logo Netzwerkafrika
Präsident Gnassingbe Eyadema, der am längsten regierende Präsident Afrikas, ist im Alter von 69 Jahren gestorben. Eyadema, der 1967 durch einen Staatsstreich an die Macht kam, wurde sofort durch seinen Sohn Faure ersetzt. Die Afrikanische Union (AU) bezeichnete die Machtübernahme, die inzwischen vom Parlament gebilligt wurde, als einen Coup.
Ein Streik in Lomé gegen die Machtübernahme von Faure Gnassingbe, Sohn des verstorbenen Präsidenten Eyadema, wurde teilweise befolgt. Der neue Präsident ist nach einer hastigen Verfassungsänderung vereidigt worden.
Die westafrikanische Staatengemeinschaft ECOWAS weigerte sich auf einem Gipfeltreffen in Niger, den Sohn des verstorbenen Präsidenten Eyadema als legalen Regierungschef anzuerkennen und drohte mit Sanktionen, falls Togo nicht seine ursprüngliche Verfassung respektiert und Präsidentschaftswahlen organisiert. Der neue Präsident hat inzwischen Wahlen in Aussicht gestellt.
Ein Flugzeug mit dem Vorsitzenden der Afrikanischen Union, Präsident Obasanjo, und einer Delegation westafrikanischer Staaten durfte nicht in Lomé landen. Die AU will im Verfassungsstreit um den neuen Präsidenten vermitteln.
Bei Manifestationen der Oppositionspartei gegen den neuen Präsidenten, an denen bis zu 3.000 Menschen teilnahmen, erschoss die Polizei mindestens zwei Demonstranten.
Eine Delegation der 15 ECOWAS Staaten ist in Lomé eingetroffen, um die Verfassungskrise durch die Ernennung des neuen Präsidenten zu lösen.
Nach unbestätigten Medienberichten haben sich die neuen Machthaber in Togo und die Vertreter der ECOWAS auf das Abhalten von Wahlen innerhalb von 60 Tagen verständigt, um die Verfassungskrise zu beenden.
Die EU wie auch die USA unterstützen die Entscheidung der westafrikanischen ECOWAS Staaten, ein Waffenembargo und andere Sanktionen gegen Togo zu verhängen, wenn der vom Militär ernannte Staatspräsident Faure Gnassingbe nicht zurücktritt. Sowohl Gegner wie auch Anhänger des Präsidenten demonstrierten in Lomé.
Das togolesische Parlament hat die Verfassungsänderung, die die Ernennung des Sohnes des ehemaligen Präsident legitimieren sollte, wieder annulliert.
In einer Resolution hat das europäische Parlament den sofortigen Rücktritt des vom Militär eingesetzten Präsidenten Faure Gnassingbe gefordert und erklärt, es werde die Gültigkeit von Wahlen unter einem illegitimen Präsidenten nicht anerkennen.
­