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Ein Video der islamistischen Rebellengruppe Boko Haram zeigt Familienmitglieder von mutmaßlichen Kämpfern, die während einer militärischen Offensive gegen die Sekte von der Armee in Haft genommen wurden. Als Gegentaktik hatte Boko Haram seinerseits angefangen, Frauen und Kinder als Geiseln zu entführen. Die Armee hat die Freilassung aller inhaftierten Frauen und Kinder angekündigt und die verhängte Ausgangssperre in den drei betroffenen Bundesstaaten gelockert.  
Nach den letzten blutigen Attacken will Präsident Goodluck Jonathan in Yobe, Borno und Adamawa durch verstärkten militärischen Einsatz „die Straflosigkeit für Aufständische und Terroristen beenden“. Kritiker bezweifeln, ob die Regierungstruppen vor Ort etwas erreichen, denn das Militär hat durch Missbrauchsvorwürfe den Kampf um die Herzen der Bevölkerung verloren und so die Boko Haram Rebellen begünstigt.
Im Bundesstaat Imo im Südwesten des Landes hat die Polizei 17 schwangere Teenager und elf Babys befreit. Nach der Frau, die die Babys vermutlich verkaufen wollte, wird noch gesucht. Die Mädchen, alle von einem 23-Jährigen schwanger gemacht, wurden in dem Haus eingesperrt. Nach China ist Nigeria eine der wichtigsten Quellen für den Menschenhandel. Oft werden auch Mädchen mit ungewollten Schwangerschaften angelockt und müssen ihr Kind abgeben. Die verkauften Babys sind für illegale Adoption, Kinderarbeit, Prostitution oder auch für rituelle Zwecke bestimmt.
Erzbischof Ignatius Kaigama sprach in einem Interview zu „Kirche in Not“ von der Gefahr der religiösen Intoleranz, von dem Zwang der Boko Haram zur totalen Islamisierung, der unvermeidlich zu Gewalt führt. Seine Diözese Jos ist inmitten des kulturellen Kampfes zwischen Nord und Süd. Zusammen mit gemäßigten Muslimen wünscht er, dass die Energie zu friedlicher Zusammenarbeit verwendet wird.
Ein nigerianisches Militärflugzeug, im Einsatz gegen islamistische Gruppen in Mali, ist im Westen Nigers abgestürzt. Beide Piloten kamen ums Leben. Da die Maschine sich nicht über feindlichem Gebiet befand und nicht beschossen wurde, gehen Experten von einem technischen Versagen aus.
Diesmal brachen die Unruhen, die, wie bis jetzt bekannt, 39 Tote und 30 Verletzte forderten, am Freitag in der Stadt Wukari im Bundesstaat Taraba aus. Muslime fühlten sich gekränkt, als ein christlicher Leichenzug durch ihr Viertel führte und Mitglieder der Junkun ethnischen Gruppe provozierende Parolen riefen. Die Spannung ist aufgeheizt seit Februar, als in dem bitteren Streit um die Nutzung eines Fußballplatzes mehrere Menschen umkamen.
Augenzeugenberichte, bestätigt von Satellitenbildern, zeigen auf, dass die katastrophale Zerstörung in dem entlegenen Fischerort Baga am Tschad See von der Armee getätigt wurde. In den Auseinandersetzungen vor zwei Wochen, als Boko Haram eine Militär Patrouille angegriffen hatte, waren es die Soldaten, die über 2,000 Häuser anzündeten und den Tod vieler Zivilisten zu verantworten haben. Mit etwa 200 Opfern war es die grausamste Episode in den Kämpfen zwischen Armee und den Boko Haram Rebellen.
Im Nordosten des Landes soll es bei gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Islamisten von Boko Haram und Sicherheitskräften über 180 Tote gegeben haben. Im Fischerdorf Baga am Tschad See hatten sich Islamisten in einer Moschee verschanzt, umzingelt von Soldaten. Bei den einsetzenden Kämpfen wurden Dutzende Gebäude niedergebrannt.
Zwölf Polizisten, auf dem Weg zu einem Begräbnis, kamen in den Mangrovesümpfen des Deltas ums Leben. Ihr Boot wurde attackiert, als sie Motorschaden erlitten hatten. Die Rebellenorganisation MEND übernahm die Verantwortung. Diese Gruppe kämpfte für eine gerechtere Verteilung des Ölreichtums im Nigerdelta, war aber seit 2009 verhältnismäßig inaktiv.
Ein hölzernes Boot mit 160 Passagieren, meist Händlern, unterwegs von Oron (Nigeria) nach Gabun kenterte etwa 70 km von der Küste entfernt. Die Fahrt dauert gewöhnlich einige Tage unter mangelhaften Sicherheitsstandards. Bis jetzt gibt es nur zwei Überlebende, ein kleiner Junge und eine Frau, die sich an einen Gaszylinder klammerten bis sie von Fischern gefunden wurden.
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