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Mit seinem Sieg im erzwungenen Referendum vom 4. August hat Mamadou Tandja sich zu den elf Präsidenten gesellt, die sich in Afrika, von Namibia bis Uganda, durch eine Verfassungsänderung eine weitere Amtszeit verschafft haben. In Malawi, Sambia und Nigeria ist der Versuch gescheitert. Zwischen 1990 und 1994 hatten sich über die Hälfte aller afrikanischen Staaten für begrenzte Amtszeiten, Mehr-Parteien Wahlen und Pressefreiheit entschieden. Der demokratische Trend scheint sich gedreht zu haben.
Stunden nachdem er vor Gericht freigesprochen wurde haben uniformierte Männer Marou Amadou entführt. Er war am Montag festgenommen worden, als er zu Protesten gegen die Verfassungsänderung aufrief, die Präsident Mamadou Tandja eine weitere Amtszeit geben soll. Es scheint, dass die Regierung das Gerichtsurteil nicht respektieren will.
Die Opposition hat zum Widerstand gegen die morgige „illegale“ Volksabstimmung aufgerufen, mit der Präsident Mamadou Tandja eine dritte Amtsperiode erreichen will. Mamadou glaubt, im Interesse des Volkes zu handeln. Er braucht Zeit, die laufenden Projekte, besonders den Niger Staudamm, zu vollenden. Die Bevölkerung wird durch Drohungen und Festnahmen gedrängt, im Referendum der Verfassungsänderung zuzustimmen.
Wegen des Versuchs von Präsident Mamadou Tandja über ein Referendum eine dritte Amtszeit zu erzwingen, hat die EU ihre Entwicklungshilfe zeitweilig eingestellt.  
Die Opposition bezeichnet die Aussetzung der Verfassung und die Auflösung des Obersten Gerichtshofs durch den Präsidenten als einen 'Coup d'etat' und ruft zu einem Generalstreik auf. Mamadou Tandja will sich durch ein Referendum im August die Möglichkeit für eine dritte Amtszeit verschaffen.  
Präsident Mamadou Tandja versucht ernsthaft, nach zwei Amtsperioden wiedergewählt zu werden. Die Gerichte wehren ab, er aber behauptet, dass das Volk ihn haben will und plant für den 5. Juni ein Referendum. Gegner warnen vor einer Rückkehr zur Diktatur.
Präsident Mamadou Tandja hat den Tuareg-Rebellen, die seit Jahren um Beteiligung an Nutzung der Bodenschätze kämpfen, persönlich Amnestie angeboten, wenn sie die Waffen niederlegen – ein wichtiger Schritt, da der Bau der zweitgrößten Uranmine der Welt im Norden des Landes gerade begonnen wurde. Die französische Atomgesellschaft Areva erhofft, nach Fertigstellung 5.000 Tonnen Uran im Jahr zu fördern. Als eines der ärmsten Länder der Welt ist Niger auf den Export von Uran angewiesen, um überleben zu können.
Hauptthema bei Sarcozys Besuch war der geplante Bau der weltweit größten Uranmine im Norden des Landes. Tuareg Politiker reichen Klage ein wegen Enteignung, Vertreibung und Landdegradierung. Nach 40 Jahren Urangewinnung durch den Atomkonzern Areva für Frankreich bleibt Niger das drittärmste Land der Welt. Atomkritiker nennen das Projekt „Katastrophe“ für Boden, Wasser und Menschenrechte. Auch könnte es militärische Konsequenzen in einer schon unruhigen Region haben. Frankreich sollte eher Entschädigung zahlen und beim Ausbau alternativer Energie behilflich sein.
Tuareg Rebellen in Niger haben den kanadischen Sondergesandten entführt und gewarnt, dass ähnliches allen Diplomaten passieren könne, die mit dem mordenden Regime des Präsidenten Mamadou Tandja zusammen arbeiten. Der entführte Robert Fowler sei an einem sicheren Ort und wohlauf.
Ein Gericht in Niamey fand Niger schuldig, die internationalen Normen gegen Sklaverei nicht angewandt zu haben. So muss nun die Regierung von Niger einer 24-jährigen, die vor 12 Jahren als Sklavin verkauft wurde, 15 000 Euro Entschädigung zahlen. Trotz strenger Gesetze soll es in Niger mindestens 40 000 Sklavinnen und Sklaven geben. Menschenrechtsgruppen begrüßen das Urteil als „bahnbrechend“.
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