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Premier Tsvangirai hat die betroffenen Regierungschefs schriftlich informiert, dass Simbabwes Botschafter nur Angestellte des Präsidenten, nicht Vertreter der Regierung seien. Die einseitige Ernennung durch Mugabe verletze das Abkommen der Regierung der nationalen Einheit, die er nicht annehmen kann. Die Belastung der Machtteilung wird immer schwerer, und nächstes Jahr soll es ein Verfassungsreferendum und Wahlen geben.
Nach einem Treffen mit dem Exekutiv seiner Partei hat Tsvangirai vor Journalisten seiner Wut Luft gemacht. Nie könne seine MDC Partei die verfassungswidrigen Ernennungen anerkennen, die Mugabe in den letzten 18 Monaten eigenständig gemacht hat, letzte Woche noch die Wiederernennung der zehn Gouverneure der Provinzen. Inzwischen wird berichtet, dass Präsident Mugabe sich heute in einer Armee Baracke mit traditionellen Häuptlingen, neuen Landbesitzern und Armeekommandeuren treffen will, um auszuklügeln, wie er, im Fall von den in 2011 erwarteten Wahlen, an der Macht bleiben könnte.
83 der mutigen WOZA Frauen, die wegen eines Protestmarsches gegen polizeiliche Gewalt inhaftiert wurden, sind vorübergehend entlassen, müssen aber am 6. Oktober wieder vor Gericht erscheinen.
Mugabes Jugendbanden haben am Sonntag in der Hauptstadt eine Versammlung gesprengt, deren Mitglieder sich dem Aufruf stellten, zu einer neuen Verfassung beizutragen. Diese ist eine Vorbedingung für die nächsten Wahlen. Die Polizei sah tatenlos zu.
Die südafrikanische Regierung hat angekündigt, dass vom 31 Dezember an die Abschiebung der Simbabwer, die im April 2009 gestoppt wurde, weiter gehen soll. Der Sonderstatus, den man ihnen wegen der politischen Unsicherheit und des finanziellen Kollapses ihres Landes gewährte, würde enden. Man schätzt die Zahl der Simbabwer in Südafrika auf zwei Millionen. Die fremdenfeindlichen Attacken in den vergangenen Jahren seien hauptsächlich auf ihre Gegenwart zurückzuführen.
Die britischen Migrationsbehörden haben eine Delegation nach Simbabwe entsandt, um festzustellen, ob die Situation im Land unter der Übergangsregierung noch einen Asylstatus in Großbritannien rechtfertigt. 20.000 Simbabwier könnten davon betroffen sein.  
Das Gipfeltreffen der südafrikanischen Entwicklungsgemeinschaft SADC hat die Entscheidung, ein Urteil des SADC-Tribunals gegen Simbabwe durchzusetzen, für sechs Monate verschoben. 2008 hatte das Tribunal geurteilt, dass 78 weiße Farmer bei der Landreform in Simbabwe vor zehn Jahren zu Unrecht wegen ihrer Hautfarbe enteignet wurden  
Die weltgrößte Diamanten-Handelsorganisation Rapaport hat ihren 10.000 Mitgliedern verboten, mit Blutdiamanten aus Simbabwe zu handeln. Firmen die dem Beschluss zu wider handeln droht der Ausschluss. Die internen Spannungen innerhalb der Regierung Simbabwes stehen auch auf der Tagesordnung des Gipfeltreffens der SADC Staatengemeinschaft in Namibia, auf dem auch der 30. Gründungstag der SADC gefeiert wird.
Nachdem der Kimberley Prozess Simbabwe die Erlaubnis erteilt hat, Diamanten aus dem von der Armee kontrollierten Marange Gebiet zu verkaufen, kamen die ersten 900.000 Karat im Wert von 73 Millionen Dollar auf den Markt. Der Diamantenhandel könnte dem Land jährlich Einnahmen in Höhe von 1,3 Milliarden Euro bescheren. Menschenrechtler kritisieren, dass die Menschenrechtsverletzungen in den Marange Diamantenminen nicht aufgeklärt sind und die Verwendung der Erlöse nicht transparent ist.  
Nach einem Bericht der UN-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO) und des Welternährungsprogramms (WFP) hat sich die Ernährungslage der Bevölkerung verbessert. Trotzdem werden auch im nächsten Jahr 1,6 Millionen Menschen auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen sein.  
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