logo Netzwerkafrika
Die Gläubigerländer des Pariser Clubs haben Präsident Obasanjo eine Namensliste von Politikern übergeben, die öffentliche Gelder veruntreut haben. Die Strafverfolgung von korrupten Politikern war eine Bedingung des vereinbarten Schuldenerlasses von 18 Mrd. Dollar.
Präsident Obasanjo hat zugestimmt, Korruptionsvorwürfe gegen seine Person von der Kommission für Wirtschafts- und Finanzverbrechen (EFCC) untersuchen zu lassen. Die Kommission hat mehrere hochstehende Personen wegen Korruptionsverdacht untersucht, aber bisher kaum Urteile ausgesprochen.
Die Schweiz, Nigeria und die Weltbank haben sich über die Rückgabe von 2.2 Milliarden Dollar des Vermögens von Ex-Diktator Sani Abacha geeinigt. Die Weltbank soll kontrollieren, dass das Geld für Bildungs-, Gesundheits- und Entwicklungsprojekt eingesetzt wird.
Obwohl er schon jahrelang keine Kunden hat, hält Abdelkader Baba den Ski-Shop offen, in der Hoffnung, dass doch nochmal Touristen in die Wüstenstadt Agadez zum Ski-Fahren auf den weißen Sanddünen kommen. Damals war es ein internationaler Treffpunkt. Teilnehmer der Dakar Rallye brachten immer wieder Skier und Snowboards mit. Solange aber Tuaregs und al-Qaida Gruppen Niger und die Nachbarländer verunsichern, wird niemand kommen. Nur Flüchtlinge sammeln sich hier für den Transit durch die Sahara zum Mittelmeer. Ski-Sport auf Sandpisten gibt es noch in Namibia.
Ein 63-Jähriger, der gegen lokalen Brauch eine 5. Frau genommen hat und sie als Sklavin hielt, wurde zu 4 Jahren Haft verurteilt. Eine Neuheit in einem Land, das auf dem Global Slavery Index Platz 28 von 160 einnimmt, in dem 130,000 Menschen in moderner Sklaverei gefangen sind. Meist sind es Frauen und Kinder, die für sexuelle Ausbeutung sowie Haus – und Zwangsarbeit gehandelt werden. Weltweit gibt es 29,8 Mio. versklavte Menschen.
Weil die Stipendien nicht zeitig gezahlt wurden, gingen Studenten der Universität in Niamey auf die Straße. Die Polizei benutzte Tränengas und Knüppel gegen die zerstörerische Gruppe. Es gab ein Dutzend Verletzte und 20 Festnahmen. Obwohl Niger der viertgrößte Uranproduzent ist und seit kurzem auch Erdöl fördert, bleibt das Land eines der ärmsten.
Die Behörden haben 30 Personen festgenommen, die mit den Schmuggel-Netzwerken in Verbindung sind, darunter die Fahrer der Autos, deren 92 Passagiere in der Wüste verdurstet sind, und Polizisten, die gegen Bezahlung illegalen Migranten weiter geholfen haben. Der Landstreifen direkt südlich der Sahara ist schon lange Schmugglerland, und in den letzten Jahren haben Tausende auf dem Weg nach Europa diese gefährliche Route genommen.
Dürreperioden und eine zerstörerische Flut haben in dem Land, das zu 80% aus Wüste besteht, die Ernte vernichtet. Für etwa eine Million Menschen müssen Nahrungsmittel bis Ende Dezember herbeigeschafft werden. Knappheit ist endemisch in Niger, was zu Mangelernährung führt und auch für häufige Migration verantwortlich ist.
Nur einige Tage nachdem 92 Leichen von verdursteten Migranten, darunter 52 Kinder, in der Sahara gefunden wurden, hat die Polizei 127 Migranten auf dem Weg nach Algerien verhaftet. Auch plant die Regierung die Schließung der illegalen Lager, wo die meisten Trecks beginnen. Regierungschef Rafini appellierte an seine Landsleute in der Heimat zu bleiben oder auf legalem Weg auszureisen. Für Menschenschmuggler wurden harte Strafen angekündigt. Laut UN- Berichten haben zwischen März und August mindestens 30,000 Flüchtlinge die Stadt Agadez auf dem Weg nach Norden durchquert.
Dutzende Migranten sind in Niger, nördlich der Stadt Agadez umgekommen. Mit zwei Autos waren etwa 60 Menschen unterwegs über Algerien ans Mittelmeer. Als ein Auto Panne erlitt, zogen die Passagiere zu Fuß weiter, um Hilfe zu suchen. Diese kam aber zu spät. Nur fünf Leichen wurden gefunden, darunter drei Kinder; die Suche nach etwa 30 anderen musste abgebrochen werden.
­