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HARARE wird für Ausländer als teuerste Stadt, mit einer Inflationsrate von über 1000%, aufgeführt. Es verdrängt Oslo und Tokio von der Spitze. In 2005 stand die Hauptstadt von Zimbabwe noch an 57ter Stelle. Der IMF hat vorhergesagt, daß die Inflationsrate nächstes Jahr bei 4000% liegen wird. Die Regierung von Simbabwe dagegen sagt sie wird fallen und nur ca. 350 - 400 % betragen.
In einer Pressemitteilung mit dem Titel: 'Den Geist des Dialogs verraten' kritisieren die Jesuiten in Simbabwe die Weigerung Präsident Mugabes, eine Diskussion über eine neue Verfassung zu zulassen. Mugabe hatte die Forderung der Kirche für eine neue Konstitution verächtlich abgetan.
Die Regierung hat die Preise für Flugtickets um 500% erhöht. Ein Flug nach London kostet nach den offiziellen Umtauschraten 7460.- US-Dollar. Die Inflationrate ist auf über 1000% gestiegen.  
Das Ausmaß der wirtschaftlichen Katastrophe wird immer sichtbarer. Wegen unbezahlter Schulden wurde der internationale Internetzugang abgeschnitten. Da Nahrungsmittelpreise von der Regierung festgelegt sind, haben viele Grossbäckereien ihre Produktion eingestellt.  
Die christlichen Kirchen haben in einem gemeinsamen Dokument mit dem Titel: "Simbabwe, wie wir es wollen" eine großangelegte Zukunftsvision für ihr Land entworfen. Sie sprechen über die nötigen Grundwerte der Gesellschaft, eine neue Verfassung, eine wirtschaftliche und soziale Transformation und eine nationale Versöhnung. (Text s. Dokumente, Kirchliche)
Polizeieinheiten verhafteten 15 Gewerkschaftsführer in Harare und weitere 20 in Bulawayo und verhinderten mit Gewalt eine Protestdemonstration der Gewerkschaft ZCTU gegen die verschlechterten Lebensbedingungen. Eine Delegation aus Südafrika wurde deportiert.
Menschenrechtsgruppen haben gegen einen Gesetzentwurf protestiert, der der Regierung die Möglichkeit gibt, die gesamte Telefon- und Internetkommunikation abzuhören. Internetprovider werden darin verpflichtet, auf eigene Kosten auf ihren Servern eine von China entwickelte Technologie einzubauen, die den Zugang zu allen Daten erlaubt.
Nach einem Bericht der kirchlichen Hilfsorganisation Solidarity Peace Trust haben nur sehr wenige der 700.000 Menschen, deren Häuser letztes Jahr im Rahmen der Operation Murambatsvina zerstört wurden, ein neues Heim gefunden. Weder die Regierung noch internationale Hilfsorganisation haben die verzweifelte Situation der Obdachlosen wesentlich verbessern können.
Trotz der wirtschaftlichen Krise und einem akuten Lebensmittelmangel hat Simbabwe von China weitere Kampfjets vom Type K-8 im Wert von 120 Million US-Dollar gekauft. Gleichzeitig bat die Regierung UN-Hilfsorganisationen um 250 Million Dollar humanitäre Hilfe für die hungernde Bevölkerung.  
Ein Gesetzesentwurf sieht, dass die Regierung oder einheimische Unternehmen 51% aller ausländischen Bergbaufirmen übernehmen wird. 25% sollen ohne Bezahlung, 26% gegen Kompensationen übernommen werden.  
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