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Oppositionführer Morgan Tsvangirai ist als Premierminister einer gemeinsamen Regierung mit Robert Mugabes ZANU-PF vereidigt worden. Mit einer astronomischen Inflationrate, 90% Arbeitslosigkeit, einer Hungersnot und einer Choleraepidemie steht die neue Regierung vor gigantischen Aufgaben. Tendai Biti, Generalsekretär der MDC, wurde zum neuen Finanzminister ernannt. Die UN haben ein Hilfspaket on 11 Millionen Dollar bereitgestellt.  
Die Oppositionspartei MDC hat dem Vorschlag der Südafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft SADC zugestimmt, zusammen mit der Regierungspartei ZANU-PF eine Übergangregierung zu bilden. Mugabes Partei wird weiterhin die Armee kontrollieren. Das Innenministerium, das für die Polizei zuständig ist, soll von beiden Parteien gemeinsam verwaltet werden. Nach einer Verfassungsänderung durch das Parlament soll Morgan Tsangirai am 11. Februar als neuer Premierminister vereidigt werden. Inzwischen ist die Zahl der Choleraerkrankungen auf 60.000 gestiegen; 3.000 sind bereits gestorben.  
Die Bischofskonferenz fordern SADC auf zu handeln und Mugabe zurückzutreten text
Die südafrikanischen Staatengemeinschaft (SADC) hat einen Zeitplan zur Regierungsbildung festgelegt. Bis zum 5 Februar soll eine Verfassungsänderung dem Land einen Premierminister ermöglichen, am 11.2 soll Tsvangirai eingeschworen werden, das Innenministerium soll von beiden Parteien geleitet werden.
Die Aussenminister der EU haben neue Einreiseverbote gegen Funktionäre des Regimes in Simbabwe erlassen. Sie verlangen eine Beteiligung der Opposition an der Regierung des Landes. Ausserdem wurden finanzielle Guthaben der Betroffenen in Europa eingefroren.
In Südafrika beginnt ein neuer Versuch für Simbabwe eine Regierung zu bilden. Die 15 SADC-Staaten versammeln sich heute dazu in Pretoria. Im Land selbst geht der Zusammenbruch weiter selbst die einfachsten Nahrungsmittel können nur mit US Dollar bezahlt werden, 1l Sauermilch kostet 1US$, die Cholera breitet sich weiter aus 50 000 Menschen sind infiziert, die Schulen sind noch geschlossen und die Hungersnot greift um sich.
Die Gespräche über eine Machtteilung unter Vermittlung des südafrikanischen Präsidenten Kgalema Motlanthe sind ergebnislos beendet worden. Robert Mugabe und Morgan Tsvangirai konnten sich nicht über die Verteilung der Kabinettsposten einigen. All dies während 5 Mill. Menschen Nahrungsmittelhilfe benötigen, die Arbeitslosigkeit bei 80% liegt, mehr als 2200 an Cholera gestorben sind und die Zentralbank 100 Billionen Dollarscheine herausgebracht hat, was ca. US$30 entspricht.
Morgan Tsvangirai wird nach Simbabwe zurückkehren, nachdem er seit November aus Sicherheitsgründen außer Land war. Es soll zu einem Gespräch mit Robert Mugabe kommen an dem auch Südafrikas Präsident Kgalema Motlanthe teilnehmen wird, der im Moment den Vorsitz der regionalen Organisation SADC inne hat.
Die Bundesregierung, besorgt über die alarmierende Entwicklung, hat dem Internationalen Roten Kreuz zusätzlich 1 Million Euro zur Verfügung gestellt, um die Cholera zu bekämpfen. Sieben Notteams der Rotkreuzorganisationen sind im Einsatz. Bis jetzt sind mindestens 1600 Menschen gestorben, 30000 sind erkrankt. Noch immer gibt es kaum Trinkwasser und Medikamente. Am ärgsten betroffen sind Witwen und Waisen in ländlichen Gebieten.
Tausende illegale Bergleute, darunter Beamte, Lehrer, Bauern und Studenten, schürfen auf den von De Beers aufgegebenen Diamantenfeldern im Osten des Landes, um ihr kärgliches Einkommen zu verbessern. Gegen sie ging die Regierung radikal vor, mit Helikoptern, Maschinenpistolen, Hunden und Tränengas. Die Namen von 140 Toten sind bekannt. Es könnten Hunderte mehr sein. Die Situation eskaliert, da die Bergleute nun bewaffnet zurückschlagen.
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