logo Netzwerkafrika
In 2008 hat Michael Sata, dem seine Lästerzunge den Spitznamen gegeben hat, um 2% gegen Banda verloren. Bei den heutigen hart umkämpften Präsidentschafts- Parlaments und Kommunalwahlen erwartet der Führer der oppositionellen „Patriotischen Front“ mehr Glück, besonders in den ländlichen Gebieten und im Kupfergürtel. Der amtierende Banda hofft, dass der Bergbauboom und die dadurch verbesserte Infrastruktur ihm die Wiederwahl garantieren, doch könnte er an der Tatsache scheitern, dass immer noch 68% der Bevölkerung unter der Armutsgrenze leben.
In Chikuni, im Süden des Landes, ist die Schule im Dorf. Über Solarradios wird regelmäßig Unterricht erteilt. Besonders geschulte Erwachsene stehen den Kindern zur Seite. Der Lehrplan ist mit der Regierung abgestimmt. So können die „Radio-Schüler“ später einen staatlich anerkannten Schulabschluss erlangen.
Die Oppositionspartei Patriotic Front will die Kandidatur von dem seit 2008 amtierenden Präsidenten Banda bei den Wahlen am 20. September durch ein Gerichtsverfahren verhindern. Sie behauptet, Banda stamme nicht von sambischen Eltern ab, sondern komme aus Malawi und könne laut Verfassung nicht kandidieren..  
In der Nähe des Staudamms Itezhi-Tezhi erschütterte ein Erdbeben mit der Stärke 5.2 den Süden Sambias. In Sambia und Simbabwe (Kariba) sind die Epizentren der Erdbeben meist in der Nähe der riesigen Staudämme, bei dessen Bau große Flächen überflutet und Landschaften total verändert wurden. Grund genug für den Wassergott Nyaminyami sich zu rächen. So glauben es die Anwohner.
Frederick Chiluba war, nach 30 Jahren Sozialismus unter Kenneth Kaunda, der erste demokratisch gewählte Präsident Sambias (1991-2002). Weil er notwendige politische und wirtschaftliche Reformen durchführte und die Rechte der Bevölkerung verteidigte, wurde er als „Befreier“ und „schwarzer Moses“ bezeichnet. Seine späteren Jahre wurden von Korruptionsvorwürfen und Unterdrückung Andersdenkender überschattet.
Der Vorsitzende der Bischofskonferenz schreibt, dass Regierung und Medien in den letzten Monaten die Kirche massiv und gezielt angegriffen hätten. Ein Vorwurf ist, dass die Kirche für Homosexuelle eintrete, wenn sie nur deren Diskriminierung verurteile. In einem Wahljahr könnte die Regierung die Unterstützung von etwa drei Millionen Katholiken verscherzen.
Sambia sieht das Verpachten von Ackerland an ausländische Investoren nicht als eine Form von „Kolonialismus“. Mit so viel Farmland kann Sambia, nach Aussage des Finanzministers, die Golf Staaten einladen. Bis jetzt seien es nur kleine Abkommen, doch sollen demnächst zwei Landstriche von je 100,000 ha ausgegeben werden. Eine Saudi Firma will auch eine 5,000 ha Obstplantage anlegen und eine Saftfabrik bauen.
Unter einem Gemeinschaftsprojekt der sambischen Regierung und der Welternährungsorganisation sollen interessierte Farmer elektronische Gutscheine im Wert von je 53 US Dollar erhalten, mit denen sie Saatgut, Kunstdünger und Pestizide kaufen können. Monatlich werden etwa 40,000 Gutscheine eingelöst. Das Projekt, einmalig in Afrika, wird von der EU finanziell unterstützt.
Obwohl Sambia über 40% aller Wasservorräte im südlichen Afrika verfügt, hat in den Städten nur jede zweite Familie Zugang zu sauberem Wasser. Effektive Abwasserentsorgung gibt es kaum, mit dem Resultat, dass Cholera endemisch ist. Zurzeit hilft die GTZ beim Aufbau von Wasserversorgungsanlagen. Beachtliche Fortschritte gibt es in Solwezi, wo das Abwasser in Biogasanlagen entsorgt wird, die dann noch zur Energieversorgung beitragen.
Global Fund hatte Sambia 300 Millionen Dollar für den Kampf gegen Aids, Tuberkulose und Malaria zugesagt. Weil aber Gelder verschwanden und das Gesundheitsministerium zögerte, Klarheit zu schaffen, werden jetzt verschiedene Zahlungen über andere Organisationen geleitet. Lebensrettende Medikamente sollen den Patienten nicht vorenthalten werden. Es ist nicht das erste Mal, dass Sambia Entwicklungshilfe wegen Veruntreuung verliert.
­