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Die Consolata Missionarinnen haben alle Patienten evakuiert, nach dem ihr Krankenhaus mit Raketen beschossen wurde und Soldaten die Einrichtung nach Waffen durchsuchten. Auch die 100 Waisenkinder des Kinderdorfes wurden in Sicherheit gebracht. Mindestens 60 Prozent der einst 1,2 Millionen Einwohner sind bislang aus Mogadischu geflohen.
Piraten haben ein japanisches mit Chemikalien beladenes Frachtschiff im Nordosten von Somalia gekapert. Sie verlangen 1 Million Dollar Lösegeld und drohen, die Besatzung zu ermorden, wenn es nicht bezahlt wird.
Oberst Nur Hussein Hasan wurde durch den Staatspräsidenten zum neuen Premierminister ernannt. Er löst Mohamed Mohalim Gedi ab, der sein Amt Ende Oktober niedergelegt hatte. Nur wurde offiziell mit der Bildung einer neuen Regierung beauftragt.
Nach dem seit einigen Monaten die Kämpfe zwischen Regierungstruppen und islamischen Aufständischen wieder aufgeflammt sind, ist die Zahl der Flüchtlinge nach Schätzungen der UNO auf landesweit eine Million gestiegen. Selbst in der Hauptstadt können die vielen Verletzten nicht mehr medizinisch versorgt werden.
Nach UN Angaben sind in den letzten Tagen über 90.000 Menschen aus Mogadischu geflohen, um den Kämpfen zwischen islamischen Milizen und äthiopischen Truppen zu entkommen. Hilfsorganisationen warnen vor einer humanitären Katastrophe.
Premierminister Ali Mohamed Gedi ist nach einem langen Machtkampf mit dem Präsidenten zurückgetreten. Sein Nachfolger wird Salim Aliyow Ibrow. Seit mehreren Tagen kommt in der Hauptstadt immer wieder zu Schlachten zwischen islamischen Kämpfern und äthiopischen Truppen.
Reporter ohne Grenzen hat gegen die Serie von Morden von Journalisten protestiert und die Übergangsregierung beschuldigt, nichts für ihre Sicherheit zu tun. Seit Anfang des Jahres sind acht Journalisten und drei Besitzer von Medienagenturen ermordet worden. Fünf Journalisten wurden diese Woche von Sicherheitsbeamten verhaftet.
Nachdem der Verwortliche des Welternährungsprogramms von Mitgliedern der Präsidentenguarde ohne Erklärung verhaftet wurde, hat das WFP die Verteilung von Nahrungsmitteln eingestellt. Beobachter vermuten als Grund einen Machtkampf zwischen Präsident und Premierminister um die Kontrolle der Hilfsgüter, die ein wesentlicher Faktor für Popularität bei der Bevölkerung sind.
Mindestens 129 Menschen verloren bei Gewalttätigkeiten in Mogadischu im September ihr Leben und 217 schwer verletzt. Weitere 24.000 flohen aus der Stadt.
Die Ernährungslage im Land hat sich seit Juli drastisch verschlechtert. Laut dem Welternährungsprogramm (WFP) leiden inzwischen schätzungsweise 300.000 Personen an Hunger. Grund sind Vertreibung durch Krieg und gestiegene Lebensmittelpreise.
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