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Die Arbeitsvermittlungsagentur Africa Labour Services (ALS) ist mit einer Klage gegen die Regulierung der Leiharbeit gescheitert. Das neue namibische Arbeitsgesetz hatte verordnet, dass befristete Angestellte, die von einer Arbeitsagentur vermittelt wurden, dieselben Rechte, wie bezahlter Urlaub, Krankenkasse, Pension, Sozialversicherung oder Schwangerschaftsschutz ,genießen, wie festangestellten Kollegen. Mit dieser Regelung hat der Gesetzgeber den Status von Leiharbeitern nach Einschätzung von ALS derart aufgewertet, dass für deren Dienstleistung praktisch kein Bedarf mehr vorhanden ist.
In 200 Meter Tiefe wurde im Norden des Landes, nahe der Grenze zu Angola, ein 5 Mrd. Kubikmeter Süßwasserreservoir entdeckt, genug um, bei jetzigem Bedarf, 400 Jahre frisches Wasser zu spenden. Das schätzungsweise 10,000 Jahre alte Grundwasservorkommen im Etosha Becken könnte vom höher liegenden Angola kommen und resistent gegen Klimaänderungen sein. Für die Regierung ist dies nicht nur Trinkwasserversorgung für 60% der Bevölkerung, die in dieser Region leben, sondern auch eine Chance für mehr Ackerbau und so eine Einschränkung der Landflucht. Für das Nomadenvolk der Himba, die oft unter Dürre leiden und sich trotzdem über 30 Jahre gegen einen Staudamm an den Epupa Wasserfällen am Kunene Fluss wehren, besteht die Hoffnung, dass der Bau gestrichen wird, der ihr Weideland und ihre Ahnengräber überflutet hätte.
Das Ministerium für Fischerei und Marine Ressourcen will in der gerade gestarteten Jagdsaison 86,000 Kap-Pelzrobben erlegen, darunter 80,000 Robbenbabys. Die Reduzierung sei eine ökologische Notwendigkeit, da die Tragfähigkeitsgrenze der Umwelt weit überschritten sei. Naturschutzorganisationen jedoch behaupten, in der jährlichen Aktion gehe es nur um politische und wirtschaftliche Interessen. Scharf kritisiert wird auch die grausame Tötungsmethode. Die Felle der Tiere gehen in die Kleiderproduktion, das Fett in Kosmetikartikel und die Geschlechtsorgane an asiatische Interessenten.
Eine grenzüberschreitende Initiative, die sauberes Trinkwasser, angemessene sanitäre Anlagen und Bewässerungskanäle für etwa 700,000 Menschen in Angola und Namibia als Ziel hat, macht Fortschritte. Das Kunene Transboundary Water Project ist ein gutes Beispiel, wie die Zusammenarbeit der SADC Länder die Möglichkeiten des Grenzflusses Kunene zum Wohle der Bevölkerung ausschöpft.
Der Bundestag hat mit Stimmen der Union und FDP die Anträge der Opposition abgelehnt, den Kolonialkrieg gegen die Herero (1904-1908) als „Völkermord“ anzuerkennen und Wiedergutmachung anzubieten. Die Regierungskoalition spricht wohl von Verantwortung, betont aber lieber die Gegenwart, die guten wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Namibia und Deutschland und den lebhaften kulturellen Austausch.
Registrierte Veteranen der SWAPO, die im Freiheitskrieg gegen die südafrikanische Vorherrschaft kämpften, sollen nun 50,000 N$ erhalten. „Besonders verdienstvolle“ Veteranen, die einen Entwurf zu einer Betriebsgründung vorlegen, können mit einer weiteren Abfindung von 200,000 N$ rechnen. Bis jetzt wurden 45,000 Altkämpfer erfasst. Die Empfänger wurden ermahnt, klug mit dem Geld umzugehen, um der Armut zu entkommen.
Neueste Statistiken zeigen, dass die städtische Bevölkerung Namibias wächst und Armut und Ungleichheit weniger krass sind. Seit der Unabhängigkeit hat sich das Pro-Kopf-Einkommen fast verdoppelt, während die Bevölkerung seit der letzten Umfrage von 1,83 auf 2,06 Mio. stieg. Die ärmsten sind die etwa 28,000 Buschleute, die wohlhabendsten die 10,000 deutschsprachigen Bürger.
Produkte und Institutionen können demnächst ein Gütezeichen erhalten, das nach international anerkannten Kriterien vergeben wird. Die namibische Normenbehörde (NSI) hat sechs Gütezeichen vorgestellt, die gewährstellen, dass die ISO Normen eingehalten werden.
Vom 26.09. bis 03.10. soll eine Delegation von verschiedenen Opferverbänden aus Namibia in Deutschland sein und die Überreste von 20 Menschen zurück in die Heimat holen. In dem Versuch, den anti-kolonialen Widerstand der Herero, Nama und Damara zu brechen, haben deutsche Truppen zwischen 1904 und 1908 in Deutsch-Südwestafrika unzählige Menschen umgebracht. Ihre Gebeine wurden „zu Forschungszwecken“ nach Berlin geschickt und zum Teil in der Charité aufbewahrt. Anlässlich der Rückführung soll ein Dialog eingeleitet werden, in dem auch über symbolische und materielle Reparationen verhandelt wird.
Diese Organisation vermittelt vielen arbeitslosen Namibiern tage- oder stundenweise bezahlte Jobs. Rund 1500 Tagelöhner warten täglich in Windhoeks Straßen. Auch verhilft ihnen die Organisation zu Ausbildungsplätzen, damit sie sich selbst weiterhelfen können. Trotz kontinuierlichem Wirtschaftswachstum ist die Arbeitslosenzahl hoch, weil Namibia überwiegend Rohstoffe und landwirtschaftliche Produkte ausführt und praktisch kein produzierendes Gewerbe hat.
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