Die EU Außenminister haben beschlossen, den Bitten von Präsident Sheik Sharif Ahmed nachzukommen, und die Übergangsregierung gegen die ständigen Angriffe der radikalen Islamisten zu schützen. So will die EU bis Jahresende die Ausbildung somalischer Soldaten beginnen. Somalia hat seit 19 Jahren keine funktionierende Regierung und gilt als gescheiterter Staat. Eine Wiederherstellung von Ordnung könnte auch die Piraten im Indischen Ozean schwächen, die sich die Gesetzlosigkeit zunutze machen.
Ein Richter des Obergerichtshofs, der schon Hunderte von Piraten, Schmugglern und Islamisten der al-Shabab Gruppe zu Gefängnisstrafen verurteilt hat, ist in der nördlichen Puntland Region erschossen worden. Man vermutet, dass die Banden ihn wegen seiner Rechtmäßigkeit hassen.
In Merka südlich von Mogadischu ist ein 33 Jahre alter Mann wegen Ehebruchs gesteinigt wurden. Seine schwangere Freundin darf erst das Kind zu Welt bringen bevor ihr das gleiche Schicksal droht.
Nachdem die Geschosseder Rebellen das Flugzeug des gemäßigten Präsidenten verfehlten, gingen blutige Kämpfe in der Nähe des Flughafens von Mogadischu weiter. Etwa 30 Menschen starben im Kugelhagel. Die der Terrororganisation „El Kaida“ nahestehenden Milizengruppen „Al Shabab“ und „Hizbul Islam“ kämpfen um die Macht. Auch mit Hilfe der UNO und AU hat die somalische Armee nur einen kleinen Teil des Landes unter ihre Kontrolle.
Bei einem Angriff eines amerikanischen Kampfhubschraubers auf einen Konvoi mit Al-Kaida Kämpfern wurde einer der meist gesuchten Terroristen getötet. Der aus Kenia stammende Saleh Ali Saleh Nabhan soll für zwei Anschläge im kenianischen Mombasa im Jahr 2002 verantwortlich gewesen sein.
Die Afrikanische Union bittet die internationale Gemeinschaft um Hilfe, nachdem 17 Mitglieder ihrer Friedenstruppe in zwei Selbstmordattentaten ums Leben kamen. Die Regierung Somalias sei nicht stark genug, gegen die Waffen der Islamisten anzugehen. Statt mit den geplanten 8000 operiert die AU mit nur 5000 Friedentruppen.
Afrikanische Flüchtlinge im Golf von Aden ertrunken
Das UN- Flüchtlingskommissariat in Genf berichtet, dass beim Überqueren des Golfs von Aden am Wochenende bis zu 65 Menschen ertrunken sind. Bis Dienstag waren 16 Leichen geborgen worden. Ein überfülltes Boot sank nach Motorschaden, im zweiten erstickten 10 Menschen, die von Schmugglern im Maschinenraum festgehalten wurden. Ein weiteres Schiff sank, aber 38 der Flüchtlinge, meist aus Somalia, wurden von einem belgischen Kriegsschiff gerettet.
Südlich der Hauptstadt Mogadischu soll in einem Luftangriff von US Truppen einer der meistgesuchten Al-Kaida Führer , Nabhan, ums Leben gekommen sein. Man wirft ihm Terrorakte in Kenia vor. Al-Shabaab Rebellen verurteilen den Angriff und drohen einen erbitterten Kampf gegen alle westlichen Interessen an. Die somalische Regierung ist zu schwach, um effektive Kontrolle auszuüben.
Oxfam nennt die Situation der somalischen Flüchtlingslager im Land und in umliegenden Ländern eine „menschliche Tragödie von unvorstellbarem Ausmaß“. Sie sind überfüllt und es mangelt an allem, da sie wegen der prekären Sicherheitslage kaum von Helfern erreicht werden können. Afgooye, nahe der Hauptstadt Mogadischu, hat die dichteste Konzentration von verdrängten Menschen in der Welt – knapp eine halbe Million.
Der Apostolische Administrator in Somalia bedauerte, dass die eigene Bevölkerung und die internationale Gemeinschaft die Übergangsregierung nicht genügend unterstützt und so die Kämpfe der islamistischen Gruppen begünstigt hätten. Als der Staat vor 19 Jahren zusammenbrach, hatten die rivalisierenden Clans, besonders die Shabaab-Miliz freie Bahn. Gebraucht wäre „eine gemeinsame Linie“, die eine Versöhnung möglich machte.