Nach Angaben der Wahlkommission hat der Sohn des verstorbenen Präsidenten Eyadema, Faure Gnassingbé, 60% der Stimmen gewonnen. Der Oppositionskandidat, Bob Akitani, der offiziell 38% erhielt, erklärte sich zum Präsidenten und forderte seine Anhänger zum Widerstand auf. Bei Zusammenstößen zwischen Opposition und Polizei kamen bisher mindestens 11 Menschen ums Leben, über Tausend flohen ins Ausland. Die 152 Beobachter der regionalen ECOWAS Staatengemeinschaft erklärten die Wahl trotz einzelner Zwischenfälle als fair. Faure hat der Opposition eine gemeinsame Regierung angeboten.
Um in den Auseinandersetzungen nach den umstrittenen Wahlen zu vermitteln, reist eine Delegation der Afrikanischen Union (AU) nach Lomé. Das Auswärtige Amt hat den Deutschen in Togo die Ausreise angeraten. Das Goetheinstitut in Lomé wurde von maskierten Angreifern in Brand gesteckt.
Der Sohn des ehemaligen Präsidenten Eyadema, Faure Gnassingbé, wurde als neuer Präsident von Togo vereidigt. Die umstrittenen Wahlen führten in den vergangen Wochen zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Regierungspartei und Opposition.
Die Afrikanische Union hat ein Treffen zwischen Regierung und Opposition organisiert, um die politische Krise in Togo zu beenden. Die Liga der Menschenrechte spricht von 800 Toten in Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften. 30.000 Menschen sind nach Angaben des UN-Flüchtlingsorganisation nach Ghana und Benin geflohen.
Der Führer der Oppositionsparteien, Bob Akitani, musste während der laufenden Verhandlungen in Nigeria nach England ausgeflogen werden. Nach Medienberichten aus Lomé erlitt er einen Schlaganfall.
Präsident Faure Gnassingbe hat den Anführer der Oppositionspartei Patriotic Pan-African Party, Edem Kodjo zum Premierminister ernannt. Kodjo hat war bereits unter Gnassingbes Vater, Eyadema, Premierminister und später Generalsekretär der damaligen Organisation der Afrikanischen Union (OAU).
Durch Vermittlung der Gemeinschaft S. Egidio haben sich Präsident Gnassingbe und Oppositionsführer Gilchrist Olympio in Rom zu Gesprächen getroffen. Sie versprachen die Freilassung aller politischen Gefangenen. Amnesty International klagt Sicherheitskräfte und Milizen an, seit den Wahlen mindestens 150 Menschen ermordet zu haben. 38.000 sind ins Ausland geflohen.
Flüchtlingsstrom in angrenzende Länder reißt nicht ab
In den letzten Monaten flohen über 40.000 Menschen aus Togo in die Nachbarländer. In Ghana sind 15.000 Flüchtlinge angekommen und in Benin, wo schon 24.500 Menschen Zuflucht suchten, steigt die Zahl der ankommenden ständig.
500 nigerianische Soldaten flohen nach Kämpfen mit Boko Haram Milizen um die Grenzstadt Gamboru Ngala nach Kamerun zusammen mit tausenden Einwohnern. Die Armee spricht von einem taktischen Manöver. Um die Ebola Epidemie einzudämmen hatte Kamerun offiziell die 1600 km lange Grenze zu Nigeria geschlossen.
Kämpfer der islamistischen Boko Haram haben die Polizeiakademie in Borno State erobert. Im Bundesstaat Yobe eroberten sie die Stadt Buni Yadi. Augenzeugen berichteten von Massenhinrichtungen. Soldaten der Armee beklagen, dass sie nicht mit genügend Waffen und Munitionen ausgerüstet sind, um den Terroristen zu widerstehen.