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Obwohl Betteln in der Öffentlichkeit verboten ist, sind Dakars Straßen voll von Kindern mit offenen Händen. Man will nun zigtausende Kinder schützen, die von Hehlern aufgestellt sind und geprügelt werden, wenn der Ertrag gering ausfällt. Doch in einem Land mit wenig formeller Beschäftigung und praktisch inexistenter Sozialhilfe können viele ohne Betteln nicht überleben.
Youssou N’Dour, der Pop Star von Senegal, fühlt sich gedrängt, durch seine Musik Brücken zu bauen zwischen Afrika und dem Westen. Seinen Fans weltweit will er die Nachricht vermitteln, dass Afrika kulturellen Reichtum aufzuweisen hat, nicht nur Hunger und Krieg. Es brauche eine größere Selbstachtung und ein besseres Wissen, die Träume zu verwirklichen. Wegen seinem sozialen Engagement – wie die Gründung einer Bank für Mikrokredite und Versöhnungsarbeit – ist N’Dour nicht nur ein erfolgreicher Musiker, sondern auch eine moralische Autorität.
Gesetzgeber von 27 afrikanischen Staaten trafen sich in Dakar zu einer zweitägigen Konferenz, um ein totales UN Verbot gegen genitale Verstümmelung zu erreichen. Zusammen mit Vertretern von UNO, AU und internationalen Aktivisten wollen sie eine Verabschiedung des Beschlusses erzielen. 91 Millionen Mädchen in Afrika haben das Ritual erduldet. Jährlich kommen etwa drei Millionen hinzu. Senegal, einer der 19 afrikanischen Staaten, die den Bann eingeführt haben, konnte durch Bildung und Überzeugung einen 70 prozentigen Rückgang in der Zahl der Genitalverstümmelungen verzeichnen.
Bei den Feierlichkeiten zum 50. Tag der Unabhängigkeit weihte Präsident Abdoulaye Wade ein bronzenes 'Denkmal der afrikanischen Wiedergeburt' ein, das größer ist als die Freiheitsstatue in New York. Kritiker nehmen Anstoß an den hohen Kosten von 27 Millionen Dollar. Wade verkündete auch die Übernahme aller französischen Militärbasen durch Senegal.  
Das Parlament verabschiedete ein Gesetz, das Sklaverei und Sklavenhandel zu Verbrechen gegen die Menschlichkeit erklärt. Der 27. April wird Nationalfeiertag, um der Abschaffung der Sklaverei in den französischen Kolonien 1848 durch eine Initiative des elsäsischen Politikers Victor Schoelcher zu erinnern.  
Im Januar haben Frauen in Dakar die Grundsteine für die ersten Häuser der Siedlung gelegt, nach eigenen Plänen und mit möglichst viel Eigenarbeit. Mit zinslosen Mikrokrediten können sie auf 300 Quadratmeter Grundstücken Produkte erstellen, die dann demnächst in Frauenmarkthallen verkauft werden. Die treibende Kraft ist die Frauenrechtlerin und frühere Sprecherin der „Papierlosen“ in Frankreich, Madjiguène Cissé, die vor etwa zehn Jahren das „Frauennetzwerk für nachhaltige Entwicklung in Afrika“ gegründet hat. Sie hofft, durch verbesserte Lebensbedingungen der Frauen ihr „Land schöner zu machen“.
Nach Kardinal Sarr aus Dakar sei unter den Gläubigen eine Aufbruchsstimmung zu spüren. Obwohl in den Medien des überwiegend muslimischen Landes wenig berichtet wurde, haben sich Katholiken über Internet und Radio Vatikan gut informiert. Besonderes Interesse galt der Abschlussbotschaft.
Präsident Abdoulaye Wade bot Haitianern ganze Gebiete freies Land an und Repatriierung an, wenn sie zum Land ihrer Herkunft zurückkehren wollen. Als Söhne und Töchter Afrikas seien sie willkommen.
Erzbischof Sarr von Dakar hat die Entschuldigung von Präsident Wade angenommen. Dieser hatte durch eine verletzende Äußerung über die Kirche die Gemüter vieler Christen erhitzt. Es gab Zusammenstöße zwischen Polizei und jungen Christen. Im Allgemeinen sind die Beziehungen zwischen den Religionsgemeinschaften sehr gut, und man hofft, dass dieser Zwischenfall keine weiteren Folgen hat.
Bei der Einweihung einer Moschee in Dakar hat Präsident Wade die Katholiken öffentlich gerügt, dass sie ihm, trotz seiner Bemühungen um die Christen im Land, nicht genügend Anerkennung geben. Kirchenführer sind empört über den Angriff, und die Demokratische Liga verurteilte die Kritik als unangemessen. Man vermutet, dass regierungskritische Bemerkungen der senegalesischen Bischofskonferenz den Anlass zu der Attacke gaben.
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