Die Regierungen des Tschad und des Sudan haben am Schlusse eines Treffens in Libyen, an dem sechs Länder teilnahmen, ein Abkommen unterzeichnet, wieder diplomatische Beziehungen aufzunehmen. Eine Friedenstruppe soll das Eingriffe der Rebellen im Tschad verhindern.
Nach einem Urteil des Berufungsgerichts kann der ehemalige Präsident des Tschad nicht an Belgien ausgeliefert werden, wo eine Anklage wegen Massenmord und Foltern gegen ihn vorliegt. Habré wurde auf freien Fuss gesetzt.
Angriffe der Rebellenorganisation 'Vereinigte Kräfte für den Wandel' (FUC), die für den Sturz von Präsident Idriss Déby kämpfen, haben sich in letzter Zeit in Osten des Tschad vermehrt. Die tschadischen Widerstandsbewegung ist allerdings zerstritten. Sudan und Tschad beschuldigen sich gegenseitig, feindliche Rebellengruppen zu unterstützen.
Die Weltbank hat die Auszahlung von rund 124 Millionen Dollar an Tschad gestoppt. Außerdem will die Weltbank Tschad keine weitere Hilfe mehr gewähren. Mit dem drastischen Schritt reagiert die Bank auf eine Gesetzesänderung durch das tschadische Parlament. Der Zweck des ursprünglichen Abkommens zwischen der Weltbank und Tschad sei es gewesen, einen großen Teil der tschadischen Öleinnahmen für die armen Massen einzusetzen. Da dies nach der Gesetzesänderung nicht mehr gewährleistet sei, habe die Weltbank ihre Zahlungen vorerst eingestellt.
Präsident Déby lud Staatchefs aus 5 Nachbarländern zu einem Sondergipfel in die Hauptstadt N’djaména ein, um deren Unterstützung gegen den Sudan zu bekommen, den er beschuldigt, sein Land destabilisieren zu wollen.
Nach offiziellen Angaben aus Ndjamena haben tschadische Soldaten am Sonntag bei der Abwehr eines Angriffs auf eine Garnison in der Stadt Adre mehr als 300 Rebellen getötet. Danach seien die restlichen Angreifer in den Sudan hinein verfolgt worden. Die Armee habe dabei auch Rebellenstützpunkte auf sudanesischem Territorium zerstört.
Schwere Kämpfe an der Grenze zwischen Tschad und Sudans Kriegsregion Darfur bringen den tschadischen Präsidenten Idriss Déby in Bedrängnis. Sudan wirft ihm die Unterstützung der Darfur-Rebellen vor.
Senegal hat den ehemaligen Präsidenten des Tschad, Hissein Habré, auf einen internationalen Haftbefehl hin festgenommen. Er ist vor einem belgischen Gericht wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit angeklagt. Menschenrechtsorganisationen machen ihn verantwortlich für die Ermordung von 40.000 und für Folter von 200.000 Menschen während seiner Amtszeit.
Ein Gesetz, das vorschreibt, einen Teil der Erdöleinkommen für Armutsbekämpfung zu verwenden, soll jetzt abgeändert werden. Das Geld soll für die Lösung der Finanz- und Sicherheitsprobleme des Landes verwendet werden. Das Gesetz war eine Bedingung der Weltbank für die Finanzierung der 3.7 Milliarden teuren Pipeline.
Meuternde Einheiten der Armee, die sich in den Norden des Landes abgesetzt haben, bestreiten Behauptungen der Regierung, sie seien in den Sudan geflohen. Die Rebellen, die sich ‘Socle pour le changemente, l’unité nationale et la démocratie’ (Scud), nennen, wollen eine dritte Amtszeit von Präsidenten Deby verhindern.