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Auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos hat Simbabwes Ministerpräsident Tsvangirai die internationale Gemeinschaft aufgerufen, die über sein Land verhängten Sanktionen aufzuheben. Solange Mugabe an der Macht sei, würde Simbabwe weiterhin negativ gesehen. Die Regierung der nationalen Einheit besteht nun ein knappes Jahr. Obwohl es noch Spannungen und Übergriffe gibt und längst nicht alle Bedingungen erfüllt sind, hätte es „bedeutenden und unumkehrbaren“ Fortschritt gegeben. Dem Wohl des Landes wegen will er mit Mugabe zusammen arbeiten.
Um die Hornhändler in Südafrika zu versorgen und das Wildern zu erleichtern, vergiften Kriegsveteranen Nashörner an den Wasserstellen mit vergiftetem Gemüse und folgen ihnen, bis sie verenden. Dann können sie das Horn entfernen, das mit steigendem Wohlstand in Asien sich einer steigenden Nachfrage erfreut. Das vergiftet Wasser tötet aber auch die Rinder der Anwohner.
Trotz erratischer Stromversorgung und anderen Problemen ist die Goldproduktion um 35% auf 4,2 Tonnen gestiegen. Das Wachstum war wegen der verbesserten Wirtschaftslage im vergangenen Jahr möglich. Früher war Simbabwe mit 27 Tonnen der drittgrößte Goldproduzent in Afrika.
Die Organisation „Welt ohne Aids“ hat in einem am 11.12. in Johannesburg veröffentlichen Bericht 380 Sexualverbrechen gelistet, die Mugabes ZANU-PF Partei angelastet werden, als sie im Wahlkampf in 2008 ganze Gemeinden terrorisierten. Die Organisation fordert eine Untersuchung durch ein internationales Strafgericht und massiven Druck von den SADC Ländern, damit die Verantwortlichen bestraft werden. Wie gewöhnlich, weist die Partei alle Gewaltvorwürfe zurück.
Vor zwei Tagen konnte Simbabwe durch einen formellen Vertrag sich ein Areal im Hafengelände von Walvis Bay, Namibia, sichern. Auf diesem Umschlagplatz können Im-und Exporte gelagert werden. Auf der Trans-Caprivi Fernstraße erreichen die Güter in vier bis fünf Tagen die Hauptstadt Harare.
Die Stadt Weimar verleiht am 10. Dezember diesen Preis an Jestina Mukoko, die simbabwische Menschenrechtsaktivistin, die Vorsitzende vom „Simbabwe Friedensprojekt“ ist. International bekannt wurde sie, als sie im Dezember 2008 verschleppt und drei Monate festgehalten und gefoltert wurde. Trotz der traumatischen Erfahrung und der ständigen Bedrohung kämpft sie weiter für Menschenrechte in Simbabwe und hat Klage gegen hochstehende Sicherheitsbeamte eingereicht wegen Entführung und Folter.
Der deutsche Jesuit, P. Wolfgang Thamm wurde auf dem Weg zu einem Kranken von bewaffneten Soldaten gestoppt, aus dem Auto gezerrt, geschlagen, getreten und in eine schmutzige Pfütze geworfen. Die Deutsche Botschaft in Harare verurteilt den Überfall als besonders „verabscheuenswürdig und unannehmbar“, da der Missionar sein ganzes Leben dem Wohl der Menschen in Simbabwe gewidmet hat.
Bei dem regionalen Krisengipfel in Maputo hat Premier Tsvangirai erklärt, dass er seinen Rückzug von der Einheitsregierung mit Präsident Mugabe aussetzen will. Doch sollen spätesten in 30 Tagen alle strittigen Fragen bereinigt sein.
Die Präsidenten von Südafrika, Sambia und Mosambik sowie der König von Swaziland beraten heute in Maputo, zusammen mit Simbabwes Führern Mugabe und Tsvangirai, wie die schwere Regierungskrise beendet werden könnet. Seit drei Wochen boykottiert Tsvangirai alle Kabinett Sitzungen und besteht auf Einhalten des Abkommens vom September 2008. Die Regierung droht, auseinander zu fallen. Zur gleichen Zeit laufen in Namibia ernste Anschuldigungen gegen Simbabwe wegen der „Blutdiamanten“ von Marange.
Der UNO Sonderberichterstatter für Folter, Manfred Nowak, war eingeladen, wurde aber bei der Ankunft am Flughafen gestoppt, um mit der nächsten Maschine nach Johannesburg zurück zu fliegen. Die Lage im Land ist äußerst angespannt. Amnestie International befürchtet sogar eine neue Welle der Gewalt wie nach den Wahlen in 2008.
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