logo Netzwerkafrika
Mit ungewöhnlicher Schärfe hat China die Regierung in Khartum aufgefordert, sich mehr für ein Ende der Kampfhandlung in Darfur einzusetzen. Nachdem Oskarregisseur Spielberg seine Mitarbeit bei der Vorbereitung der Olympischen Spiele im Protest gegen Chinas Sudanpolitik aufgekündigt hatte, wächst der internationale Druck auf China, eine konstruktive Rolle im Darfurkonflikt zu spielen. China liefert weiterhin Waffen an den Sudan.
Aus Protest über die erneute Veröffentlichung der Karikaturen des Propheten Mohammed hat der Sudan gegen dänische Waren ein Importverbot verhängt und mit dem Abbruch der diplomatischen Beziehungen gedroht. Dänemark erwägt eine Kürzung der Entwicklungshilfe.
UN-Generalsekretär Ban Ki Moon kritisierte die Bombadierung eines Flüchtlingslagers in West-Darfur durch die sudanesische Luftwaffe. Die Armee erklärt, die Region von Djebel Moun von den JEM-Rebellen zurückerobert zu haben. 12.000 Menschen sind in den Tschad geflohen.
Acht Friedensnobelpreisträger haben gemeinsam mit Sportlern, Geschäftsleuten und Politikern einen offenen Brief an China unterzeichnet. Sie fordern die chinesische Regierung auf, die Unterstützung des sudanesischen Regimes einzustellen. Zu ihnen gehören Nobelpreisträger Bischof Carlos Filipe, Erzbischof Desmond Tutu, die iranische Juristin Schirin Ebadi, der argentinische Bürgerrechtler Adolfo Perez Esquivel, die guatemaltekische Menschenrechtsaktivistin Rigoberta Menchu, der Holocaust-Überlebende Elie Wiesel, die nordirische Friedensaktivistin Betty Williams und die US-Menschenrechtsaktivistin Jody Williams.
Der Filmregisseur Steven Spielberg hat aus Protest gegen die chinesische Politik im Sudan seine Beratertätigkeit für die Eröffnungs- und die Schlusszeremonie der Olympischen Spiele in Peking eingestellt. Er erklärte, daß er aus Gewissensgründen nicht länger an den Feiern mitarbeiten könne, während China und andere Länder nicht genug unternähmen, um das Leid in Darfur zu beenden.
Nach einem Angriff mit Bombern und Bodentruppen auf drei Dörfer im West-Darfur sind weitere 12.000 Menschen in den Tschad geflohen. Letzte Woche kamen bei einem Angriff der ugandischen Rebellengruppe LRA im Südsudan 136 Menschen ums Leben.
Nach UN-Angaben sind seit der Unterzeichnung des Friedensabkommens über 2 Millionen Flüchtlinge in den Südsudan zurückgekehrt. Die UN hat auf 8.000 km Straßen Minen geräumt und den Aufbau der Infrastruktur unterstützt. Über 1 Millionen Kinder besuchen wieder die Schule.
Während die Regierung bisher allen nicht-afrikanischen Ländern verweigerte, Truppen für die UN-Friedensmission in den Darfur zu entsenden, gab sie den 140 chinesischen Soldaten einen herzlichen Empfang. China wird beschuldigt, das UN-Waffenembargo für Darfur umgangen zu haben. Rebellengruppen bezweifeln Chinas Neutralität.
Der Aufbau der gemeinsamen Friedenstruppe von UN und AU wird das ganze Jahr beanspruchen. Erst 9.000 der geplanten 26.000 Soldaten sind in Darfur eingetroffen. Die sudanesische Regierung behindert die Operationen der Truppe durch Nachtflugverbote und Begrenzung der Kommunikationsmöglichkeiten.
Ein Konvoi der neu geformten UN - AU Friedenstruppe UNAMID kam unter Beschuss durch die sudanesische Armee, die nach ersten Dementi sich dafür entschuldigte.
­