Das solide, nachhaltige Wachstum wird vermutlich bis 2009 anhalten, ist die positive Bilanz vom Internationalen Währungsfonds. Trotz steigender Preise in Öl und Nahrungsmitteln kann die Kaufkraft der Bewohner erhalten bleiben, weil die Regierung diese Einfuhren subventioniert. Es steigt auch die Zahl der Beschäftigten und die Stabilität des sozialen Gefüges.
Obwohl in der Verfassung festgeschrieben, ist die freie Religionsausübung gefährdet. Ein Grund für die Störung des friedlichen Miteinanders von Christen, Juden und Muslimen sei der Einsatz tunesischer Soldaten in Afghanistan, Tschetschenien und im Irak, wo sie auf Seiten der Islamiten kämpften.
Al Kaida im Maghreb hat als Lösegeld für die Freilassung der zwei verschleppten österreichischen Bürger die Freilassung aller verhafteten Al Kaida Mitglieder in Algerien und Tunesien verlangt.
Dank seines umsichtigen wirtschaftlichen Management erreichte Tunesien in den vergangenen Jahren ein anhaltendes Wachstum. Es gilt daher als Vorbild für andere Länder Afrikas und des Mittleren Ostens. Tunesien verfügt über diverse Wirtschaftszweige, darunter Landwirtschaft, Industrie, Bergbau und Petrochemie. Das Realwachstum erreichte 2007 6,3%.
Präsident Ben Ali ist seit 20 Jahren an der Macht. Gewährleistung von Ruhe und Ordnung, Unterdrückung des extremistischen Islamismus, Modernität und wirtschaftliche Öffnung haben seinem Regime Sympathie im Westen eingetragen und bringen mit vielen Touristen Devisen ins Land. Er versprach innenpolitische Reformen und will sich zum 5. Mal wiederwählen lassen.
Mitglieder des Europaparlaments beteiligen sich an Demonstrationen in Lampedusa für die Freilassung von sieben tunesischen Fischern. Die italienischen Behörden klagen sie wegen Menschenschmuggel an. Die Fischer sagen, sie wollten nur gestrandete Flüchtlinge retten.
Bei einer seiner ersten Auslandsreisen hat der französische Präsident Sarkozy Algerien und Tunesien besucht, um engere Beziehungen mit den ehemaligen Kolonien Frankreichs zu knüpfen.
Dreimal kam es in den letzten Wochen um Tunis zu Kämpfen zwischen Sicherheitskräften und bewaffneten Banden, bei denen 14 Menschen umkamen. Nach Regierungsangaben handelt es sich um eine terroristische Gruppe aus Algerien, die den Salafisten nahe steht, bei der Botschaftspläne und Sprengstoff gefunden wurden.
Zum ersten Mal wurde mit der 46-jährigen Ahmed Nejib Chebbi eine Frau an die Spitze einer Partei gewählt. Sie löst May Eljeribi in der Leitung der Progressiven Democratischen Partei(PDP) ab.
Ein Vertreter der Schweizer Sektion von amnesty international (ai) wurde von der Geheimpolizei verhaftet, als er an einer Versammlung der tunesischen Sektion teilnehmen wollte. Er wurde später des Landes verwiesen.