logo Netzwerkafrika
Mindestens ein Demonstrant starb, als die Polizei Feuer auf eine Kundgebung der Oppositionspartei eröffnete.
Bei Gewalttätigkeiten zwischen Anhängern von Regierungs- und Oppositionsparteien sind sieben Menschen ums Leben gekommen, über 150 wurden verletzt. Die Präsidentschaftswahlen finden am kommenden Sonntag statt.
Nur zwei Tage vor den Präsidentschaftswahlen hat der Innenminister Francois Boko sein Amt niedergelegt mit der Gründung, die Durchführung der Wahlen seien "ein Selbstmord". Interim-Präsident Abass Bonfoh bestätigte, dass die Wahlen trotzdem am Sonntag abgehalten würden. Das Regierungslager des ehemaligen Präsidenten Gnasingbé übte in den letzten Wochen massiven Durch auf die Wähler aus.
Die Wahlen in Togo verliefen relativ ruhig. Am Abend des Wahltages stürmte eine Gruppe bewaffneter Männer das Zentralbüro der Oppositionspartei und konfiszierte alle Computer, mit denen die Resultate der Wahllokale ausgewertet werden sollten. Die Kandidat der Opposition, Bob Akitani, beschuldigte die Regierungspartei, die Wahlresultate fälschen zu wollen.
Nach Angaben der Wahlkommission hat der Sohn des verstorbenen Präsidenten Eyadema, Faure Gnassingbé, 60% der Stimmen gewonnen. Der Oppositionskandidat, Bob Akitani, der offiziell 38% erhielt, erklärte sich zum Präsidenten und forderte seine Anhänger zum Widerstand auf. Bei Zusammenstößen zwischen Opposition und Polizei kamen bisher mindestens 11 Menschen ums Leben, über Tausend flohen ins Ausland. Die 152 Beobachter der regionalen ECOWAS Staatengemeinschaft erklärten die Wahl trotz einzelner Zwischenfälle als fair. Faure hat der Opposition eine gemeinsame Regierung angeboten.
Um in den Auseinandersetzungen nach den umstrittenen Wahlen zu vermitteln, reist eine Delegation der Afrikanischen Union (AU) nach Lomé. Das Auswärtige Amt hat den Deutschen in Togo die Ausreise angeraten. Das Goetheinstitut in Lomé wurde von maskierten Angreifern in Brand gesteckt.
Der Sohn des ehemaligen Präsidenten Eyadema, Faure Gnassingbé, wurde als neuer Präsident von Togo vereidigt. Die umstrittenen Wahlen führten in den vergangen Wochen zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Regierungspartei und Opposition.
Die Afrikanische Union hat ein Treffen zwischen Regierung und Opposition organisiert, um die politische Krise in Togo zu beenden. Die Liga der Menschenrechte spricht von 800 Toten in Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften. 30.000 Menschen sind nach Angaben des UN-Flüchtlingsorganisation nach Ghana und Benin geflohen.
Der Führer der Oppositionsparteien, Bob Akitani, musste während der laufenden Verhandlungen in Nigeria nach England ausgeflogen werden. Nach Medienberichten aus Lomé erlitt er einen Schlaganfall.
Präsident Faure Gnassingbe hat den Anführer der Oppositionspartei Patriotic Pan-African Party, Edem Kodjo zum Premierminister ernannt. Kodjo hat war bereits unter Gnassingbes Vater, Eyadema, Premierminister und später Generalsekretär der damaligen Organisation der Afrikanischen Union (OAU).
­