Die beiden Länder hatten gerade ein Abkommen über Versöhnung und Zusammenarbeit unterzeichnet, als drei Rebellengruppen, unterstützt vom Sudan, in Tschad einmarschierten. Das tschadische Militär behauptet, die Eindringlinge gestoppt zu haben. Die Rebellen aber sagen, dass sie auf dem Weg zur Hauptstadt N’Djameni sind. Frankreich verurteilt die Invasion und versucht eine Eskalation zu verhindern.
In der Haupstadt N'djamena fährt die Regierung damit fort, Häuser niederzureißen. 10 000 bis 15 000 Menschen wurden gezwungen, ihre Behausungen zu verlassen. Entschädigungen werden nicht gezahlt. Die Regierung argumentiert, sie müsse Staatsland zurückgewinnen.
Der UN-Sicherheitsrat beschloss, 5500 Blauhelmen in den Tschad und die Zentralafrikanische Republik zu senden. Sie werden im März die EU-Truppe Eufor ablösen, deren Aufgabe es ist, ein „sicheres Umfeld“ für die 290.000 Flüchtlinge aus Darfur sowie für fast 200.000 Binnenflüchtlinge im Tschad und der Zentralafrikanischen Republik zu schaffen.
Das Mandat der Blauhelmtruppe im Tschad wurde um ein halbes Jahr verlängert. Es wurde auch in Erwägung gezogen eine neue Friedenstruppe zu entsenden, welche die EU - Truppen ersetzen soll. Die Friedensmission hat den Auftrag, die Grenze zwischen dem Tschad, der Zentralafrikanischen Republik und dem Sudan zu sichern.
„Oxfam International“ berichtet, dass Friedenssoldaten der UNO und EU es im vergangenen Jahr nicht fertig brachten, die Einwohner im Osten des Landes vor Gewaltverbrechen zu schützten. Die Grenze zu Darfur, die Präsenz von Flüchtlingen und die Überfälle von Rebellen machen die Situation immer unsicher; in der bevorstehenden Trockenzeit erwartet man eine Intensivierung der Gewalt.
Der ehemalige Präsident Hissène Habré und neun Rebellenführer wurden in Abwesenheit zum Tode verurteilt, 31 erhielten lebenslängliche Haftstrafen. Habré lebt seit 1990 im Exil im Senegal.
Der amerikanische Missionar, der seit 1991 für das Missionswerk TEAM arbeitet, wurde nach neunmonatiger Geiselhaft frei gelassen. Rebellen hatten ihn entführt, weil ihm Zusammenarbeit mit dem staatlichen Geheimdienst vorgeworfen wurde.
Der Hubschrauberangriff der sudanesischen Truppen auf die Grenzstadt Ade zeigt, dass Sudan die Rebellenallianz, die einen Umsturz plant, unterstützt. Tschad kritisiert auch die EU weil ihre Friedenstruppen den Rebellenvormarsch indirekt begünstigten. So hätten sie zugelassen, dass die Rebellen bei Hilfsorganisationen Treibstoff und Fahrzeuge stahlen. Die AU ist besorgt über die neue Offensive, die den inneren Friedensprozess gefährde.
Die Organisation Freedom House hat Tschad auf die Liste der repressivsten Regime der Welt gesetzt. Es befindet sich so auf derselben Stufe wie China, Simbabwe und Syrien. Das Leben in all diesen Ländern sei erstickend, sagt die Geschäftsführerin Jennifer Windsor, da alle Grundrechte der Bürger missachtet würden.
Die sechs Mitarbeiter der Hilfsorganisation Zoe, die ihre Haftstrafen in französischen Gefängnissen verbüßten, wurden vom Obersten Gerichtshof im Tschad begnadigt. Sie hatten versucht, 103 tschadische Kinder nach Frankreich zu bringen.