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Bei einem Gottesdienst im Freien soll ein mit einem Messer bewaffneter Mann auf Kardinal Gabriel Zubeir Wako losgegangen sein. Der Angreifer konnte von einem Mitarbeiter entwaffnet und der Polizei übergeben werden. Nach dem Radiosender SCRN soll er zum arabischen Stamm der Misseriya gehören. Der Vorfall könnte ein Zeichen sein für die wachsenden Spannungen vor dem für Januar geplanten Referendum zur Selbstbestimmung der Südsudanesen. Die Bischöfe rufen ernstlich zur Möglichkeit einer freien Entscheidung und zu Frieden auf.
Regierungsvertreter mehrerer Länder, darunter die USA, treffen sich heute in New York, um die explosive Lage im Sudan zu besprechen. Auch die Präsidenten der Nachbarländer Äthiopien, Kenia, Ruanda und Uganda sind vertreten. Die Vorbereitungen sind hoffnungslos hinter dem Zeitplan. Das Treffen soll Druck auf den Sudan ausüben, damit die Wahlen im Januar wieder auf Kurs kommen, und auch friedlich und glaubwürdig verlaufen.
Die Kirche im Sudan hat zum Friedensgebet vor dem Referendum im Januar aufgerufen. Dann soll entschieden werden, ob der Süden sich vom Norden des Landes trennen kann. Nach zwei Jahrzehnten Bürgerkrieg mit Millionen Opfern soll die Kampagne eine Hilfe zu der Realisierung des lang ersehnten Friedens sein.
Die katholische Kirche hat eine landesweite Gebetsinitiative gestartet. Vom 21. September bis zum Weltfriedenstag am 1. Januar soll für ein friedliches Referendum gebetet werden, das laut Friedensabkommen 2011 abgehalten werden muss. Es gibt große Befürchtungen, dass auf Grund der großen Erdölvorkommen der Norden eine faire Abstimmung nicht zulassen wird. Es gilt als sicher, dass der Süden für die Unabhängigkeit stimmen wird.  
50.000 Menschen im Süden Sudans fliehen vor den Fluten. Besonders betroffen ist die Stadt Aweil, die zu 70% unter Wasser steht. Da die Regenzeit noch bis Oktober anhält, könnten weitere Gebiete des flachen Landes überflutet werden und die schon verzögerte Wählerregistrierung für das Referendum im Januar beeinflussen.
Die SPLA will, gemäß einem der UNO gemachten Versprechen, bis Jahresende alle Kinder Soldaten aus ihren Reihen entlassen. Es wird angenommen, dass in dem für Januar 2011 geplanten Referendum der Süd Sudan für eine volle Unabhängigkeit vom Norden stimmt.
Zwei russische Piloten, die für die sudanesische Airline DADR arbeiteten, wurden gestern im westlichen Darfur gekidnappt. Täter und Motiv sind noch unbekannt. Entführungen von Ausländern häufen sich. Meist geht es um Lösegeld.
Eine Delegation des internationalen Atombehörde IAEA wird in Kürze den Sudan besuchen, um mit der Regierung erste Gespräche über die Errichtung eines Atomkraftwerks zu sprechen. Mit dem Bau soll 2020 begonnen werden.  
Die Regierung des Südens bereitet die Rückkehr von 1,5 Millionen Flüchtlingen aus Ägypten und dem Nordsudan vor, damit sie am Referendum im nächsten Jahr teilnehmen können. Transportmittel und Empfang der Rückkehrer stellen ein ungeheures logistisches Problem dar. Die Regierung in Khartoum hat angefangen, entgegen den Friedensverträgen den Anteil des Südens an den Erdöleinnahmen nicht in Dollar, sondern in einheimischer Währung zu überweisen, was die Importmöglichkeit der Süd-Regierung stark einschränkt.  
UN-Generalsekretär Ban Ki Moon forderte die Regierung auf, die Sicherheit der UN-Mitarbeiter in Darfur zu garantieren. Fünf Helfer der UN und des Roten Kreuzes wurden kürzlich von den sudanesischen Behörden ausgewiesen und zwei Polizisten der UN-Friedensmission von Bewaffneten verschleppt.  
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