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Ein auf dem Motorrad begleitender Polizist in dem Schutzkonvoi von Präsident Mugabe wurde in einem Zusammenstoß getötet, das vierte Unglück dieser Art seit Jahresbeginn.
Militante Anhänger der Partei des Präsidenten versuchten, in das Büro von Tendai Biti einzudringen und forderten seinen Rücktritt, wenn er ihnen keine höheren Löhne und Renten geben würde. Der Minister behauptet, dass dies nur möglich ist, wenn die Diamanten Einnahmen in die Staatskasse gehen statt in die Hände von Mugabes Getreuen. Biti, enger Mitarbeiter von Tsvangirai, will sich trotz Todesdrohungen, Briefbomben und Bombenanschlag auf sein Haus nicht beirren lassen.
Weil nach Tagen von extrem strikter Wasserrationierung die Kanalisation zusammengebrochen war, hat der Stadtrat der Millionenstadt Bulawayo die Einwohner aufgerufen, nach Wiederherstellung der Versorgung zu einer bestimmten Zeit alle Toiletten zu spülen als einzige Möglichkeit, die Blockade zu beseitigen. Da fast alle Wasserreservoire von Simbabwes zweitgrößter Stadt ausgetrocknet sind, könnte es noch mehr Probleme geben bis die im November erwartete Regenzeit sich einstellt.
Der ACT (Anti-Corruption-Trust) Bericht aus Südafrika nennt Präsident Mugabe und seine Frau Grace unter den 56 Simbabwern, die meisten von ihnen Zanu-PF Bonzen, die durch ihre schwerwiegenden korrupten Tätigkeiten das Land um Milliarden geschädigt haben, während ein Großteil der Bevölkerung hungert. Es sei unverständlich, meint der regionale Koordinator, dass die Polizei und Staatsanwaltschaft in Simbabwe sich jahrelang konsequent weigerten, der Sache nachzugehen. Es entstünde der Eindruck, dass die Elite über dem Gesetz stehe.
Obwohl das Gericht in Harare kurzfristig die Heiratslizenz annullierte, weil zwei Frauen behaupteten, schon mit Morgan Tsvangirai verheiratet zu sein, ehelichte der 60-jährige Premier am Wochenende seine 25 Jahre jüngere Verlobte Elizabeth Macheka, aber nicht nach westlichem, sondern nach traditionellem Recht. Beobachter glauben, es könnte sich um eine Schmierkampagne handeln. Tsvangirais erste Frau Susan starb im März 2009 bei einem Autounfall kurz nach Bildung einer fragilen Einheitsregierung mit Mugabe.
Schon im Jahr 1912 planten britische Siedler, Wasser vom Sambesi Fluss in die von Dürre geplagte Stadt Bulawayo und Umgebung zu bringen. Wiederholte Ansätze scheiterten an Finanzen und politischem Willen. Nun hat China 1,2 Mrd. Dollar bereitgestellt und zugesichert, in drei Jahren die 400 km Pipeline zu bauen und die Zwischenstation, den Gwayi-Shangani Staudamm, fertigzustellen. Das wäre das Ende der Wassernöte der Millionenstadt und der Beginn eines grünen Gürtels vom Sambesi bis zum Rand der Kalahari Wüste, ein Hoffnungsschimmer für die Bevölkerung auf eine bessere Zukunft.
Nach dreijähriger harter und turbulenter Arbeit steht der Entwurf und wird sofort als sehr fehlerhaft kritisiert. Eine neue Verfassung ist die Bedingung für Reformen und die angestrebte Wahl. Sie muss aber erst in einem Referendum vom Volk angenommen werden. Die EU hat sich bereit erklärt, Sanktionen gegen Simbabwe zu lockern, aber nur, wenn ein glaubwürdiges Verfassungsreferendum und freie Wahlen stattfinden. Mugabe spottete über die „unsinnigen“ Forderungen. Auch wenn manche Strafmaßnahmen aufgehoben werden, und Hilfsgelder wieder direkt an die Regierung, und nicht über nichtstaatliche Organisationen gehen, bleibt das Einreiseverbot gegen ihn und seine engsten Anhänger vorläufig bestehen.
Wenn nach dem 72-stündigen Ultimatum die versprochene Gehaltserhöhung nicht realisiert wird, werden die Angestellten der Elektrizitätswerke ZESA landesweit den Strom abschalten. Großflächige und lange Stromausfälle sind in Simbabwe an der Tagesordnung, so dass viele den Unterschied kaum merken.
Russland verhandelt angeblich mit Simbabwe über den Tausch von Waffen, besonders Militär-Helikopter, für Platin Vorkommen in Darwendale, südöstlich der Hauptstadt Harare. Neben reichen Platin Reserven gibt es im Gebiet auch Palladium, Gold, Nickel und Kupfer. Bis zum Jahr 2055 sollen 2,8 Mrd. Dollar dort investiert werden.
Der Autor Christopher Mlalazi wird neuer Hannah-Arendt-Stipendiat der Stadt Hannover, wo er von Juli ab als Schriftsteller arbeiten kann. Die Drohungen vom Regime in Simbabwe fingen an, als sein Theaterstück „Das Krokodil vom Sambesi“, eine Satire über Präsident Mugabe, uraufgeführt wurde. Sein demnächst erscheinender Roman wird die Gukurahundi Massaker thematisieren, denen zwischen 1982 und 1987 20,000 Menschen zum Opfer fielen.
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