logo Netzwerkafrika
Das Parlament hat sich einstimmig für das islamische Gesetz entschieden. Der Premierminister hat den Schritt verteidigt. „Korrekt interpretiert“ stelle die die Scharia kein Problem dar. Sie bekämpfe Gewalt und schaffe Gerechtigkeit. Auch seien Teile der Opposition zufrieden gestellt. Am Sonntag gab es im Stadion von Mogadischu eine Dank-Demonstration.
Die Entführung von Schiffen entlang der ostafrikanischen Küste macht die Versorgung von Millionen hungernder Menschen immer schwieriger, berichtet das World Food Programme (WFP), weil immer weniger Reeder bereit sind, die humanitären Transporte zu unternehmen. Das letzte Woche gekaperte Schiff sollte 7.327 Tonnen Nahrungsmittel nach Somalia bringen. Ein US Frachter mit 27.000 Tonnen Getreide wurde angegriffen. WFP ist die größte humanitäre Organisation, die 100 Millionen Hungernde in 77 Ländern mit Nahrungsmitteln unterstützt.
Nach der Befreiungsaktion durch die US Marine, in der vier Piraten getötet wurden, haben die Seeräuber mit Vergeltungsaktionen gedroht. Die Gewalt könnte eskalieren. Zurzeit befinden sich über ein Dutzend Schiffe mit 220 Menschen in Piraten-Hand, darunter der Frachter „Hansa Stavanger“ mit mehreren Deutschen an Bord.
Osama Bin Laden rief Somalier auf, den moderaten Präsidenten Ahmed zu stürzen. Er hätte sich in den von den USA vermittelten Verhandlungen mit den Ungläubigen in einer Regierung der nationalen Einheit verbündet. Obwohl Ahmed nach seinem Amtsantritt im Januar versprach, das Sharia Gesetz einzuführen, bekämpfen ihn die al Kaida Rebellen weiter.
Kurz nach Freilassung des medizinischen Personals im Sudan wurden in Somalia vier Mitglieder der UNO Hilfsgruppe entführt, drei davon Ausländer. Täter und Motiv sind nicht bekannt. In 2008 wurden in Somalia 35 Helfer ermordet und 26 entführt.
Zum ersten Mal haben deutsche Marinesoldaten, bei der Abwehr eines Angriffs auf die Fregatte Courier der Hamburger Reederei, neun mutmaßliche Seeräuber auf ein deutsches Schiff gebracht. Die Staatssekretärsrunde muss das weitere Verfahren entscheiden.
Mindestens 45 afrikanische Flüchtlinge aus Somalia und Äthiopien sind auf dem Weg nach Jemen 60 Seemeilen vor der Hafenstadt Mukalla ertrunken. Nur drei Besatzungsmitglieder und ein Flüchtling konnten gerettet werden als das Boot der Schleuser kenterte. In 2008 sind über 43,000 Flüchtlinge in Jemen gelandet. Hunderte sterben jährlich bei der Überfahrt.
Islamische Extremisten haben einen Stützpunkt der AU Friedenstruppe in Mogadischu angegriffen und so die prekäre Lage am Horn von Afrika noch verschlechtert. Bischof Giorgio Bertin ist zuversichtlich, dass unter dem neuen gemäßigten Präsidenten, Sheik Sharif Sheik Ahmed, die Friedensverhandlungen trotzdem weitergehen. Während den 18 Jahren ohne funktionierende Regierung konnten sich die Exilregierungen nie gegen den starken Block der islamischen Opposition durchsetzen; mit den zwei verschiedenen Untergruppierungen sei eine Einigung eher möglich.
Ein ukrainischer Frachter mit Waffen an Bord, der im September 2008 von Piraten vor der somalischen Küste gekapert wurde, ist gegen ein Lösegeld von 3.2 Millionen freigesetzt worden. Es ist unklar, ob die Waffen für Kenia oder den Südsudan bestimmt waren.  
Said Tahlil, der Leiter von "Radio HornAfrik", wurde in Mogadisschu auf offener Straße erschossen. Unter Verdacht steht die islamistische Al-Shabab-Miliz. die für die meisten Morden an Journalisten in den letzten Jahren verantwortlich ist.  
­