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Das ist die Feststellung einer BICC-Studie über das Erdölprojekt in Tschad. Das Ziel des von der Weltbank unterstützten Projekts, die Entwicklung des Landes zu fördern, sei fehlgeschlagen. Die Einnahmen seien nur ungenügend in Entwicklungsprojekte investiert worden, und die Bevölkerung nur unzureichend für die entstandenen Umweltschäden entschädigt worden. Auch sollen Gewaltkonflikte in der Gegend durch das Öl finanziert werden.
Bei der Afrika Synode klagen die Bischöfe im zehn ärmsten Land der Welt über die Ausbeutung ihrer Rohstoffe durch Länder wie Frankreich, die Vereinten Nationen und China, zu Lasten ihres Landes und seiner Einwohner. Die neue Pipeline von Koudalwa nach N'Djamena wird 10 Dörfer zerstören und viele Menschen vertreiben.
Ein Bericht von amnesty international (ai) beklagt die sexuelle Gewalt, der Frauen und Mädchen aus Darfur in den Flüchtlingslagern des Tschad täglich ausgesetzt sind. Dorfbewohner, Mitglieder der tschadischen Streitkräfte und sogar Mitarbeiter von Hilfsorganisationen vergreifen sich an den schutzlosen Flüchtlingen.  
Der Tschad See, der über 30 Millionen Menschen Lebensunterhalt gibt, ist seit 1963 von 25.000 auf 2.500 km2 geschrumpft. Ursache ist die Ausbreitung der Wüste, mangelnder Regenfall und Bewässerungsanlagen. Ein Projekt der Anreiherstaaten, Wasser aus dem Oubangui Fluss im Kongo in den See umzuleiten, stößt auf unüberwindliche Hindernisse.  
Jesuitenpater Henri Coudray, ein Experte in Islamwissenschaften und aktiv im interreligiösen Dialog, wurde zum ersten Apostolischen Vikar von Mongo ernannt. Unter den 1,7 Einwohnern leben nur 6000 Katholiken. Die katholische Kirche versorgt 60.000 Flüchtlinge aus dem Landesinnern und aus dem Sudan. Zusammen mit den lokalen Behörden organisiert der Flüchtlingsdienst der Jesuiten Schul-und Weiterbildung und arbeitet an der Resozialisierung von Kindersoldaten, die von den Rebellen rekrutiert und missbraucht wurden.
Etwa 80 Jugendliche, manche erst 13 Jahre alt, die Anfang Mai von den Widerstandstruppen (UFR) zum Kampf gegen die Regierung gezwungen wurden, werden jetzt von der Tschad Armee gefangen gehalten. Das Kinderhilfswerk UNICEF sowie das Rote Kreuz bemühen sich nun um ihre Freilassung und leiteten Gespräche ein. Obwohl die Regierung sich behilflich zeigt, dauert der Einsatz von Kindersoldaten auf allen Seiten des Konflikts im Tschad und auch in Sudans Darfur unvermindert an.
Die beiden Länder hatten gerade ein Abkommen über Versöhnung und Zusammenarbeit unterzeichnet, als drei Rebellengruppen, unterstützt vom Sudan, in Tschad einmarschierten. Das tschadische Militär behauptet, die Eindringlinge gestoppt zu haben. Die Rebellen aber sagen, dass sie auf dem Weg zur Hauptstadt N’Djameni sind. Frankreich verurteilt die Invasion und versucht eine Eskalation zu verhindern.
In der Haupstadt N'djamena fährt die Regierung damit fort, Häuser niederzureißen. 10 000 bis 15 000 Menschen wurden gezwungen, ihre Behausungen zu verlassen. Entschädigungen werden nicht gezahlt. Die Regierung argumentiert, sie müsse Staatsland zurückgewinnen.
Der UN-Sicherheitsrat beschloss, 5500 Blauhelmen in den Tschad und die Zentralafrikanische Republik zu senden. Sie werden im März die EU-Truppe Eufor ablösen, deren Aufgabe es ist, ein „sicheres Umfeld“ für die 290.000 Flüchtlinge aus Darfur sowie für fast 200.000 Binnenflüchtlinge im Tschad und der Zentralafrikanischen Republik zu schaffen.
Das Mandat der Blauhelmtruppe im Tschad wurde um ein halbes Jahr verlängert. Es wurde auch in Erwägung gezogen eine neue Friedenstruppe zu entsenden, welche die EU - Truppen ersetzen soll. Die Friedensmission hat den Auftrag, die Grenze zwischen dem Tschad, der Zentralafrikanischen Republik und dem Sudan zu sichern.
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