie au Mali' mit 115 von 147 Sitzen die absolute Mehrheit errungen. Die Beteiligung bei der zweiten Runde der Parlamentswahlen ist sehr niedrig. Wählermüdigkeit für den vierten Wahlgang in einem Jahr und die immer noch prekäre Sicherheitssituation im Norden sind die Ursachen. In Kidal, der Hochburg der Unabhängigkeitsbewegung der Touareg, starben zwei senegalesische UN-Soldaten bei einem Selbstmordanschlag.  
Malis Präsident Keita und die Tuareg Rebellen beschuldigen Frankreich der Untätigkeit. Nach dem Sieg über die al Qaida Rebellen, sollen nun die Malier ihre Probleme selbst lösen. Frankreich könne nicht weiter „Polizei spielen“.
Erst im Sommer hat Mali Keita als Präsidenten gewählt, und am Sonntag, mit verminderter Beteiligung, ein neues Parlament. Über 1000 Kandidaten bewarben sich um 147 Mandate. Ergebnisse soll es in fünf Tagen geben und eine zweite Wahlrunde am 15.Dezember. Trotz Frankreichs Eingreifen, um den Vormarsch der Islamisten zu stoppen, gab es auch jetzt immer noch militärische Auseinandersetzungen zwischen Soldaten und Islamisten, besonders in Gao und Kidal im Norden des Landes. Am Wahltag wurden Urnen gestohlen oder zerstört, um die Beteiligung zu verhindern. Ob die Tuareg-Bewegung und die Islamisten im Norden die Wahlentscheidung annehmen, ist noch offen.
Nördlich der Stadt Mopti ertranken 20 Menschen, darunter 15 Kinder, im Niger, als ihr Schiff in der Nacht entzwei brach und sank. Noch werden viele Passagiere vermisst, doch die Suche musste während der Nacht eingestellt werden. Das Schiff soll mit 400 Insassen völlig überladen gewesen sein.
Drei Monate war Mali relativ ruhig: Waffenstillstand, Präsidentenwahl und Friedensvertrag. Jetzt lieferten sich malische Soldaten und Tuareg-Kämpfer in der Stadt Kidal heftige Gefechte. In Timbuktu gab es einen Selbstmordanschlag. Die Tuareg Rebellen (MNLA) haben den Friedensvertrag einseitig aufgekündigt, weil der Präsident die darin enthaltenen Versprechen, einschließlich der Freilassung von politischen Gefangenen, nicht gehalten hat.
Im Beisein von 26 afrikanischen Staatschefs und Präsident Hollande wird heute Malis Präsident Keita feierlich in sein Amt eingeführt. Die Zeremonie soll einen Schlussstrich ziehen unter das Chaos, das über 18 Monate herrschte: Putsch, Rebellen-Aufstände und Krieg. Keita will alle Malier in einem friedlichen und freien Land vereinen. Die Rebellen der Wüstenstämme haben Friedengesprächen zugestimmt. Allen Gruppen ist Dialog lieber als Krieg.
Kurz nach Einführung der neuen Regierung gab es Auseinandersetzungen zwischen Armee und Tuareg Rebellen, die ersten seit dem im Juni unterzeichneten Waffenstillstand. Dabei ist es das größte Anliegen des neuen Präsidenten Keita, die brodelnden Spannungen zu beseitigen und ein Ende der Aufstände im Norden zu erwirken.
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