Der amtierende Präsident Idriss Deby, der seit 1990 an der Macht ist, hat nach Angaben der Wahlkommission mit 77,5% der Stimmen die Präsidentschaftswahlen gewonnen. Die Oppositionsparteien hatten die Wahl boykottiert.
Die Präsidentschaftswahlen verliefen trotz Drohungen der gewaffneten Rebellen relativ friedlich. Die meisten Oppositionsparteien boykottierten die Wahl. Ein Angriff der Rebellen auf die Hauptstadt Ndjamena vor wenigen Wochen sollte eine dritte Amtszeit für Präsident Deby, der seit 16 Jahren an der Macht ist, verhindern.
In einem Hirtenwort warnen die Bischöfe vor der Gefahr eines Bürgerkriegs und fordern einen "Waffenstillstand" der Rebellen und eine Verschiebung der geplanten Wahlen. Auch UN-Generalsekretär Kofi Annan befürchtet eine Ausweitung des Darfurkonflikts in den Tschad, die die gesamte Region destabilisieren könnte
Die Weltbank hat die Blockierung der Konten des Tschad wieder aufgehoben. Die Erdölkonten wurden gesperrt, nachdem die Regierung die Gelder für Waffenkäufe und nicht, wie mit der Weltbank vertraglich vereinbart, für soziale Zwecke verwenden wollte.
Die Regierung hat die Drohung, 210.000 sudanesische Flüchtlinge auszuweisen, zurückgenommen. Die Afrikanische Union versucht, zwischen den Kriegsparteien zu vermitteln.
Nach den Rebellenangriffen auf die Hauptstadt hat nach Regierungsangaben 370 Rebellen getötet und 287 gefangengenommen. Die Regierung hat die diplomatischen Beziehungen mit dem Sudan gebrochen und mit einer Ausweisung der sudanesischen Flüchtlinge gedroht. Sie beschuldigt Khartum, die Rebellen zu unterstützen. Der Weltbank drohte der Tschad mit einer Einstellung der Erdölexporte, wenn die eingefroreren Erdöleinnahmen nicht freigegeben werden.
In den Vororten der Hauptstadt lieferten sich Regierungstruppen und Einheiten der Rebellenbewegung FUC heftige Kämpfe. Die Rebellen haben im Südosten des Landes mehrere Städte eingenommen. Die Armee konnte die Ortschaft Mongo wiedererobern. Ziel der Rebellen ist es, die Wiederwahl von Präsident Idriss Déby am 3. Mai zu verhindern. Frankreich, das Präsident Idriss Déby unterstützt, hat seine militärische Präsenz verstärkt. Hinter den Rebellen steht der Sudan und auch chinesische Interessen am Erdöl des Tschad.
Der Oberbefehlhaber der tschadischen Armee, General Abakar Itno, kam bei Kämpfen gegen die Rebellenbewegung 'Rally for Democracy and Liberty ' ums Leben. Tschad beschuldigt den Sudan die Rebellen zu unterstützen.
Vier Kandidaten werden Präsident Idriss Deby in den Wahlen am 3. Mai herausfordern. 20 Oppositionsparteien haben die Wahlen als eine Farce abgelehnt und werden sich nicht beteiligen.
Nach Angaben des Informationsministeriums hat die Armee einen Coup gegen Präsident Idriss Deby vereitelt. Sein Flugzeug sollte bei der Rückkehr aus dem Ausland abgeschossen werden. Die Rebellengruppe United Front for Democratic Change (FUCD), zu der viele Armeeoffiziere desertiert sind, bestreitet die Angaben der Regierung.