Seit der Oppositionsführer Jean-Pierre Fabre und ein weiteres Mitglied der Organisation „Sauvons le Togo“ offiziell im Zusammenhang mit den Marktbränden in Kara und Lomé angeklagt wurden, gerieten auch die Medien unter mehr Druck. Diese reagierten mit einem Medien-Blackout: keine Tageszeitung und nur Musik im Radio. Es wird vermutet, dass die Regierung die Brände in Auftrag gegeben hat, um die Opposition beschuldigen zu können. Vor den anstehenden Wahlen will sie wieder die Oberhand gewinnen.
Binnen 72 Stunden brachen auf zwei Märkten, erst in Kara, dann in der Hauptstadt Lomé schwere Brände aus. Es scheint, als ob die Regierung diese nutzt, um die Opposition zu verfolgen, denn sofort fingen die Festnahmen an. Die oppositionelle Bewegung „ Sauvons le Togo“ wehrt sich gegen Änderung der Wahlgesetze, gegen Folter und Korruption und gegen das ganze Regime von Präsident Faure Gnassingbé. Frauen sind an vorderster Front; sie leiden auch am meisten.
Trotz Demonstrationsverbot der Regierung protestieren seit Tagen Tausende Einwohner in den Straßen der Hauptstadt Lomé und verlangen den Rücktriff von Präsident Faure Gnassingbé und neue Wahlen. Die Oppositionskoalition "Let's save Togo" spricht von über 100 Verletzten. Die Meisten der 129 verhafteten Demonstranten wurden wieder freigelassen.
Eine Koalition ziviler Gruppen will so lange demonstrieren, bis Präsident Gnassingbe neuen Gesprächen über die Änderung am Wahlgesetz zustimmt. Zehntausende wütende Menschen protestieren in den Straßen von Lomé. Sie verlangen freie Wahlen und begrenzte Amtszeiten, denn Gnassingbes Familie ist schon 45 Jahre an der Macht. Togos Bischöfe plädieren für eine "friedliche und konstruktive Debatte“, um weitere Gewalt zu vermeiden.
Die togolesische Polizei hat 26 Kinder und Jugendliche von 10 bis 16 Jahre alt vor dem verschleppen ins Nachbarland gerettet. Bei einem Sicherheitscheck gelang es der Polizei, den Lastwagen anzuhalten und zwei mutmaßliche Kinderhändler festzunehmen. Die Kinder sollten auf nigerianischen Plantagen arbeiten und hatten angeblich die Zustimmung ihrer Eltern.
Mit 61% der Stimmen hat Präsident Faure Gnassingbé die Wiederwahl gewonnen. Wegen angeblich weit verbreitetem Betrug will sein stärkster Herausforderer, Jean-Pierre Fabre, das Wahlergebnis anfechten. In der Hauptstadt Lomé gab es kleine schnell zerstreute Proteste. Die Wirtschaft ist in den letzten Jahren zusammen gebrochen. 30“ der Bevölkerung müssen mit weniger als 70 Euro-Cent am Tag auskommen.
Togo wählt heute einen neuen Präsidenten. 40 Jahre hatte Gnassingbé Eyadéma mit eiserner Hand regiert. Nach seinem Tod in 2005 ließ sich sein Sohn Faure Gnassingbé als Nachfolger aufstellen. Die Wahl, die ihn bestätigte, hatte blutige Folgen; 1000 Menschen kamen um. Nun tritt er wieder an, obwohl seine Regierung durch wachsende Armut, blühende Korruption und Verfolgung von Andersdenkenden gezeichnet ist. Die Befürchtung ist, dass, auch wenn die Regierungspartei verliert, sie sich zum Sieger erklärt.
Zwei Wochen vor den Wahlen haben internationale christliche Organisationen um die Entsendung von Wahlbeobachtern gebeten. Die Lage sei bedenklich, meint die Aktion „Franciscans International“ Auch könne ohne Volkszählung keine demokratische Wahl durchgeführt werden.
Weil das Fußball Team von Togo sich nach dem Terror Angriff in Cabinda aus dem Turnier zurückgezogen hat, soll die Mannschaft bei den nächsten beiden Cups ausgeschlossen werden. Dazu soll der Verband Togos noch 50,000 Dollar Strafe zahlen. Dieser Vorgang der Afrikanischen Fußball Föderation wird als unverständlich und ganz gegen afrikanische Sitten angesehen.