logo Netzwerkafrika
Ein chinesisches Schiff, das vor dem Hafen von Durban ankert, soll eine Fracht von Waffen und Munition für Simbabwe bringen. Die südafrikanische Opposition wie auch Kardinal Wilfrid Napier, der Vorsitzende der südafrikanischen Bischofskonferenz riefen dazu auf, den Transit der 77 Tonnen Waffenladung nach Simbabwe nicht zuzulassen. Inzwischen gehen dort die gewaltsamen Farminvasionen, Angriffe auf Berichterstatter und Folterungen der Oppositionsanhänger weiter.
In den überwiegend von Regierungskritikern bewohnten Stadtvierteln von Harare wurden vor dem angekündigten Generalstreik die Sicherheitsvorkehrungen durch Straßenkontrollen verstärkt. Man befürchtet Gewaltakte. Mit dem Streik will die Opposition die Bekanntgabe der Wahlergebnisse vom 29. März erzwingen.
Nach einer 13stündigen Diskussion auf dem Sondergipfel der Südafrikanischen Entwicklungsgemeinschaft (SADC) in Lusaka erklärte Sambias Außenminister Kabinga Pande , in Simbabwegäbe es keine Krise. Mugabe hatte sich von drei Ministern vertreten lassen. Simbabwes Wahlkommission gab bekannt, daß in 23 Wahlkreisen die Stimmen neu ausgezählt werden sollen. Die MDC befürchtet, dass Mugabe damit den Wahlsieg der Opposition im Parlament rückgängig machen will.  
Da sich die Lage im Land nach den Wahlen ständig verschlechtert, hat Sambias Präsident als Vorsitzender die SADC Vertreter zum Wochenende nach Lusaka eingeladen. In dieser Krisensitzung soll eine Lösung für Simbabwe gefunden werden. Inzwischen ist die Bevölkerung Schikanen, Drohungen, und Prügel seitens der Armee und Polizei ausgesetzt, während die restlichen Farmer von Kriegsveteranen verjagt werden. Die Opposition verweigert die Teilnahme an einer Stichwahl zur Ermittlung des neuen Staatschefs.
Präsident Mugabes ZANU-PF fordert eine neue Auszählung aller Stimmen, während die Opposition eine Veröffentlichung der Resultate durch ein Gerichtsverfahren erzwingen will. Die Polizei verhaftete mindestens fünf Mitglieder der Wahlkommission wegen Betrug und Amtsmissbrauch, weil sie 5.000 Wahlzettel für Mugabe unterschlagen hätten. Oppositionsführer Tsvangirai flog unerwartet nach Südafrika, um sich sich mit Jabob Zuma zu treffen.
Sicherheitskräfte machten eine Razzia auf das Hotel, das der Oppositionspartei MDC als Wahlbüro dient. In einem anderen Hotel wurden zwei ausländische Journalisten, die nicht akkreditiert waren, verhaftet.
Die amtliche Wahlkommission hat endlich die Resultate der Parlamentswahl bekannt gegeben: von den 210 Sitzen gehen 97 an Mugabes ZANU PF Partei, 99 an die MDC von Tsvangirai, 10 an die MDC Splitterfraktion und 1 an einen unabhängigen Kandidaten. 3 Wahlbezirke stehen noch aus. Die offiziellen Ergebnisse der Präsidentschaftswahl wurden bis jetzt nicht veröffentlicht. Die anfängliche Euphorie in der Bevölkerung weicht einem wachsenden Gefühl der Angst.
Nachdem auch am vierten Tag nach der Wahl noch keine offiziellen Ergebnisse veröffentlicht wurden, haben Kirchenführer des südlichen Afrika an Parteien und Bürger appelliert, trotz wachsender Spannungen den Frieden zu bewahren und der Versuchung der Gewalt zu widerstehen.
Auch drei Tage nach den Wahlen werden die Resultate nur zögernd veröffentlicht, und dann nur die der Kommunal- und Parlamentswahlen. Es gibt bis jetzt keine offizielle Meldung über die Präsidentsschaftswahlen. Man vermutet, dass Präsident Mugabe diese zurückhält, um sie zu seinen Gunsten zu manipulieren. Die USA und die EU drängen auf eine schnelle Veröffentlichung der Wahlergebnisse.
Die Verzögerung der Auszählung hat zu großen Spannungen im Land geführt. Morgan Tsvangirai hat sich bereits zum Wahlsieger erklärt. Nach ersten Angaben der Wahlkommission hat Regierungspartei und Opposition bisher je 26 Parlamentssitze gewonnen. Die Wahlbeobacher der Wirtschaftsgemeinschaft SADC erklärten, die Wahlen seien friedlich und glaubwürdig verlaufen. Bereitsschaftspolizei patrolliert Harare und hat die Bevölkerung angeordnet, zu Hause zu bleiben. Die Kirchen in Südafrika haben sich auf eine Flüchtlingswelle vorbereitet im Falle eines Ausbruchs von Gewalt nach den Wahlen.
­