UNICEF schätzt, dass in Dakar etwa 10 000 Kinder bei Koranlehrern leben, landesweit könnten es 100 000 sein. Da die „Meister“ nicht für sie sorgen können, müssen vier bis zwölfjährige Jungen den ganzen Tag in den Straßen betteln. Die ausgebeuteten und oft miss- handelten Betteljungen kommen vielfach auch aus Nachbarstaaten, besonders Guinea-Bissau, Mali und Gambia. Internationale Hilfsorganisationen bemühen sich um die Rückführung der Kinder zu ihren Familien.
Eine Studie über Kinderarbeit kommt zu dem Schluss, dass landesweit etwa ein Drittel aller Kinder, nämlich über 1.3 Million, in wirtschaftlichen Arbeitsverhältnissen tätig sind. Hauptursachen sind extreme Armut und Analphabetentum.
Ein Gericht im Tschad hat den ehemaligen Präsidenten Hissan Habre, der seit 1990 im Exil im Senegal lebt, in absentia zum Tode verurteilt. Das senegalische Justizministerium, das von der Afrikanischen Union aufgefordert wurde, Habre vor Gericht zu stellen, zögert, einen Prozess anzustrengen. Eine Untersuchungskommission hatte Habre verantwortlich gemacht für 40.000 politische Morde und 200.000 Fälle von Folter.
In Dakar starben dieses Jahr 22 Kindern an Bleivergiftung. 1995 begannen die Menschen in Thiaroye/Mer, einem Vorort Dakars, Autobatterien zu zerlegen und die Bleiplatten zu verkaufen. In 2006 kauften sie einen Container mit bleigefüllten Sand und filterten das Blei heraus was gutes Geld brachte. Jetzt hat die Regierung das Gebiet versiegelt, den Sand und 290 Tonnen Blei aus den Häusern weggeschafft. Die Bewohner haben nun ihre Einnahmequelle verloren.
Über ein viertel aller Frauen erfahren häusliche Gewalt, und noch mehr Fälle werden nie berichtet. Eine Kultur der Straffreiheit und apathischer Haltung gegen die Gewalt erschwert die Lage der Frauen, für die es kaum gebührenfreie Telefone oder Zufluchtsorte gibt.
In der Casamance Region haben bewaffnete Männer 16 Dorfbewohnern in der Cashew Ernte das linke Ohr abgeschnitten. Es ist die erste absichtliche Verstümmelung in dem 26 Jahre andauernden Konflikt. Der Sprecher der Rebellen dementiert eine Beteiligung; seine Gruppe will endgültigen Frieden durch Verhandlungen erzielen.
5.000 Gäste werden in Dakar für den Gipfel der Organisation Islamischer Konferenz (OIC) erwartet, um über das Thema: "Die Herausforderungen an die Muslimische Gemeinschaft im 21. Jahrhundert" zu diskutieren. Auf der Tagesordnung steht auch der Plan für einen gemeinsamen islamischen Markt der 56 Mitgliedsstaaten.
Senegal verzeichnet vor allem im Telekombereich ein starkes Wachstum und weckt dadurch zusehends das Interesse ausländischer Investoren. Die Regierung lockt diese an mit der Verbesserung der Infrastruktur sowie mit ihren Plänen für einen neuen, internationalen Flughafen
Vertreter von islamischen und christlichen Gemeinschaften haben gemeinsam gegen Eheschließungen von homosexuellen Paaren protestiert und „die steigende Machtstellung von Homosexuellen“ in Senegal kritisiert. Damit reagierten sie Fotos von Trauungen mit homosexuellen Paaren in der Presse.
Aus Sicherheitsgründen haben die Veranstalter das Paris - Dakar Rally dieses Jahr ausfallen lassen. Vor allem Mauretanien, wo kurz vor Weihnachten vier französische Touristen ermordet wurden, gilt als ein Sicherheitsrisiko.