In Hamburg beginnt heute der Prozess gegen zehn mutmaßliche Seeräuber, die am Ostermontag ein deutsches Containerschiff vor Somalias Küste gekapert hatten. Die Auslieferung ist durch Abmachungen der EU-Mission „Atalanta“ und das internationale Seerechtübereinkommen gedeckt. Die Beweisführung könnte jedoch schwierig werden.
Nach 13 Monaten haben die Piraten das mit ihrer Segelyacht entführte britische Paar gegen ein Lösegeld bis zu einer Million Dollar befreit. Ursprünglich hatten die Seeräuber sieben Millionen verlangt.
Nach sieben Monaten haben somalische Piraten den südkoreanischen Tanker „Samho Dream“ gegen Zahlung einer Rekordsumme von 9,5 Millionen Dollar freigegeben, die höchste Lösegeldsumme, die bisher bezahlt wurde. Das Geld soll von einem Helikopter abgeworfen worden sein. Der Tanker ist mit Öl im Wert von 170 Millionen Dollar unterwegs in die USA.
Nahe der Stadt Beledweyne wurden zwei Mädchen, 17 oder 18 Jahre alt, der Spionage angeklagt und von einer Gruppe Kämpfer der Al-Shabab Miliz öffentlich hingerichtet. Es ist das erste Mal, dass Frauen für Spionage so bestraft wurden.
Die AU will Somalia vollständig von Nachschub in Waffen und Truppen abschneiden und bittet so die UNO, für Unterstützung einer See – und Luftblockade. Auch sollen 20,000 Soldaten eingesetzt werden, um die schwache Übergangsregierung zu unterstützen und den Vormarsch der Al-Shabab Miliz aufzuhalten. Zurzeit sind nur 8,000 AU Soldaten in Somalia, meist aus Uganda und Burundi. Um weitere Truppen senden zu können, brauchten diese Länder Hilfe für Ausrüstung und Besoldung. Der AU-Kommissar für Frieden und Sicherheit, Ramtane Lamamra, plädiert vor der Uno in New York.
Nach Ende der Monsunregen sind die Bedingungen für die Piraten wieder günstiger. Sie haben am Wochenende vor der ostafrikanischen Küste zwei Schiffe in ihre Gewalt gebracht, den Flüssiggastanker „York“ und einen Schwergutfrachter einer Bremer Reederei. Auf beiden Schiffen sollen sich deutsche Staatsbürger befinden. Bei dem Gastanker besteht große Explosionsgefahr. Zurzeit haben die somalischen Piraten 19 Schiffe mit etwa 400 Geiseln in ihrer Gewalt.
Nachdem die Al-Shabab islamistische Gruppe, die einen Großteil des Landes beherrscht, Musik und Sportsendungen verboten hatte, soll jetzt der Handy – Transfer von Geld als „unislamistisch“ abgeschafft werden. Das mobile Netz floriert in Somalia, und Handy-Banking war sehr beliebt. Alle drei Mobil Unternehmen hatten den Service angeboten. Nun fürchtet Al-Shabab, Somalia könnte Störungen von feindlichen westlichen Ländern ausgesetzt seien. Am ärgsten betroffen von dem Verbot sind Familien, die für ihr Überleben auf die Rücküberweisungen eines im Ausland arbeitenden Mitglieds angewiesen sind.
Die USA suchen festere Bindung an die eigenständigen Provinzen von Somaliland und Puntland in der Hoffnung, dass die Stärkung der beiden stabilen Bezirke im Norden die ständig wachsende Bedrohung durch islamistische Gruppen im Süden unterhöhlen könnte. Die beiden Provinzen begrüßen die Initiative und sind zur Zusammenarbeit bereit.
In einem Machtkampf mit Präsident Ahmed ist sein Premier zurück getreten. Die Streitigkeiten sollen den Kampf gegen die Aufständischen, die schon länger den größten Teil des Landes beherrschen, negativ beeinflusst haben.
Islamistische Rebellen haben zwei Rundfunkstationen in Mogadischu, Horn Afrik und GBC, unter ihre Kontrolle gebracht, um so ihre Propaganda gegen die Übergangsregierung auszuweiten. In ihrem Kampf gegen die Medien haben die Rebellen schon Journalisten getötet und Musikprogramme gebannt. In Zeiten von erhöhtem Terror und erschreckender Gewalt ist das Radio die einzige Informationsquelle für die geschundene Bevölkerung.