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Von 147 Landarbeiter Frauen in 1994 gegründet, hat sich die Frauenbank von Nampula, Mosambiks drittgrößter Stadt, zum wichtigen Instrument der Armutsbekämpfung entwickelt. Frauen erhalten Mikrokredite, um ein Projekt ihrer Wahl zu starten. Da es meist um das Wohl ihrer Familien geht, sind die kleinen Unternehmen gewöhnlich erfolgreich, und die Rückzahlungsrate ist hoch. Die Initiative, die Frauen ihre wirtschaftliche Unabhängigkeit gibt, könnte auch sonst wo Schule machen.
Im letzten Land seiner Afrikareise drückte Niebel verhaltenes Lob aus über Mosambiks Mittlerrolle in der SADC und den politischen Willen, das Land voranzubringen und die Armut zu bekämpfen. Er verschwieg aber nicht die Sorge um den manipulierten Wahlprozess im Oktober und die Einkünfte der reichen Ressourcen, besonders Bauxit und Titan, die nicht bei den Armen ankämen. Beide Länder sind zu einem „kritischen Dialog“ bereit.
Gestern wurde Veronica Macamo ohne Gegenstimme als Parlament Präsidentin gewählt. Sie studierte Jura und in der letzten Wahl war sie FRELIMO Kandidatin für die Hauptstadt Maputo.
Präsident Gubueza mit seiner FRELIMO Partei hat einen weiten Vorsprung vor seinen Rivalen. So bleibt Mosambik eine Demokratie mit einer nur schwachen Opposition. Obwohl die Wahlen allgemein als „frei und fair“ bezeichnet wurden, hat die FRELIMO Partei in den vergangenen Jahren sehr viel Macht an sich gerissen und so die Opposition ineffektiv gemacht.
Heute finden Präsidentschafts- und Parlamentswahlen statt. Amtsinhaber Armando Guebuza und seine Frelimo Partei, die seit der Unabhängigkeit in 1975 an der Macht ist, werden als Gewinner gesehen. Neben Renamo mit ihrem Führer Alfonso Dhlakama ist noch eine dritte Partei (MDM) interessiert, die aber wegen angeblicher Formfehler nur in 4 von 13 Wahldistrikten antreten darf. Gerade diese Partei hätte neue Perspektiven in Politik und Wirtschaft bringen können. Obwohl Entwicklungsgelder reichlich fließen, gilt Mosambik als eines der ärmsten Länder der Welt.
Auf der 100 ha Farm der Tinonganine Haftanstalt bei Maputo arbeiten die Gefangenen beschwingt auf großen Gemüsebeeten, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten und Abwechslung in ihren Speiseplan zu bringen. Bei den überfüllten Zellen und schlechten sanitären Anlagen ist die Arbeit im Freien eine willkommene Neuerung. Der Erlös von verkauften Produkten deckt Medizin, Transport und andere Kosten. Weitere Gefängnisse werden in Zukunft so eingerichtet werden. Mosambik wurde wiederholt heftig kritisiert wegen seinen menschenunwürdigen Haftbedingungen. Seit 2004 sind 95 Menschen in überfüllten Zellen erstickt.
Die für 28. Oktober geplanten Wahlen hätten spannend werden können, wenn die neue Partei als dritte Kraft hätte voll mitmachen können. Wegen eines Formfehlers darf die MDM (Bewegung für ein Demokratisches Mosambik) nur in vier von dreizehn Wahldistrikten antreten. So werden FRELIMO und RENAMO, wie immer, Hauptkontrahenten sein. Wohl könnte der Gründer der MDM in den parallelen Präsidentschaftswahlen eine Chance haben.
Die zweite Brücke über den Zambezi innerhalb Mosambik wurde ihrer Bestimmung übergeben. Mit 80 Millionen Euro ist die nach dem Präsidenten Guebuza genannte Brücke die zweitgrößte des Landes. Bis jetzt konnte der Fluss nur per Fähre überquert werden, was oft tagelange Wartezeiten einschloss. Nun können die 2.4 km in Minuten geschafft sein.
Im Schlussdokument ihrer Vollversammlung prangerten die Bischöfe die menschenunwürdigen Bedingungen in Mosambiks Gefängnissen an. Die Haft soll den Menschen wieder gesellschaftsfähig machen, nicht umbringen. Sie erinnerten an den Tod von 15 Häftlingen im Februar.
Vier Verdächtige aus Südafrika, Botswana, Deutschland und Portugal wurden festgenommen, als sie angeblich große Mengen ätzender Chemikalien an die Turbinen bringen wollten. Cahora Bassa am Sambesi ist einer der größten Stauseen in Afrika und eine lebensnotwendige Stromquelle für Mosambik, Südafrika und Simbabwe.
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