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Die Regierung hat fünf Lizenzen, die der China National Petroleum Company (CNPC) zur Exploration von Erdölvorkommen gewährt wurden, wieder zurückgezogen. Der Tschad fordert von den Chinesen eine Kompensation von 1.2 Milliarden Dollar für verursachte Umweltschäden und will den Streit vor einem französischen Gericht austragen. Die Beziehungen mit dem Unternehmen sind seit einem Streik der Arbeiter um höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen gespannt.  
Nach zehn Jahren Ölförderung hat man festgestellt, dass sich die Lebensbedingungen der Hälfte der Bevölkerung verschlechtert haben. Der Tschad nimmt im Human Developmet Index inzwischen den drittletzten Platz ein. Dabei gab es Gesetze und Abmachungen, die Armut im Land zu lindern. Die über 10 Mrd. Dollar Einkünfte vom Öl wurden für Armee und Luftwaffe gebraucht. Für den Tschad und die Weltbank ist das Scheitern ein Desaster.
Wegen mehrerer Ölspills hat der zuständige Minister, Djerassem Le Bemadjiel, die Erdölexploration durch das chinesische Unternehmen 'China National Petroleum Corporation' in Koudalwa suspendiert. Die von der gleichen Firma betriebene Raffinerie in Ndjamena stellte wegen eines Streits um den Benzinpreis ihre Produktion vorläufig ein.  
Dem Korrespondent der DW in N’Djamena, Eric Topona, wird vorgeworfen, im Internet „subversive Schriften“ veröffentlich zu haben, die die Verfassung gefährden könnten. Sollte er schuldig befunden werden, droht ihm lebenslange Haft. Die Deutsche Welle protestiert; der Intendant fordert die sofortige Freilassung. Topona ist nur einer von etwa 20 verhafteten Journalisten und Oppositionellen. Während der tschadische Präsident Idriss Déby durch seine militärische Hilfe in Mali internationale Anerkennung genießt, fühlt er sich stark genug, unliebsame Elemente zu beseitigen. Auch strebt er eine Führungsrolle in der Sahel Region an.
Ein Regierungssprecher in der Hauptstad N’Djamena berichtete von einer kleinen Gruppe böswilliger Individuen, die eine „Verschwörung zur Destabilisierung“ des Landes vorbereitet hatten. Sie sei inzwischen „neutralisiert“ worden. Unruhen und Gewalt sind nicht neu in Tschad. Der jetzige Präsident Idriss Deby selbst ist 1990 in einem Putsch an die Macht gelangt.
Mit drei seiner Minister reiste Präsident Zuma zum ECCAS Gipfel nach N’Djameni. Die zentralafrikanischen Länder wollen dort versuchen, die verfassungsmäßige Ordnung in der Zentralafrikanischen Republik wieder herzustellen. In dem Ansturm auf die Hauptstadt Bangui vor zehn Tagen kamen auch 13 südafrikanische Soldaten ums Leben. Überlebende der Schutztruppe aus Südafrika berichteten von toten Kindersoldaten unter den Rebellen, und die Öffentlichkeit diskutiert, ob die reichen Bodenschätze für die Präsenz ihrer Soldaten in Zentralafrika verantwortlich sind.
War er einmal so groß wie Deutschland, erreicht er in Trockenjahren nur noch die Größe der Stadt Berlin mit einer Durchschnittstiefe von 1,50 Meter. Als Gründe für das Verschwinden werden die Klimaveränderung, Abholzung und verstärkte Nutzung des Wassers von See und Zuflüssen für Mensch, Feld und Tier angegeben. Um ein Austrocknen des Sees zu verhindern, planen die Anrainerstaaten Nigeria, Niger, Kamerun und Tschad, einen Teil des Ouabangui, Nebenfluss des Kongo, durch Kanal und Chari Flussbett in den See zu leiten. Das Projekt könnte an den Kosten scheitern, aber gemeinsam setzen sich die Länder schon für ein nachhaltiges Wasser Management ein. Ohne ernste Schritte könnte der See in kurzer Zeit von der Landkarte verschwinden.
Weil sie in 2007 versuchten, 103 afrikanische Kinder illegal nach Frankreich zu fliegen, wurden die zwei Hauptbeschuldigten der Hilfsorganisation „Arche de Zoé“ zu Haftstrafen verurteilt. Sie gaben vor, dass es sich bei den Kindern um Waisen aus Sudans Krisenregion Darfur handelte. In Wirklichkeit stammten die meisten Kinder aus dem Tschad und hatten eigene Familien.
Der aus Italien stammende Comboni-Missionar, seit 1989 Bischof von Doba, soll binnen einer Woche das Land verlassen, weil er in seiner Predigt die Verwendung der Erdöleinkommen kritisiert hat. Seit 2003 fördert der Tschad 120,000 Barrel pro Tag. Militär, Straßen und öffentliche Gebäude hätten profitiert, aber nicht die notleidende Bevölkerung, sagte Bischof Michele Russo. Die Regierung Tschads zeigte eine gewisse Dialogbereitschaft mit dem Vatikan zur Lösung des Problems. Die Predigt sei falsch übersetzt worden. Man wolle gute Beziehungen behalten.
Der vernichtende Bericht von Amnesty International beschreibt extreme Überbelegung, ungenießbares Wasser und Essen, Temperaturen von bis zu 48 Grad Celsius, Todesfälle durch Ersticken, Dehydration und Folter und sexuelle Belästigung von Frauen und Kindern.
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