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Mit 61% der Stimmen hat Präsident Faure Gnassingbé die Wiederwahl gewonnen. Wegen angeblich weit verbreitetem Betrug will sein stärkster Herausforderer, Jean-Pierre Fabre, das Wahlergebnis anfechten. In der Hauptstadt Lomé gab es kleine schnell zerstreute Proteste. Die Wirtschaft ist in den letzten Jahren zusammen gebrochen. 30“ der Bevölkerung müssen mit weniger als 70 Euro-Cent am Tag auskommen.
Togo wählt heute einen neuen Präsidenten. 40 Jahre hatte Gnassingbé Eyadéma mit eiserner Hand regiert. Nach seinem Tod in 2005 ließ sich sein Sohn Faure Gnassingbé als Nachfolger aufstellen. Die Wahl, die ihn bestätigte, hatte blutige Folgen; 1000 Menschen kamen um. Nun tritt er wieder an, obwohl seine Regierung durch wachsende Armut, blühende Korruption und Verfolgung von Andersdenkenden gezeichnet ist. Die Befürchtung ist, dass, auch wenn die Regierungspartei verliert, sie sich zum Sieger erklärt.
Zwei Wochen vor den Wahlen haben internationale christliche Organisationen um die Entsendung von Wahlbeobachtern gebeten. Die Lage sei bedenklich, meint die Aktion „Franciscans International“ Auch könne ohne Volkszählung keine demokratische Wahl durchgeführt werden.
Weil das Fußball Team von Togo sich nach dem Terror Angriff in Cabinda aus dem Turnier zurückgezogen hat, soll die Mannschaft bei den nächsten beiden Cups ausgeschlossen werden. Dazu soll der Verband Togos noch 50,000 Dollar Strafe zahlen. Dieser Vorgang der Afrikanischen Fußball Föderation wird als unverständlich und ganz gegen afrikanische Sitten angesehen.
Der Katholische Bischof von Atakpame, Barrigah-Bénissan, wurde zum Vorsitzenden der staatlichen Kommission für „Wahrheit, Gerechtigkeit und Versöhnung“ ernannt. Er hat die Aufgabe, die politisch motivierten Gewalttaten während des Regimes des früheren Präsidenten Gaston Eyadema aufzuklären und ein „Klima des Vertrauens“ zu schaffen. Die Täter sollen zur Rechenschaft gezogen werden. Das Volk von Togo sehnt sich nach Gerechtigkeit und Frieden.
Der Justizminister hat angekündigt, dass es in Zukunft keine Todesstrafe mehr gibt. Die kath. Basisgemeinschaft Sant’ Egidio hat sich für die Abschaffung eingesetzt und auch durch intensiven Dialog mit Regierung und Opposition in den letzten Jahren die nationale Einheit in Togo verbessert.
Obwohl er in der US Botschaft Zuflucht suchte, wurde Kpatcha Gnassingbe, der Bruder des Staatschefs, verhaftet. Die Putschvorwürfe gegen seinen Bruder Faure weist er zurück. Er selbst sei das Opfer eines versuchten Attentats. Bei einer Schießerei mit Sicherheitskräften in seinem Haus wurden zwei Menschen getötet. Fünf hohe Offiziere wurden verhaftet. Nach Amtsantritt seines Bruders Faure 2005 wurde Kpatcha Verteidigungsminister, verlor aber 2007 seinen Posten, was die Beziehungen trübte. Der Familienzwist könnte eine ethnische Dimension annehmen, denn die Mütter der beiden Halbbrüder kommen von verschiedenen Stämmen, Ewe und Kabye.
Der blühende Drogenhandel entlang der westafrikanischen Küste hat ernsthafte soziale Folgen. Togo, eines der Transitländer für Drogentransport nach Europa, hat einen einheimischen Drogenhandel entwickelt. In der Hauptstadt Lomé sollen 3 500 Drogenabhängige im Alter von 8 bis 40 Jahre in 40 Ghettos leben. Vor fünf Jahren waren noch keine Fälle bekannt.
Die kürzlich eröffnete kath. Universität, angegliedert an die CUWA (Catholic University of West Africa), spezialisiert sich in Informations Technologie. Dies soll die Entwicklung des Landes vorantreiben. Die kath. Bischofskonferenz hatte beschlossen, in allen Mitgliedsländern kath. Colleges zu eröffnen, die verschiedene Fachgebiete anbieten. Zusammen wollen sie versuchen, eine christliche Kultur zu fördern und sich in den Dienst des Gottesvolks zu stellen.
Premierminister Komlan Mally hat seine neue Regierung vorgestellt. Zu ihr gehören nur noch 21 Minister, anstatt 35 vorher. Zwölf Minister der vorherigen Regierung behielten ihre Posten, 9 neue kamen hinzu, darunter leider nur zwei Frauen.
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