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Verhandlungen zwischen Islamabad und Khartum sollen es möglich machen, dass Pakistani Farmer mit ihren Familien bald ihre Arbeit aufnehmen können. Geplant ist Weizenanbau im Norden des Landes. Pakistani seien fleißige und erfolgreiche Arbeiter, die den Sudanesen viel von ihrer Erfahrung vermitteln könnten. Es gäbe schon ägyptische und palästinensische Siedlungen im Sudan, die gute landwirtschaftliche Entwicklung betreiben.
UN Beobachter berichten, dass 51,000 Südsudanesen ihren Weg nach Süden gemacht haben – in Lastwagen, Nilkähnen und zu Fuß – um ungehindert im Referendum wählen zu können. Drei Millionen Stimmberechtigte haben sich im Süden registriert, im Norden nur 76,000. Die Ankömmlinge befürchten die Drohungen, dass sie , im Fall einer Sezession, vertrieben würden. Die UNO braucht Geld für Notunterkunft und Nahrung.
Auf einer Geber Konferenz in Kuweit haben Investoren 3,5 Milliarden Dollar für den östlichen Sudan in Aussicht gestellt. Der Südsudan und Darfur erhielten viel Aufmerksamkeit, wogegen der Osten, der auch gegen Khartum kämpfte, vergessen ist. Bis auf die Stadt Port Sudan haben die Provinzen Red Sea, Gedaraf und Kassala bislang keine Entwicklung gesehen.
In Addis Abeba startet heute wieder ein Krisentreffen der ostafrikanischen Staatsmänner über die Lage im Sudan vor dem Januar Referendum, in dem sich der Süden wahrscheinlich für einen eigenen Staat entscheiden wird. Man erwartet, dass die Versammlung Präsident al Bashir und den Führer Südsudans, Salva Kiir, drängen wird, die anstehenden Probleme zu lösen, hauptsächlich die Zukunft der ölreichen Abyei Provinz, die zwischen Norden und Süden liegt. Es müsse alles getan werden, um einen neuen Krieg zu verhindern.
Die Wähler Registrierung für das im Januar vorgesehene Referendum, in der die Südsudanesen wahrscheinlich für ihre Unabhängigkeit stimmen, hat nach langer Verzögerung endlich begonnen. Salva Kiir, der Führer des semi-autonomen Südens, rief seine Landsleute auf, in großen Scharen ihre Zukunft zu bestimmen. Um die wachsende Spannung etwas zu lockern, haben sich die beiden Regierungen geeinigt, die Grenze zu demarkieren und Bedingungen für die dort lebenden Nomaden zu schaffen. Auch sollen Sudanesen frei wählen können, in welchem Land sie leben möchten.
Die sudanesischen Bischöfe treffen sich diese Woche in der Stadt Rumbek. Wenn der Südsudan im Januar für die Unabhängigkeit stimmt, könnte die Bischofskonferenz in zwei Teile gespalten werden. Die Bischöfe sind besorgt über die Gewalt und über einen neuen Bürgerkrieg, die bei der Trennung ausgelöst werden könnten.
In der Provinz Darfur sind die Kämpfe zwischen der Armee und der JEM (Justice and Equality Movement) Gruppe in den letzten fünf Tagen häufiger und heftiger geworden, wahrscheinlich im Hinblick auf die kommenden Referenden, die die Landkarte des Sudans ändern könnten. Auch wurde in Nyala wieder eine Helikopter Crew entführt. Die drei Letten arbeiteten für das Welternährungsprogramm im südlichen Darfur. Identität und Motiv der Kidnapper sind noch nicht bekannt.
Die USA hat Sudan angeboten, das Land von der Liste der staatlichen Terror Sponsoren zu streichen und zusammenhängende Sanktionen aufzuheben, wenn das Referendum über die Unabhängigkeit des Südsudan pünktlich im Januar und transparent durchgeführt wird. Auch der Volksentscheid der Ölregion Abyei müsse zu dieser Zeit garantiert sein. Dazu müsse die Regierung in Khartum bereit sein, die Ergebnisse der beiden Referenda anzuerkennen.
Der Südsudan hat 12,5 Millionen Dollar bereitgestellt, um 1,5 Millionen Menschen vom Norden zum Süden zu bringen, damit sie im Referendum wählen können. Ob sie danach wieder zum Norden zurück dürfen, bleibt ungewiss. Die Regierung in Juba hofft auf einen Wahlsieg, der die erwartete Trennung vom Norden bringt, ist aber zu arm und unterentwickelt, um neben den Bürgern auch den Neuankömmlingen adäquate Lebensbedingungen zu bieten.
China hat versucht, einen UN Bericht zu unterdrücken, der von Benutzung chinesischer Munition in Angriffen auf Friedenstruppen in Darfur spricht. Es gibt wohl keinen Beweis, dass China die Waffen direkt an Khartum verkauft hat. Seit 2005 besteht ein Waffenembargo für Darfur.
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