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Sieben Mitarbeiter der französischen Unternehmen Vinci und Areva, darunter fünf Franzosen, wurden in Arlit überfallen und verschleppt. Areva betreibt in der Nähe von Arlit eine Uranmine. Niger ist der viert größte Uranproduzent der Welt. Sowohl Al-Kaida wie auch lokale Widerstandsgruppen gegen den Uranabbau, der die Region verseucht, haben in der Vergangenheit Europäer verschleppt.  
In dem bis zu zwei Drittel von der Sahara bedeckten Niger sind 200.000 Menschen auf der Flucht vor dem Wasser des Niger Flusses, seiner Nebenflüsse und der gefüllten Wadis. Nach der langen Trockenheit haben außergewöhnlich starke Regenfälle weite Teile des Landes – Acker und Weiden – überflutet. Auf der UN-Entwicklungsliste steht Niger zurzeit an letzter Stelle.
Das Welternährungsprogramm (WFP) und andere Hilfsorganisationen haben ihre Mitarbeiter aus den ländlichen Gebieten in die Hauptstadt zurückgerufen aus Angst, sie könnten von der islamistischen Terrororganisation 'Al-Kaida im Maghreb' entführt werden. Über 7 Millionen Menschen benötigen Lebensmittelhilfe.  
Nach einer schweren Dürreperiode leiden Niger und die umliegenden Länder der Sahelzone unter akuter Lebensmittelknappheit. Mit sieben Millionen Hilfesuchenden ist Niger am ärgsten betroffen. Die UNO, die ihren Spendenappell von 190 auf 371 Millionen Dollar erhöhte, hat aber erst Zusagen von 142 Mill. erhalten. Da frühestens mit der nächsten Ernte im Oktober Aussicht auf Besserung besteht, wird die Hilfe, besonders der Kinder wegen, sofort benötigt. Um den durch Unterernährung anfallenden Krankheiten, vor allem in der nun beginnenden Regenzeit, entgegen zu arbeiten, will das Welternährungsprogramm die Zahl seiner Gesundheitszentren in den am stärksten betroffenen Regionen erhöhen.
100 Staatsbürger von Niger wurden gestern von Libyen ausgeliefert und nach Niamey geflogen, wo sie ihre restliche Haftstrafe absitzen. 150 weitere sollen gemäß der Vereinbarung der beiden Justizministerien folgen. Die Hinrichtung dreier Niger Bürger im Mai hatte für Aufregung gesorgt. Tausende von ihnen leben und arbeiten in Libyen.
Tausende von Menschen strömen über die Grenze nach Nigeria, weil in ihrer Region eine ernste Hungersnot herrscht. Etwa acht Millionen, die Hälfte der Bevölkerung Nigers, ist davon betroffen. Noch ist im Aufnahmeland kein Unwille über die Ankömmlinge zu spüren. Die letzte Massenflucht gab es vor fünf Jahren.
Nach der Verhaftung von 12 Anhängern des ehemaligen Präsidenten Mamadou Tandja haben Sicherheitskräfte in den Außenbezirken von Niamey weitere 600 Personen festgenommen. Extreme Armut und Nahrungsmittelmangel haben zu einer Welle von Kriminalität in der Hauptstadt geführt.
Vier Tage nach dem Putsch hat die Junta Mahamadou Danda zum Ministerpräsidenten ernannt. Er soll bis zu den Neuwahlen das Kabinett leiten, an einer neuen Verfassung arbeiten und die Wiederherstellung der Demokratie vorbereiten. Beim Putsch in 1999 wurde Danda Informationsminister, war aber später in der Privatwirtschaft beschäftigt.
Präsident Mamadou Tandja wurde gestürzt und wird mit seinem Kabinett von Militär bewacht. Die Junta hat die Verfassung außer Kraft gesetzt und eine Ausgangssperre verhängt. Tandja selbst kam 1999 durch einen Putsch an die Macht und, um sie zu halten, hat er im August 2009 die Verfassung geändert, ein Schritt der eine politische Krise auslöste.
Nachdem der seit 1999 regierende Mamadou Tandja im Sommer das bisherige Parlament und das Verfassungsgericht auflöste, braucht er nun ein neues ihm gefügiges Parlament, das es ihm ermöglichen soll, am Jahresende eine dritte Amtszeit anzutreten. Deshalb wird heute, 20. Oktober, mit geschlossenen Landesgrenzen und unter verbreitetem Wahlboykott der Opposition und Kritik umliegender Länder gewählt.
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