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Im Auftrag von ECOWAS und der AU soll Obasanjo die angespannte Lage vor der Wochenendwahl entschärfen. Die Opposition hofft, dass er den 85-jährigen Wade noch überreden kann, als Kandidat zurückzutreten. Bei einer illegalen Kundgebung in Dakar wurde der Musiker und Oppositionsaktivist Youssou Ndour durch eine Waffe verletzt.
Mit Broschüren, Plakaten und Liedern werben die Bischöfe für einen “ruhigen und transparenten Wahlkampf” und faire Wahlen, und am 26. Februar werden 850 kirchliche Wahlbeobachter dabei sein, um „zur Ehrlichkeit bei der Abstimmung“ beizutragen. Die Proteste gegen eine dritte Amtsperiode Wades gehen trotz Tränengas und Polizeigewalt weiter.
Die Opposition erwartet, dass die Mischung von sozialer Unzufriedenheit und einem an der Macht klebenden Präsidenten, der vermutlich seinen Sohn für die Nachfolge vorbereiten will, einen „Afrikanischen Frühling“ entfachen könnte, wie das nördlich der Sahara geschah. Die Gegner Wades nennen Dakars „Obelisk Platz“ bereits „Tahrir Platz“. Sie zählen nun auf den Druck der Straße. Wade belächelt die Proteste gegen seine dritte Amtszeit als „leichte Brise“.
Sobald das Verfassungsgericht Präsident Wade für eine dritte Amtszeit zuließ und seinen kritischen Kontrahenten, den Musiker Youssou N’Dour, ausschloss weil er angeblich nicht genügend gültige Unterschriften hatte, fingen die gewaltsamen Unruhen an, die von Dakar auf andere Städte übergriffen. Der 85-jährige Wade hatte schon zwei Amtszeiten, behauptet aber, dass die Verfassungsänderung nach seinem Antritt nicht rückwirkend gelten kann. Senegal ist eins der stabilsten Länder Westafrikas und das einzige, das noch keinen Militärputsch erlebt hat. Jetzt ruft die Koalition zu „friedlichem Widerstand“ auf.
Weltmusikstar Youssou N’Dour will bei der Wahl am 26. Februar gegen Amtsinhaber Wade antreten. Er sieht seine Kandidatur als „patriotische Pflicht“. Neben seinen Bühnenauftritten führt N’Dour eine eigene Mediengruppe, durch die er Kritik üben und soziale Belange, wie den Kampf gegen Malaria, angehen kann. Im Falle eines Wahlsieges wolle er sich ganz für sein Land einsetzen, und besonders die Wirtschaft voranbringen.
So nannte Italiens Präsident den Akt des Rechtsextremisten, der in Florenz zwei senegalesische Straßenhändler tötete und drei weitere verletzte. Diese Intoleranz müsse im Keim erstickt werden; Italien habe eine Tradition „der Offenheit und Solidarität“.
Um der rasanten Abholzung der Wälder für Feuerholz entgegen zu gehen und sich gegen die ständigen Stromausfälle abzusichern, wird in ländlichen Gebieten die Nutzung von Rinderdung zur Energiegewinnung gefördert. Weil die Startkosten verhältnismäßig hoch sind, werden in Senegal, Burkina Faso und Mauretanien einfache Biogasanlagen vom Staat mitfinanziert. Der Bau gibt Maurern Arbeit, und die Rückstände des Gärungsprozesses werden als wertvoller Naturdünger auf Felder und Weiden gebracht. Bei richtiger Wartung können die neuen Energieselbstversorger Kochen und Beleuchtung mit Biogas decken.
Das Land wurde im Monat der Weltmission in den Mittelpunkt gestellt. Obwohl die Kirche im überwiegend muslimischen Land eine Minderheit (knapp 5%) bildet, ist ihr Einfluss „sehr prägend“, da sie mit vielen Erziehungs- und Gesundheitseinrichtungen eine große Zahl Senegalesen erreicht. Die Religionsgemeinschaften haben eine lange Tradition gegenseitigen Respekts. Anliegen der Solidaritätsaktion sind Schutz der Lebensgrundlage der Bevölkerung und Aufklärung über die weit verbreitete Genitalverstümmelung, von der etwa 28% der Frauen betroffen sind.
Wolof, die Muttersprache von 45% der senegalesischen Bevölkerung, entwickelt sich immer mehr zur 'lingua franca' des Landes und verdrängt das Französische in Radio und Fernsehen, auf Märkten und Internetblogs. Dabei bereichert sich Stammessprache mit vielen Worten aus dem Englischen, Arabischen und Französischen. Leopold Senghor, der erste Präsident des Senegal und 'Vater der Frankophonie', ein großer Denker und Dichter, wurde als erster Afrikaner Mitglied der Academie Francaise.  
In Dakar protestierten mehrere hunderttausend Menschen gegen eine Kandidatur des 85-jährigen Präsidenten Abdoulaye Wade für eine dritte Amtszeit. Dieser organisierte mit fast zwei Millionen Anhängern eine Unterstützungskundgebung für seine Kandidatur.
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