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Sie wurden bei Ausschreitungen am Wochenende inhaftiert, als die Menge gegen Rot Kreuz Personal protestierte, in der Annahme, dass diese die Cholera gebracht hätten. Die Behörden hatten bei Ausbruch der Seuche lediglich Wasser in Reservoirs und Brunnen chloriniert. Warum sie in der Haft starben, ist noch nicht geklärt.
Nach den schweren Regenfällen und Überschwemmungen zum Jahreswechsel sind nun 350 000 Menschen auf Lebensmittelhilfe angewiesen. Durch den Ausbruch der Cholera in Simbabwe verschärft sich die humanitäre Lage, da die Seuche auf die Nachbarländer übergreift.
Die Regierung von Mosambik, unterstützt von China, plant unterhalb von Cahora Bassa einen weiteren Stausee zur Stromerzeugung zu bauen, den Mphanda Nkuwa Damm. Es gibt schon über 30 Dämme am Lauf des Sambesi, die Tausende Menschen entwurzelt, und die Umwelt negativ beeinflusst haben. Da der meiste Strom für den Export bestimmt ist, wird den Menschen vor Ort nicht viel geholfen werden. Auch liegt das Gelände in einer Erdbeben gefährdeten Region.
Der frühere Innenminister (1996 – 2005) Almerino Manhenje ist in Maputo verhaftet wurden. Ihm wird vorgeworfen während seiner Amtszeit Millionen von Dollars unterschlagen zu haben. Staatspräsident Armando Emílio Guebuza hatte in seiner Regierungserklärung (2005) versprochen die Korruption zu bekämpfen und Investoren ins Land zu holen.
Die Regierung hat den Notstand ausgerufen, um auf die Rückkehr von 10 000 Landsleuten aus Südafrika zu reagieren, die in den fremdenfeindlichen Angriffen alles verloren haben und um ihr Leben fürchten. Noch warten Tausende in Auffanglagern auf Transport.
Ein Sprecher für Ärzte ohne Grenzen berichtet, dass mehr Menschen an Cholera und Ruhr starben als in der großen Flut vom Dezember 2007. Nach den wiederholten Flutkatastrophen haben die Behörden gelernt, Schutzmaßnahmen zu ergreifen, aber es fehlen die Mittel, den Nachwirkungen entgegen zu arbeiten.
Laut einem Bericht von Amnesty International schießen und foltern Polizisten wahllos in Ausübung ihrer Pflichten und genießen dabei volle Straffreiheit. Die Menschenrechtslage hat sich in 2008 merklich verschlechtert.
Tausende junger Menschen aus Mosambik und anderen umliegenden Ländern gehen jährlich über die Grenze nach Südafrika. Sie werden angelockt durch Versprechen von Arbeit und Schulbildung und landen als billige Arbeiter und Opfer sexueller Ausbeutung. Die immer häufiger werdenden Medienberichte sind aber nur die Spitze des Eisbergs.
75 Vertreter von Lesbenorganisationen aus verschiedenen Ländern Afrikas forderten auf einer Konferenz in Maputo das Ende der Kriminalisierung von Homosexualität, die in 38 afrikanischen Ländern strafbar ist.
UN-Organisationen haben ihre Hilfsaktionen für die 50.000 Menschen verstärkt, die in den letzten Tagen durch die Überschwemmungen des Sambezi evakuiert werden mussten. NGOs erwarten noch höhere Wasserstände, die die Flutkatastrophe vom Jahr 2000 übersteigen könnten.
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