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Die UNO und AU Truppen können die Menschen in der Kriegsregion nicht schützen, berichtet das „Darfur Consortium“. Seit Jahresanfang hat die Gewalt sogar zugenommen. Durchschnittlich werden täglich 1 000 Menschen vertrieben. Auch humanitäre Hilfswerke werden zunehmend angegriffen. Die Zahl der Schutztruppen ist zu gering und ihre Ausrüstung unzureichend.
Die Außenminister der Afrikanischen Union haben den Uno-Sicherheitsrat gebeten, die Anklage des Internationalen Gerichtshofs (ICC) gegen Präsident Omar Bashir auf zuschieben, da sie den Friedensprozess gefährden würde. Der Sicherheitsrat kann einen Haftbefehl um 12 Monate verzögern. Auch die Arabische Ligue verurteilte den Schritt des ICC als unausgewogen.  
Der sudanesische Uno-Botschafter bestätigte, dass der Sudan eine strafrechtliche Verfolgung des Internationalen Strafgerichtshofs (ICC) von Präsident Omar Hassan Ahmad al-Bashir wegen der Gräueltaten in Darfur verhindern werde. Die Uno und die Afrikanische Union wollen ihr nicht dringend benötigtes Personal aus Dafur abziehen.
Vom Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag ist Haftbefehl gegen den sudanischen Präsidenten beantragt worden. Er ist des Völkermordes an der schwarzafrikanischen Bevölkerung in Darfur angeklagt. Es ist das erste Mal, dass ein amtierender Staatschef belangt wird. Die UNO hat sich gegen eine juristische Verfolgung ausgesprochen, da dies negative Folgen für den Einsatz der Friedenstruppen haben könnte. Auch die Arabische Liga warnt vor einem verschärften Konflikt
Sieben Soldaten der gemeinsamen UNO und AU Friedenstruppe kamen in einem Überfall in der Darfur Region ums Leben, 22 andere wurden verletzt und manche vermisst. Die Toten kamen aus Ruanda, Ghana und Uganda. 10 Fahrzeuge der Friedensmission wurden zerstört. Seit Anfang des Darfur Konflikts vor fünf Jahren, der begann als Rebellen zu den Waffen griffen, um sich gegen die vermeintliche Diskriminierung der Region zu wehren, starben 300 000 Menschen, zwei Millionen wurden vertrieben. Nun versuchen etwa 10 000 Friedenshüter, nur ein drittel der geplanten Streitkraft, die Gewalttätigkeiten einzudämmen.
Der Hilfsaktion Märtyrerkirche zufolge kann die Armee nur dann Lebensmittel an notleidende Christen abgeben, wenn diese zum Islam übertreten und ihren Wechsel durch Sprechen des islamischen Glaubensbekenntnisses und mit Daumenabdruck bestätigen. Ähnliches gilt für die Wasserversorgung in trockenen Gegenden.
Regierung und frühere Rebellen sollen sich nach dem praktischen Kollaps der Gespräche nun doch auf einen vorläufigen Vertrag geeinigt haben, den Streit um die Ölstadt Abeyi beilegen und die Flüchtlinge zurück führen. Heftige Kämpfe um die Stadt hatten die prekären Verhandlungen zwischen Nord- und Südsudan ins Wanken gebracht.
Nachdem im Zusammenstoß zwischen Rebellen und den von Khartum kontrollierten sudanesischen Streitkräften die ganze Zivilbevölkerung der Stadt Abyei vertrieben wurde und die Häuser in Schutt und Asche liegen, ist das in 2005 ausgearbeitete Friedensabkommen zunichte gemacht.
Etwa 70 000 Südsudanesen sind seit Mitte Mai aus der umkämpften Stadt und Öl-Region Abyei geflohen. Sollten Hilfsgüter nicht sofort geliefert werden können, wird dies mit der einsetzenden Regenzeit unmöglich oder sehr aufwändig, besonders da mehrere Hilfsorganisationen das Gebiet verlassen mussten. Eine Einigung über die ölreiche Region ist nicht in Sicht.
Nach den ernsten Zusammenstößen in der ölreichen Provinz Abyei wird entbehrliches UN Personal abgezogen. Trotz des Friedensabkommens vor drei Jahren gibt es noch immer keine effektive Verwaltung, und der Kampf um die Zugehörigkeit der Region hält an.
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