Eine Koalition ziviler Gruppen will so lange demonstrieren, bis Präsident Gnassingbe neuen Gesprächen über die Änderung am Wahlgesetz zustimmt. Zehntausende wütende Menschen protestieren in den Straßen von Lomé. Sie verlangen freie Wahlen und begrenzte Amtszeiten, denn Gnassingbes Familie ist schon 45 Jahre an der Macht. Togos Bischöfe plädieren für eine "friedliche und konstruktive Debatte“, um weitere Gewalt zu vermeiden.
Die togolesische Polizei hat 26 Kinder und Jugendliche von 10 bis 16 Jahre alt vor dem verschleppen ins Nachbarland gerettet. Bei einem Sicherheitscheck gelang es der Polizei, den Lastwagen anzuhalten und zwei mutmaßliche Kinderhändler festzunehmen. Die Kinder sollten auf nigerianischen Plantagen arbeiten und hatten angeblich die Zustimmung ihrer Eltern.
Mit 61% der Stimmen hat Präsident Faure Gnassingbé die Wiederwahl gewonnen. Wegen angeblich weit verbreitetem Betrug will sein stärkster Herausforderer, Jean-Pierre Fabre, das Wahlergebnis anfechten. In der Hauptstadt Lomé gab es kleine schnell zerstreute Proteste. Die Wirtschaft ist in den letzten Jahren zusammen gebrochen. 30“ der Bevölkerung müssen mit weniger als 70 Euro-Cent am Tag auskommen.
Togo wählt heute einen neuen Präsidenten. 40 Jahre hatte Gnassingbé Eyadéma mit eiserner Hand regiert. Nach seinem Tod in 2005 ließ sich sein Sohn Faure Gnassingbé als Nachfolger aufstellen. Die Wahl, die ihn bestätigte, hatte blutige Folgen; 1000 Menschen kamen um. Nun tritt er wieder an, obwohl seine Regierung durch wachsende Armut, blühende Korruption und Verfolgung von Andersdenkenden gezeichnet ist. Die Befürchtung ist, dass, auch wenn die Regierungspartei verliert, sie sich zum Sieger erklärt.
Zwei Wochen vor den Wahlen haben internationale christliche Organisationen um die Entsendung von Wahlbeobachtern gebeten. Die Lage sei bedenklich, meint die Aktion „Franciscans International“ Auch könne ohne Volkszählung keine demokratische Wahl durchgeführt werden.
Weil das Fußball Team von Togo sich nach dem Terror Angriff in Cabinda aus dem Turnier zurückgezogen hat, soll die Mannschaft bei den nächsten beiden Cups ausgeschlossen werden. Dazu soll der Verband Togos noch 50,000 Dollar Strafe zahlen. Dieser Vorgang der Afrikanischen Fußball Föderation wird als unverständlich und ganz gegen afrikanische Sitten angesehen.
Der Katholische Bischof von Atakpame, Barrigah-Bénissan, wurde zum Vorsitzenden der staatlichen Kommission für „Wahrheit, Gerechtigkeit und Versöhnung“ ernannt. Er hat die Aufgabe, die politisch motivierten Gewalttaten während des Regimes des früheren Präsidenten Gaston Eyadema aufzuklären und ein „Klima des Vertrauens“ zu schaffen. Die Täter sollen zur Rechenschaft gezogen werden. Das Volk von Togo sehnt sich nach Gerechtigkeit und Frieden.
Der Justizminister hat angekündigt, dass es in Zukunft keine Todesstrafe mehr gibt. Die kath. Basisgemeinschaft Sant’ Egidio hat sich für die Abschaffung eingesetzt und auch durch intensiven Dialog mit Regierung und Opposition in den letzten Jahren die nationale Einheit in Togo verbessert.
Obwohl er in der US Botschaft Zuflucht suchte, wurde Kpatcha Gnassingbe, der Bruder des Staatschefs, verhaftet. Die Putschvorwürfe gegen seinen Bruder Faure weist er zurück. Er selbst sei das Opfer eines versuchten Attentats. Bei einer Schießerei mit Sicherheitskräften in seinem Haus wurden zwei Menschen getötet. Fünf hohe Offiziere wurden verhaftet. Nach Amtsantritt seines Bruders Faure 2005 wurde Kpatcha Verteidigungsminister, verlor aber 2007 seinen Posten, was die Beziehungen trübte. Der Familienzwist könnte eine ethnische Dimension annehmen, denn die Mütter der beiden Halbbrüder kommen von verschiedenen Stämmen, Ewe und Kabye.