Der zuständige Untersuchungsrichter hat beschlossen, dass die sechs Mitglieder der Arche de Zoé sich wegen Entführung Minderjähriger und Betruges vor einem tschadischen Gericht verantworten müssen. Den Angeklagten drohen bis zu zwanzig Jahre Zwangsarbeit.
Nach schweren Kämpfen der Regierungstruppen gegen Rebellen der UFDD hat eine andere Oppositionsgruppe, die RFC, vom Sudan aus die Garnison in der Stadt Biltine angegriffen. Hilfsorganisationen bereiten eine Evakuierung ihres Personals aus Guereda vor.
Im Osten des Tschad, nahe der Krisenprovinz Darfur, sind heftige Gefechte zwischen Regierungstruppen und Rebellen ausgebrochen. Die Armee berichtet von mehreren hundert toten Aufständischen. Die betroffene Region soll das Einsatzgebiet der EU-Friedenstruppe sein, die Anfang kommenden Jahres im Osten des Tschad stationiert werden soll.
Tausende von Studenten demonstrierten in Ndjamena und verbrannten Autos westlicher Diplomaten. Sie forderten, dass der Prozess gegen die sechs Franzosen, die wegen Entführung von 103 Kindern angeklagt sind, im Tschad abgehalten wird.
Die Regierung des Tschad ist fest entschlossen, den sechs angeklagten Mitarbeitern der französischen Hilfsorganisation Arche de Zoé bei sich den Prozess zu machen und mit hohen Haftstrafen gedroht. Dies bekräftigte der tschadische Innenminister am Dienstag.
In der Affäre um die mutmaßlich geplante Entführung von Kindern aus dem Tschad sind 7 der 17 festgenommenen Europäer in ihre Heimatländer ausgereist. Frankreichs Präsident Sarkozy hatte die drei französischen Reporter und vier spanische Stewardessen selbst in seinem Flugzeug mitnehmen können.
Sicherheitsbeamte verhafteten neun französische Mitarbeiter der Organisation 'L'Arche de Zoé' auf dem Flugplatz von Achébé. Sie wollten mit über 100 Kindern nach Frankreich fliegen. Dort warteten 50 Familien auf sie, die bis zu 2.400 Euro pro Kind bezahlt hatten. Die Organisation behauptet, die Kinder aus lebensbedrohenden Situationen retten zu wollen. UNICEF verurteilte die Aktion als unverantwortlich, während Präsident Sarkozy um die Auslieferung der Angeklagten an Frankreich plädierte.
Nach dreiwöchigen Verhandlungen in Libyen haben vier tschadische Rebellengruppen mit der Regierung einen Waffenstillstand und den Austausch aller Gefangenen ausgehandelt. Die Gruppen dürfen politische Parteien bilden und können in die Sicherheitskräfte aufgenommen werden.
Die Rebellengruppe CDRT hat ein Friedensabkommen mit der Regierung unterzeichnet. Die CDRT wird an der Regierung beteiligt und die Kämpfer in die reguläre Armee übernommen. Ein ähnliches Abkommen wurde Ende 2006 mit den Rebellenbewegung FUC unterzeichnet und hat zur Enspannung der Lage beigetragen.
Der Weltsicherheitsrat hat das Mandat für die geplante Schutztruppe im Tschad und der Zentralafrikanischen Republik unter EU-Führung verabschiedet. Sie soll die Bevölkerung der vom Dafür-Konflikt mitbetroffenen Nachbarländer des Sudans vor Übergriffen und Gewaltakten durch Rebellen schützen. Laut Resolution sollen der Mission MINURCAT bis zu 300 Polizisten, 50 Militärs und zivile Mitarbeiter angehören.