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In der Stadt Damboa im nördlichen Borno Staat erschossen Bewaffnete, vermutlich Boko Haram, 18 Menschen und zielten besonders auf Jäger, die Wildfleisch verkauften. Der Verzehr von Affen – und Schweinefleisch ist im strikten Islam verboten. In Kano erschossen sie im Vorbeifahren fünf Männer, weil sie sich auf der Straße mit einem Brettspiel vergnügten.
Das sagte der Erzbischof der von Terror heimgesuchten Stadt Jos und Vorsitzender der nigerianischen Bischofskonferenz, Ignatius Kaigama. Nach schrecklichen Massakern während des Jahres war das Ende besonders blutig, mit sechs Gläubigen während der Christmette in Kaduna erschossen, 15 Menschen ein paar Tage später in Musari im Schlaf erstochen und über ein Dutzend Christen tot in der Kirche von Chibok gefunden. Trotz der „Hexenjagd“ auf die Kirche bleiben die meisten Christen standhaft und versammeln sich zum Gottesdienst.
Im Makoko Slum von Lagos, der an eine große Wasserfläche grenzt, soll dieses Projekt, geplant von einem Architektenbüro und unterstützt von der Heinrich-Boll Stiftung, realisiert werden. Die Schule soll mehr als ein Hausboot in der Lagune sein, sie soll dreistöckig werden, überwiegend aus Holz gebaut und aus 16 auseinandernehmbaren Plattformen bestehen. Vorzüge: keine extra Landfläche wird gebraucht; erneuerbare Energie kann erzeugt und sanitäre Einrichtungen angeboten werden. Die Schule könnte „Leuchtturm“ Charakter für die Region haben.
Die Kirche in einer Kaserne bei Kaduna war das letzte Ziel eines Selbstmordattentäters, der kurz nach Gottesdienstbeginn zwei Bomben detonierte. Elf Menschen kamen um, 30 weitere wurden verletzt. Boko Haram hat noch keine Verantwortung übernommen; es gibt wenig Information seit der angebliche Sprecher vom Militär getötet wurde. Letzte Woche hat die nigerianische Armee ein Kopfgeld von etwa 1,8 Mio. Dollar ausgesetzt für Information, die zur Gefangennahme der 19 obersten Boko Haram Akteuren führt.
Dutzende junge Männer wurden in Maiduguri in einer Razzia gegen islamistische Gruppen durch das Militär hingerichtet. Ein Imam verlor vier seiner Söhne. Amnesty International beschuldigt die Sicherheitskräfte, zahlreiche Gräueltaten gegen Zivilisten verübt zu haben.
Unter den sechs neuen Kardinälen ist auch der Erzbischof von Nigerias Hauptstadt Abuja, John Olufemi Onaiyekan. Sein Bemühen, die religiösen Spannungen in Afrikas bevölkerungsreichstem Land mit friedlichen Mitteln abzubauen, wird weithin geschätzt.
Täglich werden im Niger Delta rund 180,000 Barrel Öl gestohlen, 90% davon wird illegal in den Balkan und nach Singapur transportiert; der Rest wird lokal schwarz verarbeitet. Das berichtet ein Politiker aus der Provinz, der durch seine Kampagne die üble Praxis beenden will. Satelliten sollen die Schiffe beobachten; auch soll der Geldfluss verfolgt werden. Der ganze Ölsektor leidet unter massiver Korruption. Das gestohlene Öl kostet Nigeria sechs Mrd. Dollar im Jahr.
Bauern aus dem Niger Delta haben den Ölkonzern Shell auf Schadenersatz verklagt. Ihr Boden, ihre Fische, ihr Trinkwasser und ihre Luft seien verseucht. Shell hätte die Leitungen nicht ordnungsgemäß gewartet und die entstandenen Schäden nicht beseitigt. Der Konzern weist die Vorwürfe zurück; Sabotage und Öldiebstahl seien für die Lecks verantwortlich. Eine Verurteilung könnte weitere internationale Schadenersatzforderungen in Milliardenhöhe nach sich ziehen.
Im nördlichen Staat Yobe soll die nigerianische Armee 30 mutmaßliche Islamisten getötet und weitere zehn festgenommen haben. Unter den Toten soll der als „einäugiger Bakaka“ bekannte Feldkommandeur von Damatura und Vertrauter des Boko Haram Anführers Abubakar Shekau sein. Die militante Sekte Boko Haram kämpft gewaltsam für die Einführung eines islamischen Gottesstaates im überwiegend muslimischen Norden von Nigeria.
Seit im September 1992 der erste Film „Living in Bondage“ aufgeführt wurde, hat sich Nigeria zur zweitgrößten Filmnation, nach Indien und vor den USA, entwickelt. Jährlich entstehen zwischen 800 und 2,000 Filme, meist mit einfachen Camcordern und mit einem durchschnittlichen Budget. Die Filme sind überwiegend für den heimischen Markt und Nachbarländer gedreht; manche gelangen auch auf Filmfestivals. Nollywood, in Anlehnung an Hollywood, wird als „Afrikas Stolz“ gefeiert.
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