logo Netzwerkafrika
„Oxfam International“ berichtet, dass Friedenssoldaten der UNO und EU es im vergangenen Jahr nicht fertig brachten, die Einwohner im Osten des Landes vor Gewaltverbrechen zu schützten. Die Grenze zu Darfur, die Präsenz von Flüchtlingen und die Überfälle von Rebellen machen die Situation immer unsicher; in der bevorstehenden Trockenzeit erwartet man eine Intensivierung der Gewalt.
Der ehemalige Präsident Hissène Habré und neun Rebellenführer wurden in Abwesenheit zum Tode verurteilt, 31 erhielten lebenslängliche Haftstrafen. Habré lebt seit 1990 im Exil im Senegal.  
Der amerikanische Missionar, der seit 1991 für das Missionswerk TEAM arbeitet, wurde nach neunmonatiger Geiselhaft frei gelassen. Rebellen hatten ihn entführt, weil ihm Zusammenarbeit mit dem staatlichen Geheimdienst vorgeworfen wurde.
Der Hubschrauberangriff der sudanesischen Truppen auf die Grenzstadt Ade zeigt, dass Sudan die Rebellenallianz, die einen Umsturz plant, unterstützt. Tschad kritisiert auch die EU weil ihre Friedenstruppen den Rebellenvormarsch indirekt begünstigten. So hätten sie zugelassen, dass die Rebellen bei Hilfsorganisationen Treibstoff und Fahrzeuge stahlen. Die AU ist besorgt über die neue Offensive, die den inneren Friedensprozess gefährde.
Die Organisation Freedom House hat Tschad auf die Liste der repressivsten Regime der Welt gesetzt. Es befindet sich so auf derselben Stufe wie China, Simbabwe und Syrien. Das Leben in all diesen Ländern sei erstickend, sagt die Geschäftsführerin Jennifer Windsor, da alle Grundrechte der Bürger missachtet würden.
Die sechs Mitarbeiter der Hilfsorganisation Zoe, die ihre Haftstrafen in französischen Gefängnissen verbüßten, wurden vom Obersten Gerichtshof im Tschad begnadigt. Sie hatten versucht, 103 tschadische Kinder nach Frankreich zu bringen.
Die Präsidenten des Tschad und des Sudans sind in Dakar übereingekommen, die Friedensabkommen der Vergangenheit endlich umzusetzen. Da die diversen Rebellengruppen nicht einbezogen wurden, sind Beobachter der Region eher skeptisch.
Der Botschafter Moskaus bei den Vereinten Nationen erklärte, seine Regierung habe die Absicht, mit der europäischen Mission im Tschad zusammenzuarbeiten. Deshalb werde Russland der EU-Schutztruppe die dringend benötigten Hubschrauber zur Verfügung stellen. Die EUFOR-Truppe soll im Tschad Flüchtlinge aus der benachbarten sudanesischen Krisenregion Darfur schützen.
Eine Friedenszusammenkunft zwischen Tschad und dem Sudan ist von senegalesischem Präsidenten Abdoulaye Wade angekündigt worden. Dieses Treffen soll am 12. März, am Vorabend des 11. Gipfels der Organisation « Conférence Islamique », in Dakar stattfinden.
Die Rebellengruppen, die Anfang Februar Ndjamena angegriffen hatten, haben sich in einer neuen Koalition unter General Mahamat Nouri zusammengeschlossen. Ziel der 'Nationalen Allianz' (AN) bleibt die Eroberung der Hauptstadt.
­