Die Maschine musste notlanden, als Feuer in einem Triebwerk ausbrach. Der vor einem Jahr gewählte Präsident, Hassan Mohamud, der auf dem Weg nach Juba (Südsudan) war, blieb unverletzt. Die erste Meldung über den Zwischenfall kam von einem al-Shabaab Twitter, ohne dass die Gruppe Verantwortung für einen Angriff übernommen hat. Präsident Mohamud, unterstützt von AU Streitkräften, hat es im vergangenen Jahr geschafft, die al-Shabaab Milizen von den größeren somalischen Städten zu vertreiben.
Rivalisierende Milizen lieferten sich heftige Gefechte um die Kontrolle der südlichen Hafenstadt Kismayo. Die Ras-Kamboni-Miliz des islamistischen Kriegsherrn Ahmed Madobe und die Kämpfer des früheren Verteidigungsministers Bare Hirale ringen um die Macht. Madobe ernannte sich im Mai zum "Präsidenten" der südlichen Region Jubaland. Mogadischu erkennt weder den "Präsidenten" noch die Eigenständigkeit der Region an.
Ein al-Shabaab Attentäter zündete einen Sprengsatz; dann stürmten mehrere Bewaffnete das Gebäude und schossen um sich. In dem einstündigen Gefecht kamen 15 Menschen ums Leben, darunter vier Mitarbeiter des Entwicklungsprogramms. Al-Shabaab bekannte sich zum Anschlag auf die „Truppen der Ungläubigen“. Der UN-Sicherheitsrat verurteilte den verächtlichen Anschlag aufs Schärfste; die UNO würde sich trotzdem weiterhin für Frieden und Entwicklung in Somalia einsetzen.
Laut dem Bericht der FAO und dem Hunger-Frühwarn-System Netzwerk (FEWS NET) ist die Opferzahl der letzten Hungerkatastrophe fast doppelt so hoch wie geschätzt. Zwischen Oktober 2010 und April 2012 starben 258,000 Menschen, darunter 133,000 Kleinkinder, an Hunger und Mangelernährung. Das sind sogar mehr Opfer als bei der schweren Hungersnot von 1992. Ein UNO-Vertreter räumte Versäumnisse ein. Man hätte handeln müssen, bevor die Hungersnot offiziell ausgerufen wurde. Aber gewöhnlich fließen erst dann die Spenden. Dazu kommt, dass in dem Bürgerkriegsland Transport, Verteilung und Arbeitsbedingungen unendlich schwierig und gefährlich waren.
Der Attentäter steuerte sein mit Munition geladenes Fahrzeug in die Autokolonne, in der sich eine Delegation des Ölemirats Katar befand. Die meisten der 15 Toten und 18 Verletzten waren Zivilisten. Al-Shabaab bekannte sich zu dem Anschlag und droht mit weiterer Gewalt gegen die Marionetten-Regierung. Am 7. Mai beginnt in London eine Internationale Konferenz, bei der es um Sicherheitsstrategien für das im 20jährigen Bürgerkrieg verwüstete Land geht.
Zum ersten Mal seit 1991 ist Großbritannien wieder in Somalia vertreten. Sechs maßgefertigte Container dienen als Büros. Außenminister Hague würdigte bei der Eröffnung die Mühen der seit letztem Jahr funktionierenden Regierung, aber es sei ein noch weiter Weg zu Normalität und Sicherheit.
Der IWF hatte kurz zuvor die Regierung Somalias anerkannt und so den Weg für finanzielle Unterstützung geebnet, als neue Kämpfe losbrachen. Am 14. April stürmte eine Gruppe al-Shabaab Milizen das Gerichtsgebäude in Mogadischu; kurz danach explodierte eine Autobombe am Flughafen. Dutzende Menschen, meist Zivilisten, wurden bei den Angriffen getötet und viele verletzt. Präsident Hassan Sheikh Mohamud sprach von einer Verzweiflungstat, weil die Terroristen ihre Hochburgen an die „Ungläubigen“ verloren haben.
Das mit Sprengstoff geladenen Auto sollte vermutlich einen Wagen mit Regierungsbeamten treffen fuhr aber in ein privates Auto, das bei der Explosion einen Kleinbus in Brand steckte. Seit die al-Shabaab Miliz vor zwei Jahren aus Mogadischu verdrängt wurde, gab es immer wieder Anschläge.
Nach über 20 Jahren ist der deutsche Botschaftsposten wieder besetzt. Im steilen Sinkflug kam die Botschafterin Margit Hellwig-Boette nach Mogadischu und wurde auf dem Weg zum Amtssitz des Präsidenten mit Splitterschutzweste und Stahlhelm versehen. Mehrere europäische Länder haben wieder Vertretungen in Somalia, um dem Land nach jahrzehntelangem Chaos zur Normalität zu verhelfen. Die Amtsgeschäfte versieht die Botschafterin jedoch von Nairobi aus.
Der UN-Sicherheitsrat hat das vor 20 Jahren verhängte Waffenembargo zum Teil und für ein Jahr aufgehoben. Die Regierung darf Handfeuerwaffen importieren, um die Sicherheitskräfte gegen die islamistische al-Shabaab Gruppe auszurüsten. Größere Kaliberwaffen, Kanonen und Mörser sowie Panzer – und Luftabwehrraketen sind nicht erlaubt.