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Täglich werden im Niger Delta rund 180,000 Barrel Öl gestohlen, 90% davon wird illegal in den Balkan und nach Singapur transportiert; der Rest wird lokal schwarz verarbeitet. Das berichtet ein Politiker aus der Provinz, der durch seine Kampagne die üble Praxis beenden will. Satelliten sollen die Schiffe beobachten; auch soll der Geldfluss verfolgt werden. Der ganze Ölsektor leidet unter massiver Korruption. Das gestohlene Öl kostet Nigeria sechs Mrd. Dollar im Jahr.
Bauern aus dem Niger Delta haben den Ölkonzern Shell auf Schadenersatz verklagt. Ihr Boden, ihre Fische, ihr Trinkwasser und ihre Luft seien verseucht. Shell hätte die Leitungen nicht ordnungsgemäß gewartet und die entstandenen Schäden nicht beseitigt. Der Konzern weist die Vorwürfe zurück; Sabotage und Öldiebstahl seien für die Lecks verantwortlich. Eine Verurteilung könnte weitere internationale Schadenersatzforderungen in Milliardenhöhe nach sich ziehen.
Im nördlichen Staat Yobe soll die nigerianische Armee 30 mutmaßliche Islamisten getötet und weitere zehn festgenommen haben. Unter den Toten soll der als „einäugiger Bakaka“ bekannte Feldkommandeur von Damatura und Vertrauter des Boko Haram Anführers Abubakar Shekau sein. Die militante Sekte Boko Haram kämpft gewaltsam für die Einführung eines islamischen Gottesstaates im überwiegend muslimischen Norden von Nigeria.
Seit im September 1992 der erste Film „Living in Bondage“ aufgeführt wurde, hat sich Nigeria zur zweitgrößten Filmnation, nach Indien und vor den USA, entwickelt. Jährlich entstehen zwischen 800 und 2,000 Filme, meist mit einfachen Camcordern und mit einem durchschnittlichen Budget. Die Filme sind überwiegend für den heimischen Markt und Nachbarländer gedreht; manche gelangen auch auf Filmfestivals. Nollywood, in Anlehnung an Hollywood, wird als „Afrikas Stolz“ gefeiert.
Bewohner mehrerer Ortschaften in der Benue Provinz, die bei den verheerenden Überschwemmungen – den schlimmsten in Jahrzehnten – ihre Dörfer verlassen mussten, fanden bei ihrer Rückkehr, dass Krokodile, Nilpferde und Schlangen sich in ihren Häusern niedergelassen hatten. Man hofft, dass die gefährlichen Tiere sich ins Flussbett zurückziehen, wenn der Wasserspiegel weiter sinkt. Die diesjährigen Fluten haben mindesten 148 Todesopfer gefordert und die Ernte auf großen Anbaugebieten vernichtet.
In einem Studentenwohnheim der Polytechnischen Hochschule von Mubi im Nordosten des Landes haben unbekannte Angreifer mindestens 20 Studenten erschossen, nachdem diese sich in einer Reihe aufstellen und ihre Namen sagen mussten. Das Motiv für die Tat ist nicht bekannt. Die radikalislamische Boko Haram-Sekte könnte hinter dem Angriff stehen, weil tags zuvor Ordnungskräfte der Stadt gegen die militante Gruppe vorgegangen waren. Ein Dozent sprach von 40 Toten. Überlebende verschanzten sich in Häusern oder flüchteten in Autos vom Campus.
Das nigerianische Militär hat am Wochenende in Damatura in der Yobe Provinz 35 mutmaßliche Boko Haram Mitglieder erschossen und mehrere verhaftet. Am Sonntag hatte ein Selbstmordattentäter wieder eine Bombe vor der katholischen Kirche in Bauchi zur Explosion gebracht.
In mehreren Städten des Nordens wurden 24 Maste von Mobil Telefon Konzernen mit Schüssen, Explosionen und Feuer verwüstet. Boko Haram hatte schon vorher mit Angriffen gedroht, weil die Telecom den Sicherheitskräften helfen würde, ihre Mitglieder aufzuspüren. Der Schaden beläuft sich auf Millionen.
Die staatliche "Agentur zur Untersuchung von Ölhavarien" (NOSDRA) beziffert den Schaden eines Unfalls im Ölfeld Bonga 120 km vor der nigerianischen Küste auf 4 Mrd. Euro. Auf der Bohrinsel des Shell Konzerns flossen im Dezember 2011 120.000 Barrel Erdöl ins Meer und richteten große Umweltschäden an.  
Zwei bewaffnete Angreifer schossen auf die Gläubigen in einer Kirche in Zentralnigeria in der Nähe von Okene. Der Pastor der evangelikalen Gemeinde war unter den 19 Toten, viele andere wurden verwundet. Kurz vorher hatte die Polizei 17 mutmaßliche Terroristen verhaftet. Die Regierung verhängte eine Ausgangssperre.  
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