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Unter den 22 Gefangenen, die aus dem Gefängnis der Hauptstadt entkommen sind, sollen gefährlich eingestufte Extremisten sein. Drei Wächter wurden bei der Aktion getötet. Ermittlungen ergeben, dass vorher Waffen in das Gefängnis geschmuggelt wurden. Erst eine Woche zuvor wurden eine französische Uranmine und ein Militärcamp im Norden des Landes angegriffen. Die Islamistengruppe MUJAO scheint Racheakte für den Militäreinsatz in Mali verüben zu wollen.
Nigers Präsident warnt, dass nach den Angriffen auf die Uranminen im Norden seines Landes, die Islamisten jetzt den Tschad anpeilen würden, denn auch von dort wurden Truppen nach Mali gesandt, um die Franzosen im Kampf gegen die Islamisten zu unterstützen.
Die islamistische Organisation MUJAO übernimmt die Verantwortung für zwei gleichzeitige Bombenanschläge im Norden des Niger auf die Uran-Mine des französischen Konzerns AREVA in Arlit und auf eine Kaserne der Armee in Agadez. Die Autobomben töteten mindestens 56 Personen und verwundeten 30 andere. MUJAO, das mit Al Kaida im Maghreb verbunden sein soll, rechtfertigt den Angriff als Vergeltung für die französische Militäraktion in Nord-Mali.  
Rund 800,000 Menschen im Norden von Niger brauchen bis Juli / August Nahrungsmittel zum Überleben, und das trotz einer guten Ernte. Doch Transportprobleme, steigende Preise und der große Zustrom von Flüchtlingen aus dem Kriegsland Mali sind verantwortlich für die unvorhergesehene Knappheit.
Seit 1927 gibt es Grenzstreitigkeiten zwischen Niger und Burkina Faso. Der IGH (Internationaler Gerichtshof) hat nun, auf Gesuch beider Länder, die Grenzlinie festgelegt, mit Rücksicht auf die Bedürfnisse der nomadischen Bevölkerung. Die neuentdeckten Goldreserven wurden nicht in Betracht gezogen. Beide Länder sind zufrieden mit der Lösung, die Schule machen könnte.
Präsident Issoufou hat zugestimmt, dass US Drohnen zur Überwachung des Luftraums von Mali und der weiteren Sahara in seinem Land stationiert werden. Geplanter Stützpunkt ist die Agadez Region im Norden, die an Mali, Algerien und Libyen angrenzt. Frankreich plant, Elitesoldaten nach Niger zu schicken, um zu verhindern, dass die Uran Minen des AREVA Konzerns in den Sog des Mali-Konfliktes geraten.
Während Mauretaniens Präsident Aziz sich zurückhält, hat Nigers Staatschef Issoufou dem malischen Präsidenten Traore militärische Unterstützung zugesagt, um die nördliche Region zurückzugewinnen. Zur gleichen Zeit drängen beide Führer die verschiedenen Rebellengruppen, von dem bewaffneten Kampf abzusehen und sich von der nordafrikanischen Al Qaida Bewegung zu trennen.
In Nigers zweitgrößten Stadt Zinder haben muslimische Demonstranten nach den Freitagsgebet die wichtigste katholische Kirche „komplett geplündert“, obwohl der Islamrat von Niger, der den anti-islamischen Film verdammte, gleichzeitig an die Gläubigen appellierte, keine Kirchen anzugreifen.
In Niger, Mali und Benin sind hunderttausende Menschen von Überschwemmungen des Niger Flusses betroffen, ironisch nach mehreren devastierenden Dürreperioden. Neben den 75 Opfern und zerstörten Dörfern sind es auch die überfluteten Felder, die große Sorge um die Nahrungssicherheit der ganzen Region bereiten. Der Wasserspiegel hatte nach schweren Regenfälle im August den höchsten Pegel erreicht; die Degradierung von Acker- und Weideland und die Versandung des Flussbettes haben die schon prekäre die Lage verschärft.
Eine Million Hektar Weideland und 500,000 ha Ackerland werden verwüstet, wenn die Schwärme von Heuschrecken, die sich schon im Norden des Landes niederlassen, nicht vorher vernichtet werden. 80% der 15 Mio. Einwohner leben vom Land; und die Hälfte von ihnen ist schon von der Nahrungsmittelknappheit in der Sahel – Zone betroffen. Bewaffnete Konflikte in der Region verhindern die effektive Bekämpfung der Heuschrecken.
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