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Auf einer gefährlichen Straße im Bundesstaat Borno haben Bewaffnete 30 Menschen ermordet, darunter den Bräutigam. Über das Schicksal der Braut und ihrer Familie war noch nichts bekannt. Trotz einer verstärkten Präsenz nigerianischer Truppen schlagen die islamistischen Milizen immer wieder auf Zivilisten ein.
Der kleine Bundesstaat Ekiti im Westen des Landes zeigt, dass ein schneller Aufstieg möglich ist. Mit Fanfaren begingen die Bewohner von Ekiti den 3. Jahrestag des Amtsantritts ihres Gouverneurs, Dr. Kayode Fayemi. Selbst Akademiker, sammelte er ein hochkarätiges Kabinett und entwarf einen ergebnisorientierten Arbeitsplan. Ob Straßen, Schulen, Krankenhäuser, Wasserversorgung, Landwirtschaft, Industrie oder Frauenrechte, überall ist Fortschritt zu spüren. Das Interesse von Investoren steigt weiter. Fayemi hat sogar um die Thermalquellen in Ikogosi ein Touristenparadies entwickelt. Unverzichtbar an seiner Seite ist seine Frau, die Schriftstellerin Erulu Bisi.
Amnesty International will Beweise haben, dass in der Razzia gegen islamistische Gruppen im Nordosten des Landes Hunderte in der Untersuchungshaft an Ersticken, Hunger und durch außergerichtliche Tötung umgekommen sind. In der ersten Jahreshälfte sollen 950 Boko Haram Anhänger oder Sympathisanten gestorben sein. Amnesty verlangt eine sofortige Untersuchung, ein Ruf, der wahrscheinlich unbeachtet bleibt.
Der Priester Ehusani und der Imam Lemu gehen regelmäßig zum Fernsehstudio der AIT (African Independent Television) in Abuja zur Aufzeichnung des „Interfaith Forum“, einer 30-minütigen Sendung, die zweimal in der Woche ausgestrahlt wird und 50 Mio. Zuschauer erreicht. Mit Textstellen aus Bibel und Koran beantworten sie anstehende religiöse Fragen und tragen so wesentlich zum besseren Verständnis zwischen den Religionsgemeinschaften bei. Landesweit, besonders im Norden, gibt es muslimisch-christliche Veranstaltungen für ein friedlicheres Miteinander. Nur mit der Terrorgruppe Boko Haram ist ein Dialog noch nicht möglich.
Ein überladenes Passagierschiff kenterte auf dem Niger in der Mitte des Landes und sank. 42 Menschen sollen ertrunken sein; 100 werden noch vermisst. Nach Verlassen des Marktes in Malilli sollen zu viele Händler mit ihren Waren auf dem Boot gewesen sein, so dass es entzwei brach.
Boko Haram hat bei Nacht eine Landwirtschaftsschule im Yobe Bundesstaat überfallen und die Jugendlichen regelrecht hingerichtet. Schulen und Universitäten sind bevorzugte Angriffsziele der radikalislamistischen Sekte geworden, da Schüler und Studenten angeblich die Sicherheitskräfte der Regierung im Kampf gegen die Extremisten unterstützen.
Den Schönheitswettbewerb für muslimische Frauen, der in der indonesischen Hauptstadt Jakarta stattfand, gewann die „fromme“ Nigerianerin Obabiyi Aishah Ajibola. Schluchzend zitierte die 21jährige Studentin Koranverse als Dank. Ihr Ziel war, der Welt zu zeigen, dass „Islam schön sei“. Die 20 Frauen waren mit Stöckelschuhen, Kopftuch und langen Gewändern auf dem Laufsteg erschienen.
In einem Waldgebiet zwischen den Städten Maiduguri und Baga im Bundesstaat Borno hat die Armee ein Lager der Islamisten angegriffen. Etwa 150 Extremisten, darunter ein Hauptanführer, und 16 Soldaten kamen um. Es gab geheime Informationen, dass die Boko Haram einen Anschlag in der Region plante.
Der vor gut einer Woche bei Port Harcourt verschleppte anglikanische Erzbischof Ignatius Kattey ist wieder frei. Präsident Jonathan hatte sich persönlich eingesetzt. Ob Lösegeld bezahlt wurde, ist nicht bekannt.
Seit letztem Freitag ist der zweithöchste anglikanische Geistliche, Erzbischof Ignatius Kattey, in den Händen von Bewaffneten. Seine Frau wurde kurz nach der Entführung bei Port Harcourt wieder freigelassen. Kirchenmitglieder wollen durch eine Straßenblockade das Eingreifen der Regierung erzwingen und drohen sogar mit der Zerstörung von Straßen und Brücken. Entführungen im ölreichen Niger Delta, um Lösegeld zu erpressen, sind häufig, enden aber meist unblutig.
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