Die Präsidenten des Tschad und des Sudans sind in Dakar übereingekommen, die Friedensabkommen der Vergangenheit endlich umzusetzen. Da die diversen Rebellengruppen nicht einbezogen wurden, sind Beobachter der Region eher skeptisch.
Der Botschafter Moskaus bei den Vereinten Nationen erklärte, seine Regierung habe die Absicht, mit der europäischen Mission im Tschad zusammenzuarbeiten. Deshalb werde Russland der EU-Schutztruppe die dringend benötigten Hubschrauber zur Verfügung stellen. Die EUFOR-Truppe soll im Tschad Flüchtlinge aus der benachbarten sudanesischen Krisenregion Darfur schützen.
Eine Friedenszusammenkunft zwischen Tschad und dem Sudan ist von senegalesischem Präsidenten Abdoulaye Wade angekündigt worden. Dieses Treffen soll am 12. März, am Vorabend des 11. Gipfels der Organisation « Conférence Islamique », in Dakar stattfinden.
Die Rebellengruppen, die Anfang Februar Ndjamena angegriffen hatten, haben sich in einer neuen Koalition unter General Mahamat Nouri zusammengeschlossen. Ziel der 'Nationalen Allianz' (AN) bleibt die Eroberung der Hauptstadt.
Der französische Präsident Nicolas Sarkozy will zdurch einen weiteren Besuch im Tschad einen politischen Dialog mit der Opposition in Gang bringen und auf die Freilassung der inhaftierten Oppositionsführer drängen. Er fliegt von dort weiter nach Südafrika.
Präsident Idriss Deby hat den Ausnahmezustand für 15 Tage erklärt. Oppositionsführer, die während des Angriffs der Rebellenmilizen verschwunden waren, haben sich wieder zu Wort gemeldet.
Eineinhalb Wochen nach dem Rebellenangriff auf die tschadische Hauptstadt N'Djamena hat die Europäische Union die Stationierung der 3700 Mann starken Eufor-Truppe im Tschad und in der Zentralafrikanischen Republik wieder aufgenommen.
Nach schweren Kämpfen haben sich die 2000 Rebellen aus Ndjamena nach Mongo 600 km östlich der Hauptstadt zurückgezogen. 100 Menschen kamen bei den Gefechten ums Leben. Tschad beschuldigt den Sudan, hinter dem Angriff zu stehen, und bittet die EU, die EUFOR-Friedenstruppen so schnell wie möglich in Stellung zu bringen . 30.000 Menschen, die in den benachbarten Kamerun geflohen waren, kehren langsam zurück. Nach Medienbericht hatte Frankreich gepanzerte Fahrzeuge, die in Belgien überholt wurden, im Juli 2007 an die tschadische Armee geliefert, was unter dem europäischen Waffenexportkodex verboten ist.
Nachdem der UN-Sicherheitsrat Mitglieder aufgerufen hat, die Regierung des Tschad zu unterstützen, hat Frankreich den Rebellen mit militärischen Aktionen gedroht. Die Rebellen beschuldigen Frankreich mit Mirage-Kampfflugzeugen in die Kämpfe eingegriffen zu haben, zeigen sich aber bereit, einen Waffenstillstand auszuhandeln.
Mit Unterstützung des Sudan haben drei Rebellengruppen die Hauptstadt Ndjamena zum großen Teil erobert, wurden aber wieder aus der Stadt gedrängt. Ziel ist eine Machtübernahme von Präsident Deby, der sich 1990 an die Macht putschte, um eine Stationierung einer EU-Friedenstruppen zu verhindern. Frankreich hat seine Truppenpräsenz auf 1300 Mann erhöht und über 500 Ausländer ausgeflogen. Tausende Einwohner der Hauptstadt flohen nach Kamerun.