So kommentierte Mugabe nach seiner Rückkehr aus Rom die Seligsprechung. Trotz Einreiseverbot, das die EU wegen Menschenrechtsverletzungen über ihn verhängte, hat er es geschafft, mit einer Sondermaschine einzufliegen. Der Vatikan, kein Mitglied der EU, ist ein souveräner Staat, mit dem Simbabwe diplomatische Beziehungen unterhält. Nur für den Transit vom Flughafen zum Vatikan bedurfte es einer Sondererlaubnis.
Diebe sind Montagabend in die Büros der unabhängigen Tageszeitung NewsDay eingebrochen, haben die Festplatten von elf Computern entfernt und den Laptop des Herausgebers mitgenommen. Man vermutet, dass Agenten der Staatssicherheit die Arbeit der Zeitung vor dem Internationalen Tag der Pressefreiheit am 3. Mai empfindlich stören wollten. NewsDay ist eine beliebte, regime-kritische Tageszeitung; sie hat noch letzte Woche auf der Titelseite Mugabe gemahnt, dass es „Zeit zum Ruhen“ sei.
Jugendliche Banden schlugen nach der Grabsteinenthüllung für politische Opfer auf die versammelte Gemeinde ein. Die Polizei folgte mit Tränengas und Schlagstöcken. 14 Menschen wurden verletzt, drei davon schwer. Premier Tsvangirai hatte kurz zuvor den Friedhof verlassen.
Eine deutsche Mitarbeiterin von „Brot für die Welt“ wurde in Harare festgenommen und schnell auf einer Maschine der äthiopischen Luftlinie nach Addis Abeba abgeschoben. Sie wollte an einem Treffen der Organisation „Verteidiger der Menschenrechte“ teilnehmen. Die Proteste des deutschen Botschafters gegen die regelrechte „Entführung“ waren nutzlos. „Rechtsanwälte für Menschenrechte“ bezeichnen den Zwischenfall als „sehr Besorgnis erregend“.
Aus Gründen „nationaler Sicherheit“ will Simbabwes Landwirtschaftsminister den UN Organisationen nicht erlauben, sich ein Bild von der zu erwartenden Ernte zu machen. Die Saison fing gut an, mit normalen Niederschlägen, bis der regenlose Februar „hohe Ernteausfälle“ verursacht hat. Ohne verlässliche Prognosen wird es für FAO schwierig, die nötige Nahrungshilfe zu besorgen, wenn die humanitäre Katastrophe eintritt.
Kurz nach der Verhaftung eines seiner Minister hat die Polizei die Zentrale von Premier Tsvangirais Partei gestürmt und drei Mitarbeiter abgeführt. Die Spannung zwischen Mugabe und seinem Premier spitzt sich zu. Schon wochenlang war ein Anstieg der Gewalt zu beobachten. Nun haben 22 Botschafter westlicher Staaten einen dringenden nie dagewesenen Appell an Simbabwes Sicherheitskräfte, den Generalstaatsanwalt und die Justiz gerichtet, unparteiisch und besonnen zu sein.
Nachdem nun auch sein Energie Minister Elton Mangoma verhaftet wurde, glaubt auch Premier Tsvangirai nicht mehr an eine Chance für die seit zwei Jahren sich hinschleppende Einheitsregierung. Die Differenzen seien unüberbrückbar.
Weil sie einen Vortrag über die Geschehnisse in Tunesien und Ägypten hörten und gemeinsam ein Video anschauten, wurden 46 Aktivisten, Studenten und Gewerkschaftler, verhaftet, darunter elf Frauen. Nach vier Nächten in Polizeizellen wirft man ihnen vor Gericht versuchten Sturz einer „legal gewählten“ Regierung und Hochverrat vor. Auf letzterem ruht die Todesstrafe. Wegen der virtuellen Mediensperre ist von dem Drama in Nordafrika kaum etwas nach Simbabwe durchgedrungen.
Die „Christliche Allianz“ berichtet, dass letzte Woche etwa 1000 Anhänger von Tsvangirais MDC angegriffen und aus ihren Häusern vertrieben wurden. Über 160 von ihnen haben sich in kirchliche Einrichtungen geflüchtet. Daraufhin hat die Polizei ein katholisches Bildungsinstitut (Silveira Haus) und eine Kirche in der Glen Norah Township gestürmt und zahlreiche Menschen ohne Grund festgenommen.
So bezeichnete der chinesische Außenminister das Land Simbabwe bei seinem Besuch gegen Ende letzter Woche. Yang Jiechi soll, nach Medienberichten, Verträge über Rohstofflieferungen und Entwicklungsprojekte in Höhe von zehn Milliarden Dollar abgeschlossen haben. In ganz Afrika soll Peking in den vergangenen Jahren Hundert Milliarden Dollar investiert haben. Eine Million chinesische Arbeiter und Experten sollen sich zurzeit in Afrika aufhalten.