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Angeblich um Geld einzusparen, hat das Parlament abgestimmt, den Senat und den nie besetzten Posten des Vizepräsidenten abzuschaffen. Die vielen Millionen Dollar sollen die Flutopfer unterstützen und Schutzmaßnahmen vor weiteren Überschwemmungen in Dakar bezahlen. Die Senatsmitglieder, meist Gegner des Präsidenten Macky Sall, stimmten dagegen, weil sie, wie andere Kritiker, eine Schwächung der Opposition als Hauptziel der Aktion sehen.
Nach starken Regenfällen und Überschwemmungen konnte man in der Hauptstadt Dakar Jahrtausende alte Schmuckstücke, Töpferscherben und eiserne Werkzeuge in den Straßen und an Baustellen sammeln. Das Unwetter forderte bis jetzt 15 Menschenleben, zerstörte viele Häuser und verseuchte das Trinkwasser.
Die Entwicklungbank DEG in Kooperation mit den Mainzer Stadtwerken haben in der Ortschaft Kalom für 200.000 Euro einen 32 Kilowatt Generator installiert, der Erdnussschalen und Hirsestauden als Energiequelle nutzt. Der Strom hat das Leben der Bewohner zum besseren verändert und ihnen durch den Verkauf der landwirtschaftlichen Abfälle eine neue Einkommensquelle erschlossen.  
Senegal wurde vom Internationalen Strafgerichtshof aufgefordert, den tschadischen Ex-Machthaber Hissène Habré vor Gericht zu stellen oder ihn an das Internationale Gericht auszuliefern. Er soll während seiner Präsidentschaft von 1982 bis 1990 für 40,000 Morde und 200,000 Folteropfer unter den Oppositionellen im Tschad verantwortlich gewesen sein. Seit des Ex-Diktators Flucht nach Senegal sind zwei Jahrzehnte von Tauziehen vergangen. Diese Entscheidung könnte einen Präzedenzfall schaffen für Drittstaaten, die verurteilte Ex-Staatschefs beherbergen.
Bei der Parlamentswahl gewann die Regierungskoalition von Staatspräsident Macky Sall 119 der 150 Sitze in der Nationalversammlung, die Partei des Ex-Präsidenten Wade dagegen nur zwölf. 64 der neuen Gesetzgeber sind Frauen. Die überzeugende Mehrheit im Parlament befähigt Sall, die geplanten Reformen umzusetzen. Er will mit dem bisherigen Regierungsstil brechen, aber die bewährte Demokratie hochhalten. Senegal ist das einzige Land in der Region, das noch nie einen Militärputsch hatte.
Youssou N’Dour, der weltberühmte Sänger, wird Kultur – und Tourismusminister in der neuen Regierung. Er hatte sich selbst ohne Erfolg um das Präsidentenamt bemüht.Bei der Stichwahl, stand er voll hinter Macky Sall. Als Salls Sieg gefeiert wurde, musizierte N‘Dour live in Dakar.
Aus der gestrigen Stichwahl ging der Oppositions-Kandidat Macky Sall als Sieger hervor. Dass Ex-Präsident Wade gleich seine Niederlage einräumte und dem Neuen gratulierte, zerstreute die Befürchtung, dass Wade an der Macht bleiben und neue Gewalt verursachen würde. Senegal rettete seinen Ruf, eins der demokratisch stabilsten Länder Westafrikas zu sein. Friedliche Machtwechsel sind auf dem Kontinent nicht selbstverständlich.
Die verschiedenen Gegenkandidaten des amtierenden Präsidenten Wade haben sich am Sonntag in einer Massenkundgebung geeinigt. Alle 12 ausgeschiedenen Kandidaten wollen sich nun hinter Micky Sall stellen, um ihn bei der Stichwahl am 25 März an die Macht zu bringen und so eine dritte Amtszeit des 85-jährigen Wade zu verhindern.
Der selbstsichere Amtsinhaber muss sich nun einer Stichwahl stellen. Sein wahrscheinlicher Kontrahent Macky Sall, sollte er gewinnen, versprach eine Überarbeitung der Verfassung, so dass es für den Präsidenten nur zwei Amtszeiten von je fünf Jahren geben kann. Auch will er garantieren, dass Grundnahrungsmittel wieder erschwinglich werden.
Nach heftigen Protesten gegen Wades dritte Amtszeit verlief die Wahl im Senegal, einem allgemein stabilen Land, verhältnismäßig ruhig. Inoffizielle Ergebnisse weisen auf eine Stichwahl zwischen Präsident Wade und einem früheren Premierminister Macky Sall hin. Wade wurde mit „Buh“- Rufen verfolgt, als er seine Stimme abgab. Er verlor in seinem eigenen Wahlbezirk. Wenn sich die Oppositionskandidaten hinter Macky Sall stellen, ist Wades Traum ausgeträumt.
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