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Im vergangenen Monat wurden etwa 25,000 Burundier mit Gewalt repatriiert. Die meisten der Flüchtlinge, die im Bürgerkrieg in den 90ger Jahren kamen, gingen freiwillig zurück. Tansania, immer noch ein sicherer Hafen für gefährdete Menschen, ist überfordert durch ständig neue Flüchtlingsströme vom östlichen Kongo. Flüchtlinge werden in Tansania als illegale Migranten angesehen.
Nach einem Bericht von Human Rights Watch arbeiten Tausende von Kindern in legalen und illegalen Goldgruben, oft unter extrem gefährlichen Bedingungen. Dies sei ein eklatanter Verstoß gegen die von Tansania unterzeichnete Kinderrechtskonvention. Tansania ist zum viertgrößten Goldproduzenten weltweit aufgestiegen und exportierte im ersten Halbjahr 2013 Gold im Wert von 1.8 Milliarden Dollar.  
Nach einem Besuch im Nordwesten des Landes hat Präsident Jakaya Kikwete alle illegalen Migranten aufgefordert, in ihre Heimat zurückzukehren. Betroffen sind etwa 32.000 Menschen, vorwiegend aus Ruanda. Hintergrund könnten politische Spannungen sein zwischen Ruanda, das die M23 Rebellen im Ost-Kongo unterstützt, und Tansania, das den Hauptteil einer neuen UN-Truppe stellt, die diese Rebellen bekämpfen soll.  
Auf der Songo Songo Insel, 15km vom Festland entfernt, wurden reiche Gasvorkommen entdeckt. Die Menschen entlang der Küste in der Kilwa Region bis zur Stadt Mtwara im Süden sind enttäuscht, dass sie von den Vorteilen ausgegrenzt sind. Die Wenigsten werden mal Strom bekommen. Sie werden Sesam und Cashew Bauern bleiben. Aus Angst vor Spionen und Informanten klagen sie kaum, sondern schauen den Tankern nach, die ihren Reichtum wegbringen.
Der steigende Meeresspiegel um die Insel Sansibar zerstört Strände und verunreinigt die Brunnen. Da Sansibar keine Flüsse hat, sondern auf Grundwasser angewiesen ist, mussten die Küstenbewohner lange Wege ins Landesinnere zurücklegen, um frisches Wasser zu holen. Seit Oktober 2012 hat UNDP Pipeline und Wassertank installiert, um die Haushalte entlang der Küste zu versorgen. Das AAP (Africa Adaptation Programme) wird bereits in 21 afrikanischen Ländern angewandt, um den Problemen des Klimawandels entgegen zu arbeiten. Am meisten freuen sich die jungen Mädchen, die vorher zwangsverheiratet wurden, wenn man Wasserträger brauchte.
In der Hafenstadt Mtwara kam es zu gewalttätigen Ausschreitungen zwischen Sicherheitskräften und Demonstranten, die gegen den Bau einer Gasleitung zwischen Mtwara und Dar es Salaam protestieren. Die Bevölkerung befürchtet, dass sie von den Gasvorkommen und anderen Bodenschätzen in der Region nicht genügend profitieren werden.  
Unter den acht verhafteten mutmaßlichen Tätern des Bombenangriffs auf eine Kirche in Arusha, sind auch vier Saudis. Präsident Kibaki nannte den Anschlag einen Terror Akt, bat um Ruhe und versprach volle Aufklärung. Im Nachbarland Kenia wurden zwei Iraner wegen Terror Akten zu lebenslanger Haft verurteilt, ein weiterer Beweis für fremden Einfluss in der Region.
Der gestrige Angriff auf die gut besuchte Kirche in Arusha im Norden des Landes tötete eine Frau und verletze Dutzende Kirchenbesucher, von denen einige in Lebensgefahr sind. Es war die offizielle Eröffnung der neuen Kirche im Stadtteil Olasiti. Der Erzbischof von Arusha und der Apostolische Nuntius waren anwesend, blieben aber unverletzt. Der tansanische Außenminister drückte sein Entsetzen über den Angriff aus. Religiös motivierte Gewalt häuft sich. Letzten Monat wurden 200 christliche Randalierer von der Polizei zurückgedrängt, als sie eine Moschee anzünden wollten.
Im Süden Tansanias, um die Stadt Liwale, sind die Kleinbauern abhängig von den Erträgen der Cashew Bäume. Weil sie nur die Hälfte des vereinbarten Preises erhielten, wüteten sie gegen Abgeordnete und Beamte und brannten ihre Häuser nieder.
Die Regierung plant, rund 30,000 Massai von ihrer Heimat und ihren Weidegründen zu vertreiben, weil das Gebiet im Loliondo-Bezirk an die Arabischen Emirate verpachtet wurde. Wohlhabende Touristen sollen in dem an die Serengeti angrenzenden Reservat Großwild jagen dürfen. Die Regierung behauptet, es sei ein Schritt zum Schutz des Safari-Paradieses, weil die Massai das Naturerbe durch Überweidung zerstören würden. Zwölf Menschenrechtsorganisationen unterstützen die Massai in ihrem Protest. Der stärkste und lauteste Widerstand kommt von den Frauen, die das Scheitern der Bildungschancen ihrer Kinder befürchten.
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