logo Netzwerkafrika
Ein nigerianisches Militärflugzeug, im Einsatz gegen islamistische Gruppen in Mali, ist im Westen Nigers abgestürzt. Beide Piloten kamen ums Leben. Da die Maschine sich nicht über feindlichem Gebiet befand und nicht beschossen wurde, gehen Experten von einem technischen Versagen aus.
Diesmal brachen die Unruhen, die, wie bis jetzt bekannt, 39 Tote und 30 Verletzte forderten, am Freitag in der Stadt Wukari im Bundesstaat Taraba aus. Muslime fühlten sich gekränkt, als ein christlicher Leichenzug durch ihr Viertel führte und Mitglieder der Junkun ethnischen Gruppe provozierende Parolen riefen. Die Spannung ist aufgeheizt seit Februar, als in dem bitteren Streit um die Nutzung eines Fußballplatzes mehrere Menschen umkamen.
Augenzeugenberichte, bestätigt von Satellitenbildern, zeigen auf, dass die katastrophale Zerstörung in dem entlegenen Fischerort Baga am Tschad See von der Armee getätigt wurde. In den Auseinandersetzungen vor zwei Wochen, als Boko Haram eine Militär Patrouille angegriffen hatte, waren es die Soldaten, die über 2,000 Häuser anzündeten und den Tod vieler Zivilisten zu verantworten haben. Mit etwa 200 Opfern war es die grausamste Episode in den Kämpfen zwischen Armee und den Boko Haram Rebellen.
Im Nordosten des Landes soll es bei gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Islamisten von Boko Haram und Sicherheitskräften über 180 Tote gegeben haben. Im Fischerdorf Baga am Tschad See hatten sich Islamisten in einer Moschee verschanzt, umzingelt von Soldaten. Bei den einsetzenden Kämpfen wurden Dutzende Gebäude niedergebrannt.
Zwölf Polizisten, auf dem Weg zu einem Begräbnis, kamen in den Mangrovesümpfen des Deltas ums Leben. Ihr Boot wurde attackiert, als sie Motorschaden erlitten hatten. Die Rebellenorganisation MEND übernahm die Verantwortung. Diese Gruppe kämpfte für eine gerechtere Verteilung des Ölreichtums im Nigerdelta, war aber seit 2009 verhältnismäßig inaktiv.
Ein hölzernes Boot mit 160 Passagieren, meist Händlern, unterwegs von Oron (Nigeria) nach Gabun kenterte etwa 70 km von der Küste entfernt. Die Fahrt dauert gewöhnlich einige Tage unter mangelhaften Sicherheitsstandards. Bis jetzt gibt es nur zwei Überlebende, ein kleiner Junge und eine Frau, die sich an einen Gaszylinder klammerten bis sie von Fischern gefunden wurden.
Bei mehreren Explosionen an einem Busbahnhof in Kano kamen mindestens 25 Menschen ums Leben. Viele Christen aus dem Süden leben in diesem Teil der Stadt und nutzen die Haltestelle auf ihrer Fahrt in die Heimat. Kurz drauf starben drei Menschen bei einem Angriff auf eine Sicherheitspatrouille.
Die sieben Angestellten einer libanesischen Firma in Bauchi, im Norden Nigerias, waren vor knapp einem Monat entführt worden. Es hat keinen Kontakt mit den Entführern, der Terroristengruppe Ansaru, und keine Forderungen gegeben. Der Anführer behauptet, der Tod der Geiseln, vier Libanesen und drei Europäer, sei die Antwort auf versuchte Befreiungsversuche. Es war „die blutigste Geiselnahme seit Jahrzehnten“.
Der Anführer von Boko Haram in Maiduguri hat den Sicherheitskräften einen Waffenstillstand angeboten. Seit Jahren kämpft die radikale Gruppe für einen islamistischen Gottesstaat und hat den Norden des Landes verunsichert, Regierungseinrichtungen und Kirchen angegriffen und Hunderte Menschen getötet. Westliche Bildung ist in ihren Augen Gotteslästerung. Es ist nicht klar, was Boko Haram zu dem Angebot einer Waffenruhe bewegt. Erst am letzten Sonntag wurden acht Menschen tot aufgefunden.
In einem CNN Interview aus Davos bat Nigerias Präsident die Weltöffentlichkeit um Hilfe gegen die islamistische Terror Gruppe in seinem Land. Unkontrolliert könnte sie den ganzen Norden und Westen Afrikas verunsichern. Beim jüngsten Angriff in der Stadt Maiduguri haben sie kürzlich in der Nacht fünf Männer enthauptet.
­