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Das oberste Gericht hat die Wahlergebnisse validiert und den 12. März für die Stichwahl zwischen einem Verbündeten des abgesetzten Präsidenten Mamadou Tandja und einem seiner Gegner angesetzt. Durch diese Wahl soll das Uran produzierende Wüstenland eine Zivilregierung erhalten. Uran zieht Milliarden in Investitionen an, besonders vom französischen Nuklearkonzern Areva, ist aber auch Grund für Drohungen von Al-Qaida. Junta Führer Djibo, der das Land seit dem Coup vor einem Jahr regiert, erntet Lob für die Einlösung seines Versprechens, die Macht bis April 2011 abzugeben.
Wie beim unblutigen Sturz von Präsident Mamadou Tandja im vergangenen Februar versprochen, hat die Militärregierung gestern sieben Millionen Bürger zur Wahl aufgerufen. Da kein Mitglied der Junta kandidierte, besteht die Möglichkeit, eine demokratische zivile Führung zu bilden. Sollte keiner der zehn Kandidaten eine absolute Mehrheit erreichen, ist für den 12. März eine Stichwahl vorgesehen. Trotz Uran – und Ölvorkommen ist Niger eines der ärmsten Länder der Welt, das auch immer wieder von Dürre oder Flut heimgesucht wird.
Die beiden jungen Männer, wurden verschleppt und kamen bei einem Befreiungsversuch um. Der Verdacht geht gegen den nordafrikanischen Zweig des Terrornetzes al-Qaida im islamischen Maghreb. Seit September werden fünf weitere Franzosen als Geiseln gehalten. Frankreich fürchtet weitere Bluttaten.
Im Referendum am vergangenen Sonntag haben 90,18% der Wähler dem Entwurf für die neue Verfassung zugestimmt. Dies öffnet den Weg zum Ende der Militärherrschaft, Präsidentschafts- und Parlamentswahlen im Januar und die Machtübergabe im April. Das Mandat des Präsidenten wurde unumstößlich auf höchstens zwei Amtszeiten von je fünf Jahren festgesetzt. Auch sollen Parlamentarier einen Hochschulabschluss vorweisen können.
Die Junta, die den demokratischen Wechsel leitet, hat bestätigt, dass die vier hohen Offiziere, die letzte Woche verhaftet wurden, einen Putsch geplant hatten. Sie wollten angeblich Präsident Djibou beseitigen und den demokratischen Übergangsprozess stoppen. Die Unruhe in der Junta Führung könnte die bevorstehenden Wahlen beeinträchtigen.
Sieben Mitarbeiter der französischen Unternehmen Vinci und Areva, darunter fünf Franzosen, wurden in Arlit überfallen und verschleppt. Areva betreibt in der Nähe von Arlit eine Uranmine. Niger ist der viert größte Uranproduzent der Welt. Sowohl Al-Kaida wie auch lokale Widerstandsgruppen gegen den Uranabbau, der die Region verseucht, haben in der Vergangenheit Europäer verschleppt.  
In dem bis zu zwei Drittel von der Sahara bedeckten Niger sind 200.000 Menschen auf der Flucht vor dem Wasser des Niger Flusses, seiner Nebenflüsse und der gefüllten Wadis. Nach der langen Trockenheit haben außergewöhnlich starke Regenfälle weite Teile des Landes – Acker und Weiden – überflutet. Auf der UN-Entwicklungsliste steht Niger zurzeit an letzter Stelle.
Das Welternährungsprogramm (WFP) und andere Hilfsorganisationen haben ihre Mitarbeiter aus den ländlichen Gebieten in die Hauptstadt zurückgerufen aus Angst, sie könnten von der islamistischen Terrororganisation 'Al-Kaida im Maghreb' entführt werden. Über 7 Millionen Menschen benötigen Lebensmittelhilfe.  
Nach einer schweren Dürreperiode leiden Niger und die umliegenden Länder der Sahelzone unter akuter Lebensmittelknappheit. Mit sieben Millionen Hilfesuchenden ist Niger am ärgsten betroffen. Die UNO, die ihren Spendenappell von 190 auf 371 Millionen Dollar erhöhte, hat aber erst Zusagen von 142 Mill. erhalten. Da frühestens mit der nächsten Ernte im Oktober Aussicht auf Besserung besteht, wird die Hilfe, besonders der Kinder wegen, sofort benötigt. Um den durch Unterernährung anfallenden Krankheiten, vor allem in der nun beginnenden Regenzeit, entgegen zu arbeiten, will das Welternährungsprogramm die Zahl seiner Gesundheitszentren in den am stärksten betroffenen Regionen erhöhen.
100 Staatsbürger von Niger wurden gestern von Libyen ausgeliefert und nach Niamey geflogen, wo sie ihre restliche Haftstrafe absitzen. 150 weitere sollen gemäß der Vereinbarung der beiden Justizministerien folgen. Die Hinrichtung dreier Niger Bürger im Mai hatte für Aufregung gesorgt. Tausende von ihnen leben und arbeiten in Libyen.
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