Der Katholische Bischof von Atakpame, Barrigah-Bénissan, wurde zum Vorsitzenden der staatlichen Kommission für „Wahrheit, Gerechtigkeit und Versöhnung“ ernannt. Er hat die Aufgabe, die politisch motivierten Gewalttaten während des Regimes des früheren Präsidenten Gaston Eyadema aufzuklären und ein „Klima des Vertrauens“ zu schaffen. Die Täter sollen zur Rechenschaft gezogen werden. Das Volk von Togo sehnt sich nach Gerechtigkeit und Frieden.
Der Justizminister hat angekündigt, dass es in Zukunft keine Todesstrafe mehr gibt. Die kath. Basisgemeinschaft Sant’ Egidio hat sich für die Abschaffung eingesetzt und auch durch intensiven Dialog mit Regierung und Opposition in den letzten Jahren die nationale Einheit in Togo verbessert.
Obwohl er in der US Botschaft Zuflucht suchte, wurde Kpatcha Gnassingbe, der Bruder des Staatschefs, verhaftet. Die Putschvorwürfe gegen seinen Bruder Faure weist er zurück. Er selbst sei das Opfer eines versuchten Attentats. Bei einer Schießerei mit Sicherheitskräften in seinem Haus wurden zwei Menschen getötet. Fünf hohe Offiziere wurden verhaftet. Nach Amtsantritt seines Bruders Faure 2005 wurde Kpatcha Verteidigungsminister, verlor aber 2007 seinen Posten, was die Beziehungen trübte. Der Familienzwist könnte eine ethnische Dimension annehmen, denn die Mütter der beiden Halbbrüder kommen von verschiedenen Stämmen, Ewe und Kabye.
Der blühende Drogenhandel entlang der westafrikanischen Küste hat ernsthafte soziale Folgen. Togo, eines der Transitländer für Drogentransport nach Europa, hat einen einheimischen Drogenhandel entwickelt. In der Hauptstadt Lomé sollen 3 500 Drogenabhängige im Alter von 8 bis 40 Jahre in 40 Ghettos leben. Vor fünf Jahren waren noch keine Fälle bekannt.
Die kürzlich eröffnete kath. Universität, angegliedert an die CUWA (Catholic University of West Africa), spezialisiert sich in Informations Technologie. Dies soll die Entwicklung des Landes vorantreiben. Die kath. Bischofskonferenz hatte beschlossen, in allen Mitgliedsländern kath. Colleges zu eröffnen, die verschiedene Fachgebiete anbieten. Zusammen wollen sie versuchen, eine christliche Kultur zu fördern und sich in den Dienst des Gottesvolks zu stellen.
Premierminister Komlan Mally hat seine neue Regierung vorgestellt. Zu ihr gehören nur noch 21 Minister, anstatt 35 vorher. Zwölf Minister der vorherigen Regierung behielten ihre Posten, 9 neue kamen hinzu, darunter leider nur zwei Frauen.
Nach 14 Jahren hat die EU wieder die Entwicklungszusammenarbeit mit Togo aufgenommen. Unter Präsident Eyadema hatte die EU die Kooperation wegen einem 'Mangel an Demokratie' aufgekündigt.
Eine Manifestation in der Hauptstadt Lome von ca. 500 Personen , darunter viele mit HIV-Infizierte, wollte Autoritäten und eine breite Öffentlichkeit alarmieren, dass es zur Zeit keine antiretrovirale Medikamente mehr gibt und deshalb die lebensnotwendigen Behandlungen unterbrochen sind.
Nach Angaben der Wahlkommission hat die Regierungspartei RTP die Parlamentswahlen für sich entschieden. Die Wahlbeteiligung lag bei 95%. Endgültige Ergebnisse werden noch diese Woche erwartet. Während die Opposition von Unregelmäßigkeiten spricht, erklärten die 100 ECOWAS Beobachter die Wahlen für fair und frei.
Zum ersten Mal seit 20 Jahren konnten Parlamentswahlen unter Beteiligung aller Parteien abgehalten werden. Die Wahlen nach dem Tod von Präsident Gnassingbe Eyadema 2003 waren von Gewalt geprägt. Wahlbeobachter der westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft erklärten die Wahlen als frei und fair.