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Durch Vermittlung der Gemeinschaft S. Egidio haben sich Präsident Gnassingbe und Oppositionsführer Gilchrist Olympio in Rom zu Gesprächen getroffen. Sie versprachen die Freilassung aller politischen Gefangenen. Amnesty International klagt Sicherheitskräfte und Milizen an, seit den Wahlen mindestens 150 Menschen ermordet zu haben. 38.000 sind ins Ausland geflohen.
In den letzten Monaten flohen über 40.000 Menschen aus Togo in die Nachbarländer. In Ghana sind 15.000 Flüchtlinge angekommen und in Benin, wo schon 24.500 Menschen Zuflucht suchten, steigt die Zahl der ankommenden ständig.
500 nigerianische Soldaten flohen nach Kämpfen mit Boko Haram Milizen um die Grenzstadt Gamboru Ngala nach Kamerun zusammen mit tausenden Einwohnern. Die Armee spricht von einem taktischen Manöver. Um die Ebola Epidemie einzudämmen hatte Kamerun offiziell die 1600 km lange Grenze zu Nigeria geschlossen.
Kämpfer der islamistischen Boko Haram haben die Polizeiakademie in Borno State erobert. Im Bundesstaat Yobe eroberten sie die Stadt Buni Yadi. Augenzeugen berichteten von Massenhinrichtungen. Soldaten der Armee beklagen, dass sie nicht mit genügend Waffen und Munitionen ausgerüstet sind, um den Terroristen zu widerstehen.  
Im Bundesstaat Borno, dem Geburtsort der Terrorgruppe Boko Haram, haben sich Bürger in Selbstverteidigungsgruppen organisiert, die sich erfolgreich gegen die Infiltrierung durch die islamistischen Kämpfer wehren. Inzwischen sind sie von der lokalen Verwaltung anerkannt und bezahlt, werden ausgebildet und uniformiert und kooperieren mit der Armee, tragen aber selbst keine Feuerwaffen.  
Die UNESCO hat dieses Jahr die Ölstadt im Nigerdelta mit diesem Titel als erste Stadt südlich der Sahara ausgezeichnet. Sie kann sich neben Amsterdam, Montreal und Bangkok sehen lassen. Durch Buchclubs und Lesungen soll die Freude am Lesen bei Erwachsenen und Kindern geweckt und neuentfacht werden. Der Titel ist eine Ermutigung für den Bundesstaat Rivers, der in den letzten Jahren viele Modell-Schulen mit Bibliotheken eingerichtet hat. Dieses Jahr gibt es Workshops für junge Schriftsteller und 300 neue Leseclubs. Nicht alle nigerianischen Kinder sind so glücklich. UNESCO schätzt, dass 8,7 Mio. Kinder im Grundschulalter keine Schule besuchen. Für sie will man in Bibliotheken Lesekurse einrichten.
Elf Eltern der verschleppten Schülerinnen sind an Stress und Attacken gestorben, denn ihre Heimatstadt Chibok ist immer noch von Boko Haram belagert. Präsident Jonathan hat zum ersten Mal die Eltern und Verwandten der Mädchen getroffen und ihnen versichert, dass er nicht nur die Geiseln zurückbringt, sondern auch die ganze Region von den Islamisten befreien will, ein Vorhaben, das täglich schwieriger wird.
Für mehrere Tage wütete der massive Angriff auf die strategische Stadt im Nordosten und hat über 15,000 Bewohner vertrieben. Wer nicht fliehen konnte, wurde erschossen. Man spricht von 100 Toten. Die Zivilisten fühlten sich von den Sicherheitskräften verlassen. Es ist selten, dass Boko Haram eine örtliche Verwaltung übernimmt, aber Damboa soll neuer Stützpunkt werden und die Kontrolle der Terror Gruppe über die ganze Region erhöhen. Inzwischen leben auch Kameruner im Grenzgebiet zu Nigeria in ständiger Angst, besonders nachts.
In der Stadt Gombi im Nordosten des Landes wurde der deutsche Leiter eines Berufsbildungszentrums von vermummten Angreifern auf Motorrädern entführt. Sie belagerten sein Haus, und als er zur Arbeit fahren wollte, fassten sie ihn mit Waffengewalt. Mehrere deutsche Leiter ähnlicher Zentren im Bundesstaat Adamawa wollen vorübergehend ausgeflogen werden. Sie helfen der Regierung gegen die massive Jugendarbeitslosigkeit, indem sie Tausende junge Menschen in handwerklichen Berufen ausbilden. Die Kette der jungen Bewerber reißt nicht ab.
Die 16-jährige Kinderrechts-Aktivistin ist zurzeit in Nigeria, tröstete die Eltern der vor drei Monaten verschleppten Schülerinnen und plädierte mit Präsident Jonathan, mehr für ihre Freilassung zu tun. Vor zwei Jahren überlebte Malala durch britische Medizinexpertise eine Schusswunde im Kopf, die ihr die pakistanische Taliban zugefügt hatte, weil sie sich für Schulbildung für Mädchen stark gemacht hatte. Jetzt will sie nicht ruhen, bis die 200 nigerianischen Schülerinnen wieder bei ihren Eltern sind.
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