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Zum ersten Mal seit Oktober, als Dhlakamas Gorongosa Festung angegriffen wurde, trafen sich gestern Vertreter von Frelimo und Renamo, um Wege zur Beilegung des Konfliktes zu suchen. Man konnte sich bereits auf Beteiligung von externen Schlichtern und Beobachtern einigen; jetzt soll ein Verhaltenskodex ausgearbeitet werden. Die Renamo Partei hatte geschworen, den Bürgerkrieg wieder aufflammen zu lassen, wenn ihre Forderungen, darunter eine faire Teilung des Ressourcenreichtums, nicht erfüllt würden.
Unterstützt von Zivilorganisationen, nutzte Mosambiks Kleinbauernverband den Besuch des japanischen Premiers, um ihren Unwillen über das Megaprogramm „ProSavanna“ auszudrücken, an dem neben Mosambik auch Japan und Brasilien beteiligt sind. Diese großflächige Landnahme in den Provinzen Nampula, Niassa und Zambésia für Monokulturen gefährde das Menschenrecht auf Nahrung und führe zu Vertreibungen und Landkonflikten. Wenn Japan Mosambiks Landwirtschaft helfen will, dann sollten Kleinbauern gefördert werden. Nur so könnte Nahrungssicherheit erreicht und die Umwelt geschont werden.
Das Parlament hat ein neues Strafgesetzbuch verabschiedet, das die portugiesischen Gesetze aus dem Jahr 1886 ersetzt. Das neue Strafrecht definiert als Straftaten unrechtmäßige Bereicherung und Einflussnahme und erklärt Diskriminierung auf Grund von Rasse, Gender, Religion, ethnischer Zugehörigkeit für illegal.  
In Beira löste das Gerücht, dass die Armee junge Menschen zum Militärdienst zwingen würde, starke Proteste aus. Die Polizei ging mit Tränengas vor. Es gab Verletzte und Zerstörungen. Die Bekämpfung des seit April wieder aufflammenden Renamo-Aufstandes in der Mitte des Landes verlange mehr Truppen; deshalb ging das Militär von Haus zu Haus zum Rekrutieren. Die Behörden dementieren den Zwang; die Armee bestehe aus Freiwilligen.
Trotz Befürchtungen, dass es zu Gewalttätigkeit kommen könnte, werden heute im Mosambik Kommunalwahlen abgehalten. Die Renamo Partei dementiert Beschuldigungen, dass sie Unruhe stiften wolle, obwohl gerade in dem von Renamo infiltrierten Gorongosa Distrikt in der Sofala Provinz viele Menschen nicht zur Wahl gehen wollen. Dhlakamas Kämpfer haben sich dort in die Berge zurückgezogen; der Aufenthaltsort des Anführers ist nicht bekannt.
Sie hatten versucht, 27 Kinder, zwischen ein und sieben Jahre alt, über die Grenze nach Südafrika zu schmuggeln. Die Kinder wurden der Wohlfahrt übergeben. Die Behauptung der Täter, die Kinder zu Verwandten in Südafrika zu begleiten, nahm die Polizei nicht an. Entführte Kinder laufen Gefahr, in Prostitution, Kinderarbeit und illegaler Adoption zu landen oder Opfer von Zauberei zu werden.
Die Bischöfe des Landes haben bei ihrer Vollversammlung in Matola die feindlichen Parteien Frelimo und Renamo dazu aufgerufen, den Dialog wieder aufzunehmen. Es sei unhaltbar, „eigene Interessen mit Waffen zu verteidigen“. Der Friedensappell richtete sich hauptsächlich an Präsident Guebuza und den früheren Rebellenführer Dhlakama, aber auch ans Militär und an die internationale Gemeinschaft, die durch jahrelange Hilfe die Lage im Land zu verbessern half. Leider ist von dem Aufschwung und dem Abbau von Rohstoffen nicht viel bei der Bevölkerung angekommen.
Um die gespannte Lage nach den Zusammenstößen zu entschärfen hat Präsident Arrmando Guebuza Mosambiks wichtigster Oppositionspartei Friedensgespräche angeboten. Solange die Regierung ihren Führer Afonso Dhlakama umbringen will, sagt Renamo, könne es keine Verhandlungen geben. Auch will Renamo die anstehenden Kommunalwahlen boykottieren.
Die Ex-Rebellen Gruppe Renamo hat gestern den vor 21 Jahren gemachten Friedensvertrag mit Frelimo gekündigt. Grund dafür ist, dass das Militär den Hauptstützpunkt von Renamo im Gorongosa Gebiet im Landesinnern angegriffen und erobert hat. Der Anführer Afonso Dhlahama hätte sich nur durch die Flucht retten können. Laut Regierungstruppen war der Angriff von Renamo provoziert. Die unverantwortliche Haltung von Präsident Guebuza signalisiere das Ende der Mehrparteien Demokratie. Von allen Seiten bemüht man sich um Einrenkung, denn der Bürgerkrieg zwischen Frelimo und Renamo, der nach der Unabhängigkeit ausbrach und 16 Jahre dauerte, hat einer Million Mosambikanern das Leben gekostet.
Ein neues Gesetz soll die Trinkkultur des Landes ändern. Zu leichter Zugang zu Alkohol wird für soziale und gesundheitliche Probleme, besonders Missbrauch unter Jugendlichen, verantwortlich gemacht. Händler und Konsumenten sind verärgert. Die Regierung solle lieber für bessere Lebensbedingungen sorgen, damit nicht so viele Menschen Zuflucht zur Flasche nehmen müssen.
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