UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hat zur Rettung des Tschadsees aufgerufen. Mit einem künstlichen Kanal soll Wasser des Oubangui Flusses in den See geleitet werden. Der See ist in den letzten 30 Jahren von einst 25.000 auf 2.000 Quadratkilometer geschrumpft.
Regierung und Oppositionsparteien haben sich darauf verständigt, die für Dezember vorgesehenen Parlamentswahlen um zwei Jahre zu verschieben, eine unabhängige Wahlkommission mit Vertretern der Oppositionsparteien zu ernennen und das Verfahren zur Registrierung der Wähler zu überarbeiten.
Die EU plant die Entsendung einer Schutzruppe für die 230.000 Flüchtlinge aus Darfur und 150.000 internen Flüchtinge im Nordtschad, die immer wieder von Janjaweed Milizen aus Darfur angegriffen werden. Das Hauptkontingent wird von Frankreich gestellt, das bereits eine militärischen Präsenz im Tschad hat. Deutschland will sich nicht daran beteiligen.
In Paris wurde der 27 jährige Sohn des tschadischen Präsidenten, Brahim Déby, auf einem Parkplatz in der Nähe seiner Wohnung tot aufgefunden. Eine vorläufige Autopsy deutet darauf hin, dass er mit den Inhalt eines Feuerlöscher erstickt wurde. Letztes Jahr enthob ihn sein Vater, Idriss Déby, wegen Drogen- und Waffenhandel seiner Ämter.
Drei Transall Transportflugzeuge der französischen Luftwaffe haben eine Luftbrücke eingerichtet, um Versorgungsgüter für die vertriebene Bevölkerung und für sudanesische Flüchtlinge in den Osten des Landes zu schaffen.
Die Regierung hat ein Abkommen mit der UN-Organisation für Kinder (UNICEF) unterschrieben, alle Kindersoldaten in der tschadischen Armee zu demobilisieren und wieder in das zivile Leben zu integrieren. Der Tschad hatte bisher abgestritten, Kindersoldaten in seiner Armee zu haben.
Die Präsidenten des Tschad und des Sudan unterzeichneten in Saudi Arabien ein Abkommen, das die Schaffung einer gemeinsamen Grenztruppe vorsieht. Beide Staaten verpflichten sich, mit der UN und der Afrikanischen Union zusammenzuarbeiten und die Unterstützung von Rebellengruppen einzustellen.
Ähnlich wie in Darfur haben sudanesischen Reitermilizen Dörfer im Tschad angegriffen. Nach Angaben der UN-Flüchtlingsorganisation UNHCR, die die Lage als 'apokalyptisch' geschreibt, sollen bis zu 400 Menschen umgebracht worden sein.
Bei Kämpfen zwischen der tschadischen und sudanesischen Armee gab es auf beiden Seiten mehrere Tote. Die Regierungen schieben sich gegenseitig die Verantwortung zu.
Der Koordinator der humanitären Operationen der UNO, John Holmes, meint, die internationale Gemeinschaft habe die Krise im Tschad unterschätzt. Für die 140.000 Evakuierten des eigenen Landes und 235.000 Flüchtlinge aus dem Darfur werden 170 Millionen Dollar benötigt, nur 40 Millionen stehen zur Verfügung.